Türkei in der Einzelbewertung: İsmail Yüksek überragt erneut, Ferdi Kadıoğlu glücklos! | OneFootball

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·15. Oktober 2023

Türkei in der Einzelbewertung: İsmail Yüksek überragt erneut, Ferdi Kadıoğlu glücklos!

Artikelbild:Türkei in der Einzelbewertung: İsmail Yüksek überragt erneut, Ferdi Kadıoğlu glücklos!

Mit einem deutlichen 4:0 Sieg über Lettland hat die Türkei vorzeitig das Ticket für die EM 2024 in Deutschland gelöst. Dabei machte die Mannschaft vom neuen Trainer Vincenzo Montella insgesamt ein richtig gutes Spiel. Wie gut dabei aber die einzelnen Akteure waren, betrachten wir hier in der Einzelbewertung.

Uğurcan Çakır:  Der Schlussmann von Trabzonspor war im Großen und Ganzen nur selten gefordert, da Lettland offensiv kaum stattfand. Als es dann in der zweiten Hälfte aber in ein, zwei Situationen drauf ankam, war der 27-Jährige da und verhinderte, dass es nochmal spannend wurde. (Note: 2)


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Cenk Özkaçar:  Der Linksverteidiger vom FC Valencia war an diesem Abend ein Vorbild in puncto Fleiß: Unermüdlich beackerte der 23-Jährige die linke Außenbahn und schlug eine Flanke nach der nächsten in den Strafraum. Die meisten dieser Bälle brachten zwar kein Ertrag, doch war es dann doch eine Flanke Özkaçars, die Yunus Akgün traumhaft verarbeitete, um das befreiende 1:0 zu erzielen. (Note: 2)

Abdülkerim Bardakcı:  Der 29-Jährige ist derzeit einfach in bestechender Form: Schon bei seinem Klub Galatasaray macht er ein tolles Spiel nach dem nächsten und nun überträgt er diese Leistungen auch auf die Nationalmannschaft, wo er zuletzt beim 1:0 über Kroatien schon zu den besten Spielern auf dem Platz gehörte. Gegen Lettland lieferte der Innenverteidiger erneut eine richtig gute Partie ab, war zweikampfstark und wurde bei Standardsituationen der eigenen Mannschaft auch selbst gefährlich. (Note: 2)

Samet Akaydin:  Was über seinen Nebenmann Abdülkerim Bardakcı gesagt werden kann, lässt sich im Prinzip genauso auch auf Samet Akaydin übertragen: Hinten stand er sicher und vorne, wo er sich bei Standards ebenfalls immer wieder einmischte, sorgte für zusätzliche Gefahr. Es war Akaydins Flanke nach einer geschickten Körpertäuschung, die in der 83. Spielminute den Kopf von Cenk Tosun fand, wodurch das 2:0 und damit praktisch die Vorentscheidung im Spiel fiel. (Note: 2)

Ferdi Kadıoğlu:  Ähnlich wie sein Pendant Cenk Özkaçar auf der anderen Seite, war auch Rechtsverteidiger Ferdi Kadıoğlu sehr fleißig und lief sich vor allem vorne oft frei. Dennoch fiel hierbei auf, dass der 24-Jährige Probleme bei der Entscheidungsfindung hatte und allgemein etwas unglücklich agierte. Häufiger verstolperte er Bälle im Angriffsdrittel, wodurch vermeintlich gute Gelegenheiten gleich wieder verpufften. Zur Pause hin wurde er dann für Zeki Çelik ausgewechselt. (Note: 3,5)

İsmail Yüksek:  In diesem Spiel als alleiniger Sechser aktiv war der 24-Jährige über die gesamte Partie gesehen der beste Spieler auf dem Platz. Praktisch überall zu finden, unterband er durch kluge Tackles und smart antizipierte Abfangaktionen im Alleingang fast alle gegnerischen Angriffe und wusste diese Spielintelligenz auch offensiv umzumünzen, als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit, einen lettischen Abwehrspieler geschickt den Ball abluchste und die Kugel dann auf Cenk Tosun rüberschob, der so das 4:0 erzielte. (Note: 1,5)

Kerem Aktürkoğlu:  Wie ein getriebener hetzte der Offensivspieler von Galatasaray über den Platz, immer auf der Suche nach dem Tor. Hierbei wurden neben seinen technischen und läuferischen Stärken auch seine Schwäche in der mangelnden Ruhe deutlich, als er vor allem in der ersten Hälfte zwei richtig gute Chancen vergab. Aktürkoğlus Hartnäckigkeit in der zweiten Hälfte wurde schließlich belohnt, als er in der 87. Minute nach einem Konter der Türken den Schlusspunkt setzte und das 3:0 erzielte. (Note: 2)

Salih Özcan:  Der Dortmunder machte erneut eine sehr solide Partie, fing im Mittelfeld viele gegnerische Bälle ab und sorgte mit einigen klugen Pässen sowie auch dem einen oder anderen Abschluss für einen guten Fluss im Spiel der Türken. Da es ihm aber ein wenig an Endgeschwindigkeit fehlte, der es nach dem 1:0 zum Kontern mehr bedurfte, wurde er nach 68 Minuten durch Berkan Kutlu ersetzt. (Note: 2,5)

Hakan Çalhanoğlu:  Der Kapitän der Türken war einmal mehr die wichtige Schaltzentrale im Mittelfeld, die das Spieltempo nach Belieben zu bestimmen schien. Durch gute eröffnende Pässe und präzise Standards leitete der Spielmacher von Inter Mailand einige guten Chancen seiner Mannschaft ein, aus denen aber letztlich nichts wurde. Dennoch war seine Wichtigkeit auf dem Platz zu spüren, indem seine Mitspieler in den entscheidenden Momenten beruhigte, um sie anschließend auch wieder zu motivieren. Für große Momente sorgte er dabei allerdings nicht wirklich. Nach 86 gespielten Minute war dann Schluss für den 29-Jährigen und für ihn kam Kaan Ayhan ins Spiel, der nach dem 2:0 das Ergebnis absichern sollte. (Note: 2,5)

Yunus Akgün:  Der Neuzugang von Leicester City war ein echter Unruheherd in der Offensive der Türkei, der auf dem rechten Flügel in der lettischen Abwehr immer wieder durch Tiefenläufe und Dribblings für Gefahr sorgte. Dabei wirkte der 23-Jährige die längste Zeit allerdings nur "bemüht" und wenig wollte ihm, trotz seines Einsatzes gelingen, bis dann in der 58. Spielminute sein großer Moment kam, er eine halbhohe Flanke von Cenk Özkaçar überragend annahm und noch grandioser die Kugel zum 1:0 per Volley ins Netz donnerte. Nach 76 Minuten hatte er dann Feierabend und wurde unter dem Applaus der türkischen Fans im Stadion für Yusuf Sarı ausgewechselt. (Note: 2)

Barış Alper Yılmaz:  Auch wenn ihm der Fleiß und der läuferische Einsatz nicht abzusprechen war, kam der Siegtorschütze aus dem letzten Qualifikationsspiel gegen Kroatien an diesem Abend einfach nicht durch den lettischen Abwehrblock durch und rannte sich immer wieder fest. Insgesamt gelang es dem 23-Jährigen dadurch nicht, seiner Mannschaft auf dem Platz einen wirklichen Mehrwert zu bieten, weshalb er dann in der 75. Spielminute durch Cenk Tosun ersetzt wurde. (Note: 3,5)

Zeki Çelik (ab 46.):  Merklich defensiver instruiert als der für ihn ausgewechselte Ferdi Kadıoğlu, machte Zeki Çelik ein solides Spiel, wobei er den Gegnern vor allem an deren Umschaltspiel zu hindern versuchte, was meist auch gelang. Insgesamt aber ein unauffälliger Auftritt des Außenverteidigers. (Note: 3)

Berkan Kutlu (ab 68.):  Sollte eigentlich mehr offensive Dynamik ins Spiel bringen, scheiterte hieran aber und konnte auf der anderen Seite die Struktur, die ein Salih Özcan noch mit sich brachte, nicht konservieren, weshalb die Letten in der zweiten Hälfte einige gute Vorstöße durch die Mitte einleiten konnten. Letzten Endes wirkte Kutlu ein wenig überfordert, ohne dabei aber kapitale Böcke zu schießen. (Note: 3,5)

Cenk Tosun (ab 75.):  Das was Barış Alper Yılmaz in mehr als 75 Minuten nicht gelingen wollte, schaffte Cenk Tosun in 20 Minuten dafür umso deutlicher, nämlich Torgefahr. Nicht nur bewegte sich der Beşiktaş-Kapitän sehr gut zwischen den gegnerischen Ketten, er war auch wesentlich abschlussorientierter und zögerte nicht, bevor er schoss. Nach seiner Einwechslung gelangen dem Stürmer gleich zwei Tore, einmal per Kopf nach einer Flanke und einmal flach nach einem Konter. Viel mehr kann man von einem Joker nicht verlangen. (Note: 1,5)

Yusuf Sarı (ab 76.):

Der 24-Jährige schaffte es, die Wuseligkeit, die ein Yunus Akgün auf den Platz brachte, beizubehalten und seine Gegenspieler von rechts mit schnellen Läufen und geschickten Dribblings weiterhin unter Druck zu setzen. Dabei setzte er seine Mitspieler mehrfach gut ein und machte in der 87. Spielminute einen tollen Lauf, an dessen Ende er einen klugen Steckpass auf Kerem Aktürkoğlu spielte, der das 3:0 erzielte. (Note: 2)

Kaan Ayhan (ab 86.):  Sollte nach dem 2:0 mehr defensive Stabilität ins Spiel bringen, wurde dabei aber praktisch gar nicht mehr gefordert, da die Partie in den letzten Minuten fast ausschließlich in der Hälfte der Letten stattfand. Dementsprechend war der Defensivspieler kaum in das Spiel eingebunden, weshalb eine adäquate Bewertung seiner Leistung hier auch nicht zu liefern ist.

Foto: Ozan Kose / Getty Images

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