Trotz zwei Siegen in Folge: Dotchev mit Sorgen vor Spiel beim Jahn | OneFootball

Der FC Erzgebirge Aue hat zwei Derby-Siege hinter sich. Mit neuem Selbstbewusstsein dürfen die Veilchen bei Tabellenführer Jahn Regensburg antreten. Oder etwa nicht? Die Personalsituation im Erzgebirge bereitete Pavel Dotchev vor dem Spiel am Samstag (14 Uhr) Sorgen. Noch dazu betonte der Cheftrainer, dass die Veilchen nicht gegen irgendwen in der Liga antreten.

"Dürfen uns keine Fehler erlauben"

Gegen Halle (3:2) und Dresden (2:1) blieb Erzgebirge Aue siegreich. Doch zu welchem Preis? Neben Linus Rosenlöcher (Knie-OP), Maximilian Thiel (Adduktorenverletzung) und Niko Vukancic (Schlüsselbeinbruch) fehlen jetzt auch Tim Danhof und Omar Sijaric – aufgrund der jeweils fünften gelben Karte. Die Personaldecke der Veilchen wird dünn. "Diese Woche haben wir mit ein paar A-Jugendlichen trainiert. Es kann sein, dass ich den einen oder anderen mitnehme", kündigte Pavel Dotchev in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Regensburg an. Der FCE-Coach wirkte in der Spieltags-Pressekonferenz eher besorgt als euphorisiert.

Dabei ist Aue mit 13 Punkten aus sechs Spielen ins neue Jahr gestartet. Der Tabellenführer bereitete dem 58-Jährigen jedoch weiteres Kopfzerbrechen. "Die Tabelle sagt schon alles aus. Regensburg hat zwar jetzt zwei Spiele verloren, aber das reißt sie nicht um. Im Gegenteil. Das wird sie nochmal motivieren, um eine Reaktion zu zeigen", befürchtete Dotchev. "Ich erwarte einen sehr schwierigen und starken Gegner." Seine eigene Mannschaft wolle der Cheftrainer mitnichten kleinreden, doch die Größe der Herausforderung betonte Dotchev gleichermaßen. "Wir haben es mit einer Mannschaft zu tun, die Zweitliga-Kaliber hat. Wir müssen eine Top-Leistung bringen und dürfen uns keine Fehler erlauben."

Dotchevs Angst vor Fahrlässigkeit

Der FCE-Coach argumentierte auf ungewöhnlichem Weg, indem er die jüngeren Erfolge als mahnendes Beispiel anführte. Die Auer dürften sich jetzt "nicht zufriedenstellen", weil sie zweimal gewonnen hätten. "Man macht die meisten Fehler, wenn man erfolgreich ist", betonte Dotchev mehrfach, dass sich keine Nachlässigkeit bei den Veilchen einschleichen darf. Zwei Siege in Folge sollen den FCE selbstbewusster, aber nicht fahrlässiger machen. "Um die Physis mache ich mir keine Gedanken, sondern um die Bereitschaft", so der Cheftrainer.

Bleibt die Frage offen, wie Dotchev beispielsweise die Lücke auf der rechten Abwehrseite schließen möchte. "Ich habe Alternativen und ich habe gewisse Sachen im Kopf, die ich favorisiere", kündigte der 58-Jährige an. Wie genau das aussehen wird, wollte der erfahrene Coach nicht verraten. Aber Dotchev legte sich fest: "Ich glaube nicht, dass wir schlechte Alternativen haben." Steffen Nkansah wird noch keine dieser Optionen sein, obwohl der Innenverteidiger am Mittwoch erstmals wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war. Die Partie beim "klaren Favoriten" aus Regensburg wird aber zu früh kommen. An Fan-Unterstützung wird es derweil nicht mangeln. Über 1.300 Fans reisen mit.