MillernTon
·10. Juni 2025
Tschüss, Carlo Boukhalfa!

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·10. Juni 2025
Nach drei Jahren beim FC St. Pauli trennen sich die Wege von Verein und Carlo Boukhalfa wieder. Der Abschieds eines Mittelfeldspielers, der lange unterschätzt wurde.Titelfoto: Peter Böhmer
Verrückte Geschichte: Es gab eine Situation, da haben wir das ausführliche Spielerprofil erst am Tag nach der offiziellen Verkündung durch den Verein veröffentlicht! Keine Ahnung, was damals schief lief.Wie dem auch sei: Im Mai 2022 war der FC St. Pauli noch ein mäßiger Zweitligist und verpflichtete einen in Freiburg aufgewachsenen und beim SC Freiburg ausgebildeten Mittelfeldspieler:„Wer ist Carlo Boukhalfa? – Ein Spielerprofil“
Tim äußerte sich damals noch mit etwas gebremstem Optimismus:„Ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass ich ihn im System mit einer Mittelfeldraute nicht sofort auf dem Platz sehe. Doch gerade die Variabilität von ihm dürfte für das Team enorm wichtig werden. Aufgrund dessen, dass er sich so schnell an das Level in der 2. Liga angepasst hat und technisch versiert ist, kann ich mir aber auch durchaus vorstellen, dass er in so ein Team und eine Rolle hineinwachsen kann und wir irgendwann feststellen, wie gut und wichtig dieser auffällig unauffällige Spielstil von Carlo Boukhalfa für den FC St. Pauli ist.“
Drei Jahre später stehen 56 Pflichtspiele und vier Tore für den FC St. Pauli in seiner Vita. Ein Torjubel bleibt bis heute einer der lautesten am Millerntor, denn es lief bereits die Nachspielzeit der Verlängerung im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf, als Boukhalfa den Ball per Kopf zum Ausgleich in Netz beförderte. Leider verwehrte ihm das anschließende Elfmeterschießen, dass dieser Treffer noch deutlich stärker gewürdigt wurde.
Nach zehn Spielen in der ersten und 19 Spielen in der zweiten Saison (jeweils Liga und Pokal) gab es aber doch einige Zweifel, ob er den Anforderungen der 1. Bundesliga gewachsen sein würde. Nicht wenige haben wohl vermutet, dass den sehr überschaubaren Einsatzzeiten (nur etwa 350 Minuten in den 29 Spielen) nicht allzu viele hinzugefügt werden würde.
Doch weit gefehlt: Mit 27 Spielen ist seine dritte Saison nicht nur an der Zahl der Einsätze die geschäftigste gewesen, vor allem die gut 1700 Einsatzminuten sind ein immenser Unterschied zu den Vorjahren.
Sogar eine historische Marke setzte er, auch wenn diese nicht zwingend in glorreicher Erinnerung blieb. Bei der 3:1-Niederlage in Augsburg erzielte er am 3. Spieltag das erste Erstligator des FCSP seit Ewigkeiten.
Weniger historisch, dafür umso wichtiger hingegen sein zweiter Saisontreffer: Es lief die 78. Minute des 30. Spieltags, als er vor der Nordkurve aus kürzester Entfernung den Ball gegen den Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen zum 1:1 in die Maschen brachte. Ein sehr wichtiger Punktgewinn auf dem Weg zum Klassenerhalt.Sein Anteil am Klassenerhalt lässt sich auch unabhängig von den beiden Toren sehen, als unermüdlicher Arbeiter im Mittelfeld stopfte er viele Löcher und gewann immer wieder Bälle, nach besagtem Spiel gegen Leverkusen dürfte auch Florian Wirtz jetzt wissen, wer Carlo Boukhalfa ist.
Nun wird es für Carlo Boukhalfa also woanders weitergehen.Lieber Carlo, vielen Dank für drei Jahre Kampf und Einsatz für den FC St. Pauli, wir wünschen Dir alles Gute!Forza St. Pauli!// Maik
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