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·4. August 2025

Transferchaos bei Galatasaray: Überfüllter Kader, keine Verkäufe

Artikelbild:Transferchaos bei Galatasaray: Überfüllter Kader, keine Verkäufe

Galatasaray steht kurz vor dem Start in die neue Süper-Lig-Saison vor einem hausgemachten Problem: Der Kader ist überfüllt – vor allem mit ausländischen Spielern. Die Folge: Mehrere Akteure dürfen laut Ligareglement nicht gemeldet werden und drohen, außen vor zu bleiben. Gleichzeitig gelingt es dem türkischen Meister kaum, Spieler abzugeben oder Verkäufe zu realisieren. Ein strategisches Transferchaos, das nicht nur sportliche, sondern auch massive finanzielle Konsequenzen hat.

Überfüllter Kader und ausländische Übersättigung


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Galatasaray steht vor einem großen Problem: Der Kader ist mit zu vielen ausländischen Spielern überladen. Die Vorschriften der türkischen Fußballliga erlauben nur maximal 14 ausländische Spieler im A‑Team, von denen zwei unter 22 Jahre alt sein müssen. Auch im Champions-League-Kader sind maximal 14 ausländische Spieler erlaubt. Das bedeutet: Viele Neuzugänge fallen bereits aufgrund interner Regularien durch das Raster und drohen, in der Liga oder auch im internationalen Geschäft gar nicht gemeldet werden zu können.

Transferpolitik voller Risiken

In den letzten drei Jahren investierte Galatasaray massiv – etwa in Przemysław Frankowski, Carlos Cuesta, Elias Jelert, Derrick Köhn, Nicolò Zaniolo, Yusuf Demir oder Álvaro Morata – doch viele dieser Spieler passen nicht ins System, sind überflüssig oder überzeugen sportlich nicht. Auch die Routiniere Victor Nelsson und Berkan Kutlu sind nicht mehr gern gesehen und sollen weg. Die Fragen drängen: Wurde hier strategisch gehandelt oder emotional agiert?

Ein aktuelles Beispiel: Przemysław Frankowski wurde in der Winterpause 2025 geholt, diesen Sommer durch eine Kaufpflicht für sieben Millionen Euro fest verpflichtet und wird nun wieder abgegeben. Laut Medien wird sein Wechsel zu Rennes im Rahmen eines Leihgeschäfts inklusive Kaufoption vollzogen, das zu einem Verlust von mehreren Millionen Euro binnen weniger Monate führen kann – wenn er überhaupt fest stattfindet.

Schwache Verhandlungsposition bei Verkäufen

Die Verkaufsaktivität ist minimal. Viele Vereine wissen um Galatasarays Druck, Platz zu schaffen und nutzen diese Situation aus. Die Spieler, die gehen sollen, haben in der letzten Zeit auch nicht unbedingt mit Top-Leistungen geglänzt. Bei Álvaro Morata will Galatasaray weiterhin fest bei einer Rückkauf- oder Ablösesumme von rund 10 Millionen, obwohl der Spieler noch – mit einer bedingten Kaufpflicht versehen – ausgeliehen ist von AC Mailand. Como aus der Serie A hat sich mit AC Mailand auf 10 Millionen Euro Ablöse geeinigt, aber auch Galatasaray will einen Stück vom Kuchen und zeigt sich bisher nicht kompromissbereit. Auch bei Berkan Kutlu stocken die Verhandlungen mit Espanyol: Ein Leih-Angebot mit späterer Kaufoption wurde abgelehnt, Galatasaray fordert stattdessen sofort 4,5 Millionen Euro für einen Spieler, der nicht unbedingt geglänzt hat in den letzten Jahren.

Knappe Zeit – dringend neujustierte Strategie nötig

Während der Club in den letzten Wochen über Victor Osimhen den teuersten Transfer der türkischen Fußballgeschichte tätigte (75 Millionen Euro, davon 40 Millionen direkt), fehlt nun das Gegengewicht: Spieler, die nicht ins Konzept passen, können nicht abgebaut werden. Ein unsauber strukturiertes Kadermanagement sorgt dafür, dass auch sportlich wichtige Positionen wie Innenverteidigung oder Torwart weiter schwach besetzt bleiben. Trainer Okan Buruk signalisierte bereits, dass auf diesen Positionen dringend Verstärkung notwendig ist, die finanzielle Flexibilität fehlt jedoch.

Zwischenfazit: Transferpolitik problematisch

Galatasaray stolpert in die Saison mit einem überladenen Kader, festgefahrenen Transfers und schlechten Verhandlungsoptionen. Die hohe Summen bei den Zugängen wie Osimhen, Jakobs, Frankoswski oder Sané lassen sich langfristig nur amortisieren, wenn parallel Spieler abgebaut werden. Doch gerade das gelingt bislang kaum. Damit verliert die Mannschaft nicht nur sportliche Balance, sondern auch wirtschaftliche Kontrolle – ein Risiko auf mehreren Ebenen. Es bleibt spannend, wie Galatasaray im Rahmen des Financial Fairplay (FFP) bleiben will.

Foto: Marco Rosi – SS Lazio / Getty Images

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