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·23. Mai 2024

Tschüss, Cello!

Artikelbild:Tschüss, Cello!

Marcel Hartel verlässt den FC St. Pauli und verlängert seinen auslaufenden Vertrag nicht. Danke für drei Jahre bei uns und alles Gute für die neue Herausforderung!Titelfoto: Stefan Groenveld

Die Spatzen trällerten es zwischen all den Aufstiegsfeierlichkeiten von den Dächern, ein bisschen Wasser in den Wein gießend: Marcel Hartel wird seinen Vertrag beim FC St. Pauli nicht verlängern, ein deutlich besser dotierter Vertrag bei einem Erstligisten (und wie da man so hörte: Europapokalteilnehmer!) war im Anflug. Die Nicht-Verlängerung wurde heute offiziell verkündet, in der MOPO aber gab Andreas Bornemann an, es werde für Hartel keinen Wechsel innerhalb Deutschlands geben, sondern er werde ins Ausland gehen, „weil er [Hartel] nicht bereit wäre, seinen Stellenwert bei uns im Verein und in der Mannschaft für die Klubs, die in Frage kommen, herzugeben“.


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Reisende soll man bekanntlich ohnehin nicht aufhalten, auch wenn die „Ich will Erste Liga spielen, wir reden im April“-Aussagen natürlich leichte Hoffnung auf einen Verbleib geschürt hatte. Angesichts von 28 Jahren und einem jetzt zu unterschreibenden Vertrag im besten Fußballer-Alter wird es ohnehin niemanden geben, der ihm bei den kolportierten Summen diese Entscheidung groß verübeln kann. Sollte mit dem Ausland sogar noch die Komponente „neue Lebenserfahrung“ hinzu kommen, gilt dies umso mehr.

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Schlussjubel bei Marcel Hartel im Olympiastadion. // (c) Peter Boehmer

The story so far

Im August 2021 wechselte Hartel vom Erstligisten Arminia Bielefeld zum FC St. Pauli, wir erstellten ein Spielerprofil mit Fragen an Daniel (Union), Eva und Tim (beide Bielefeld), die allesamt zum Transfer gratulierten und ihm eine gute Zeit bei uns prophezeiten. Und was soll man da schon groß sagen, außer: So kam es.

Ein 3:2 Derbysieg in seinem ersten Spiel für uns, inklusive der kicker-Note 1,5. Drei Ligaspiele hat er seitdem nur verpasst. Am 13. und 32. Spieltag der Saison 21/22 fehlte er, ebenso am vergangenen Sonntag in Wiesbaden. Ansonsten war er immer da, meist der Spieler mit der größten Laufdistanz und ein verlässlicher und unermüdlicher Antreiber im zentralen Mittelfeld.

107 Spiele insgesamt, 28 Tore, 31 Vorlagen. Wobei man die aktuelle Saison sicher herauslösen muss, denn Hartel war zweifelsohne einer der Garanten für den Aufstieg. Hatte er in den beiden Jahren zuvor lediglich elf Tore erzielt und so manch Großchance sträflich liegen lassen (noch heute kriege ich Puls, wenn ich an die Szene in Sandhausen denke…) so hatte er insbesondere an seinem Abschluss zuletzt hart gearbeitet. Sein Tor in Heidenheim in der letzten Saison war ein erstes Anzeichen, in dieser Saison startete er dann auch als Torschütze durch. 17(!) Ligatore, hinzu kamen 13 Vorlagen. Lediglich Robert Glatzel und Christos Tzolis konnten noch einen Scorerpunkt mehr einsammeln. Sieben Berufungen in die „Elf des Tages“ beim kicker sind ein weiterer Beleg für die herausragenden Leistungen in dieser Saison.

Im November warf Tim bei „Die Verbindung des Unverbindbaren“ einen genaueren Blick auf Hartels neu gewonnene Abschlussqualitäten.

Der letzte Spieler, der für den FCSP in einer Saison mehr Tore erzielte? Bevor Ihr zu tief ins Archiv steigt, es ist mit Guido Burgstaller und 18 Toren in der Saison 21/22 noch gar nicht so lange her. Davor allerdings war es Daniel Ginczek, der 2012/13 ebenfalls auf 18 Treffer kam. Hartels wichtige Rolle im Team verdeutlichte auch, dass er sich diese Saison mehrfach die Kapitänsbinde überstreifen durfte.

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Marcel Hartel und Leart Paqarada // (c) Peter Boehmer

„Spieler kommen, Trainer geh’n – nur St. Pauli bleibt besteh’n!“

Der Abgang von Leistungsträgern ist immer schmerzhaft, insbesondere, wenn dieser ablösefrei erfolgt. Bange werden muss uns deswegen aber nicht, denn auch die Abgänge der letzten Jahre waren immer mit großem Bedauern notiert worden. Wie wir inzwischen wissen, konnten sie alle auf die ein oder andere Art kompensiert werden. Leo Østigård, Leart Paqarada, Lukas Daschner, Daniel Kofi-Kyereh, um nur mal die prominentesten zu nennen.

In diese Liste kann man Marcel Hartel sicher problemlos einfügen – vertrauen wir darauf, dass Andreas Bornemann auch hier für passenden Ersatz sorgen wird.So oder so: Tschüss, Cello! Danke für die drei Jahre und insbesondere für diese Saison, in der Du ein ganz maßgeblicher Teil davon warst, uns diesen Traum der 1. Bundesliga zu erfüllen.

Die MillernTon-Redaktion wünscht Dir alles Gute und viel Erfolg bei der nächsten Station – und ich persönlich habe nach langer Zeit inzwischen auch mit der vergebenen Torchance in Sandhausen meinen Frieden gemacht.

Forza St. Pauli!// Maik

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