Barçawelt
·23. Juni 2025
Transfer-Hammer steht bevor: Was für und gegen Nico Williams spricht

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·23. Juni 2025
Nico Williams sagt dem FC Bayern München ab, weil er lieber zum FC Barcelona will. Die meisten Blaugrana-Anhänger fiebern nur noch der offiziellen Bestätigung entgegen. Grund genug, einen Blick auf die Vor-und Nachteile einer Williams-Verpflichtung zu werfen.
Nico Williams wird auf Transfermarkt mit einem Wert von 70 Millionen Euro gelistet – würde Barcelona seine Ausstiegsklausel von 62 Millionen Euro ziehen, wäre das für die Blaugrana aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein untypischer Transfer-Coup. Laut Transfer-Guru Fabrizio Romano hat der spanische Flügelspieler einem Bruttogehalt von rund zwölf Millionen Euro bei Barça zugestimmt – bei Athletic Bilbao waren es bisher 10,5 Millionen Euro.
Zudem gab es Gerüchte, dass Williams für einen Bayern-Wechsel ein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro gefordert haben soll. Sollten sich die Katalanen gegen den deutschen Rekordmeister durchsetzen, wäre es für Barça-Boss Joan Laporta sicherlich eine doppelte Genugtuung. Schließlich hat sich auch Florian Wirtz gegen München und für den FC Liverpool entschieden.
Williams selbst kam in 167 Bilbao-Einsätzen auf 31 Tore und 30 Vorlagen. Vergangenes Jahr gewann er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Iñaki die Copa del Rey – Bilbaos ersten großen Titel seit 39 Jahren. Weltberühmt wurde der gebürtige Spanier mit liberianisch-ghanaischen Wurzeln bei der Europameisterschaft 2024. Im Finale erzielte er gegen England das 1:0 und wurde nach dem Finalsieg (2:1) zum Spieler des Spiels gewählt.
Sollte Hansi Flick einen Spieler dieses Kalibers in seinem Team aufnehmen, wäre es legitim zu behaupten, dass Barcelona langsam aber sicher wieder im Transfergeschäft der ganz großen Giganten mitspielen kann. Abgesehen von der spielerischen Klasse und den finanziellen Aspekten bringt ein möglicher Williams-Wechsel aber auch ein wenig Risiko mit sich.
Lamine Yamal und Williams sind in der Nationalmannschaft beste Freunde – ähnlich wie Messi und Sergio Agüero bei Argentinien – nur mit deutlich mehr Tanzvideos auf Tiktok. Sollte Williams also in Barcelona einschlagen, hat die Chemie zwischen Yamal und Williams das Potential, nicht nur die Freundschaft zwischen Messi und Agüero, sondern auch die Barça-Bromance zwischen Messi und Luis Suárez in den Schatten zu stellen.
Jedoch besteht gerade in diesem Punkt die Gefahr, dass es für Yamal zu gemütlich werden könnte. Ein Spieler sollte generell nie zu viel Macht und Einfluss innerhalb eines Vereins haben. Und sollte Williams nach Barcelona kommen, wäre er der beste Freund des Prinzen. Sollte sich Yamal jedoch nicht über den Verein stellen, könnte die Freundschaft zu Williams umso wertvoller werden – in der spanischen Nationalmannschaft klappt es schließlich.
Abgesehen davon hat die Blaugrana einen weiteren Flügelstürmer schon aus rein numerischer Sicht nötig. Sportdirektor Deco: „Wir müssen diese Position verstärken. Als Flügelspieler haben wir nur Lamine und Raphinha, weil sich Ferran mehr und mehr zu einem Mittelstürmer entwickelt hat. Wenn Lamine oder Raphinha uns nicht zur Verfügung stehen, dann sinkt die Qualität der Mannschaft.“
Barça bei Nico Williams entschlossen: „Wir werden es versuchen“
Raphinhas abgelaufene Saison mit beeindruckenden 59 Scorern wird unvergessen bleiben – insbesondere, weil im Transfer-Sommer zuvor ein Bild des Barça-Trikots mit Raphinhas Nummer 11 und dem Namen von Williams im Netz viral ging. Etwas, das der Brasilianer sicher nicht vergessen haben dürfte.
Um seine Rückennummer wird Raphinha zwar nicht bangen müssen, doch Williams ist für Raphinhas Stammposition auf dem linken Flügel eingeplant. Daher würde der Teilzeit-Kapitän auf die Position des Spielmachers ausweichen müssen, wodurch Dani Olmo wiederum zum Leidtragenden werden könnte. Unter Flick zeigte Raphinha aber ohnehin schon Top-Leistungen auf der Zehner-Position, die er zu Beginn der Saison in Abwesenheit des damals verletzten Olmo besetzte. Es bleibt trotzdem ein fader Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass Williams ein Jahr zuvor als Raphinha-Nachfolger gehandelt wurde.