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·25. Oktober 2024

Trainer-Showdown im Clásico: Ancelottis Routine gegen Flicks neuen Stil

Artikelbild:Trainer-Showdown im Clásico: Ancelottis Routine gegen Flicks neuen Stil

Im 257. Clásico heißt es zum ersten Mal überhaupt Ancelotti gegen Flick – Fotos: getty images

Hansi Flick: Neue Ära bei Barça

Gerade einmal 13 Spiele für die Katalanen als Cheftrainer auf dem Konto und doch hat Hansi Flick bereits jetzt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nachdem im Sommer 2024 das Kapitel Xavi als Trainer bei Barça nach 967 Tagen und einigen Höhen aber vor allem auch Tiefen zu Ende ging, wurde der ehemaligen Bayern-Coach eingestellt. Bereits in seiner Zeit bei den Münchnern konnte der 59-Jährige überzeugen und verbuchte mit dem deutschen Rekordmeister in 86 Spielen einen Punkteschnitt von 2,53 Punkten pro Spiel. Nach rund einjähriger Pause nach dem unrühmlichen DFB-Aus meldete sich Flick nun wieder zurück auf der Seitenlinie und macht mit Barcelona genau dort weiter, wo er bei Bayern aufgehört hat. Mit 33 Treffern aus zehn Partien stellt der FC Barcelona unter dem neuen Trainer nicht nur die beste Offensive der LaLiga, sondern besitzen auch einen zwölf-Tore-Vorsprung auf Real Madrid, welche den zweiten Platz belegen (21 Tore aus zehn Partien). Beeindruckend: Nach zehn Spieltagen hatte erst in drei Saisons mehr Punkte und erst in zwei Saisons mehr Tore!


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Diese neue, rekordverdächtige Offensivkraft bekamen auch die Bayern am Mittwoch zu spüren, welche Barcelona mit 4:1 in der Champions League schlug. Hansi Flick nach dem Spiel: „Ich bin stolz, weil wir nach dem 1:1 zurückgekommen sind. Da hatten wir eine Phase, wo wir einfach nicht mutig waren. Das ist eigentlich nicht unsere Art und Weise, aber wir sind dann wieder gut ins Spiel zurückgekommen, haben das 2:1 gemacht. Das war für uns wichtig. Dann haben wir die Torchancen hervorragend herausgespielt. Da muss man ein riesen Kompliment machen. Ich bin happy, weil es eine sehr junge Mannschaft ist und man den Mut hat, zurückzukommen, auch wenn es mal ein bisschen holprig ist. Ich bin sehr, sehr stolz. Wir haben es heute einen Tick besser gemacht, waren im Abschluss etwas zwingender.“

Auch Raphinha, welcher gegen den Rekordmeister aus München einen Dreierpack schnürte, meinte: „Das ist ein Abend, an dem man wegen des Spiels, das wir als Mannschaft gezeigt haben, sehr glücklich sein muss. Das ist für mich das Wichtigste. Auf diese Art und Weise zu gewinnen, vor unseren Fans, ist besonders. Es gibt keine Worte dafür. Was wir auf dem Platz leisten, das beantwortet jede Frage.“ Doch was zeichnet nun Hansi Flick als Trainer bei Barcelona eigentlich aus?

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4-3-3 Formation neu gedacht

Zum einen ist seine Entscheidung, das 4-3-3 neu zu denken, ein Schlüssel zum Erfolg. Hierbei agieren zwei Mittelfeldspieler als Achter und einer als klarer Sechser. Neu innerhalb dieser Ordnung ist die Vertikalität, mit der Barça auftritt. Statt den Ball lange zwischen den eigenen Reihen laufen zu lassen und auf die Lücke in der gegnerischen Kette zu warten, geht es meist schnell in die vorderen beiden Drittel. Dafür nutzt die Mannschaft unter Flick häufig einen der Achter, welcher von einem Innenverteidiger angespielt wird, um dann auf den sich frei laufenden Sechser abprallen zu lassen. Dadurch wird die vorderste Pressingreihe oft überspielt und es ergeben sich womöglich Räume in der Spitze, welche dann von Robert Lewandowski und Co. genutzt werden können.

Der Fokus liegt also ganz klar im Zentrum der Katalanen. Durch ihre schnellen Steil-Abprall-Spielzüge werden Überzahlsituationen erzeugt, welche gegnerische Verteidiger zwingen, ihre Position zu verlassen. Dadurch bekommen Flügelspieler wie Lamine Yamal oder Raphinha die Möglichkeit, ihre Geschwindigkeit mit Tiefenläufen auszuspielen. Doch dieser temporeiche Spielstil bietet auch seine Schwachstellen. Das neue Flick-System erzeugt nach Ballverlusten öfters Räume auf den Flügeln, welche vom gegnerischen Team genutzt werden können und somit Tempogegenstöße ihre größte Schwachstelle darstellen.

Real Madrids Offensive um Mbappé, Vinícius und Co. muss daher genau auf solche Ballverluste hoffen, um durch ihre Geschwindigkeit genau diese Schwachstelle der meist (zu?) hoch stehenden Katalanen optimal ausnutzen zu können. Spektakel ist so oder so garantiert: Das Team mit den zweitmeisten Abschlüssen pro Partie (16,7) empfängt das mit den meisten (17,6), dazu gehören Real und Barcelona traditionell zu den Teams mit den höchsten Ballbesitz- (59 zu 67 Prozent) und Passwerten (90 zu 89 Prozent) sowie den wenigsten Fouls (9,2 zu 7,8).

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Hier seht man, wie hoch Barça, selbst in Führung liegend, steht und verteidigt – Screenshot: Movistar

Erfahrung trifft Neuanfang

Während es für Hansi Flick am Samstag zu seinem Debüt als Trainer bei einem Pflichtspiel-Clásico kommt, ist es auf Seiten der Königlichen für Carlo Ancelotti bereits zu Clásico Nummer 23. Die Bilanz aus den bisherigen Aufeinandertreffen der beiden spanischen Großmächte mit Ancelotti als Cheftrainer der Blancos ist dabei sehr ausgeglichen: zehn Siege, drei Unentschieden und neun Niederlagen aus 22 Spielen. Durch einen möglichen Sieg am Samstag – für Real wäre es der fünfte Clásico-Erfolg in Serie – könnte Ancelotti seine Clásico-Bilanz noch weiter verbessern, denn mit deutschen Trainern kennt sich der 65-Jährige gut aus. Während seiner gesamten Trainerkarriere stand Ancelotti bereits 32 deutschen Trainern gegenüber. Seine Bilanz: 57 Siege, zwölf Unentschieden und 17 Niederlagen aus 86 Duellen. Allerdings: Auf eben jenen Hans-Dieter Flick ist der Italiener unterdessen noch nie gestoßen. Somit kommt es für beide Akteure auf der Seitenlinie im 257. Clásico zu ganz persönlichen Premieren.

Auch für die Vereine selbst geht es in diesem Aufeinandertreffen um viel. Barcelona könnte mit einem möglichen Sieg ihre Führung in LaLiga auf 30 Zähler ausbauen, sechs vor Real, während die Blancos mit einem Sieg oder Unentschieden nicht nur an den Katalanen dranbleiben, sondern auch ihre Ungeschlagen-Serie weiter ausbauen würden: Die 43 Liga-Spieltage ohne Niederlage würden dann sogar den egalisierten Rekord der Katalanen bedeuten. Selbstvertrauen macht dabei auch die Serie von zuletzt 39 ungeschlagenen Heimspielen in Folge. Egal ob aus spielerischer, statistischer oder personeller Sicht, der 257. Clásico verspricht einmal mehr ein ganz Besonderer zu werden.

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