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·30. März 2024
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Es ist ein Spiel, was die Saison entscheiden könnte: Manchester City empfängt am Sonntagabend in der Premier League Tabellenführer Arsenal. Nur ein Punkt trennt die beiden Mannschaften. Aber wer wird das Duell für sich entscheiden? Drei Gründe, warum Manchester City als Sieger vom Platz gehen wird.
Als Manchester City im Oktober 2023 das erste Mal seit acht Jahren wieder gegen Arsenal in der Premier League verlor, fehlte ein ganz bestimmter Name auf dem Mannschaftsblatt der Cityzens: Rodri (27). Der Spanier wurde bei jener der 1:0-Niederlage Citys gegen die Gunners schmerzlich vermisst, als Arsenal das Zentrum des Feldes für sich behaupten und somit viele Angriffsversuche von City im Keim ersticken konnte.
Im Spiel zuvor, einer unüblichen Niederlage gegen die Wolves, hatte Pep Guardiola in Rodris Abwesenheit versucht, das Mittelfeld mit extra Personal zu kontrollieren – und damit City auf den Außenbahnen geschwächt. Der Spanier ist zum Synonym von Citys Erfolg geworden: In allen Niederlagen von City in der laufenden Saison war Rodri nicht involviert (ausgenommen des Community Shields, der jedoch im Elfmeterschießen entschieden wurde). Die Unbesiegbarkeit des Spaniers geht so weit, dass er mit Nationalelf und Verein seit einem Jahr nicht mehr verloren hat, wenn er auf dem Platz stand.
Dass Rodri für das Gipfeltreffen mit Arsenal nun verfügbar ist, wird die Anhänger von Manchester City also beruhigen. Denn die unglaubliche Statistik des Spaniers ist kein Zufallsprodukt. Rodri ist das Herzstück der Mannschaft von Pep Guardiola, und kann guten Gewissens als kompletter Mittelfeldspieler bezeichnet werden. Nicht nur zählt der 27-Jährige zu den pressing-resistentesten Spielern der Welt, auch offensiv ist er für City nicht mehr wegzudenken. Mit im Schnitt neun Beteiligungen an „Open-Play Shot-Ending Sequences“ – also Angriffssequenzen, die in einem Torschuss enden – pro Spiel, führt Rodri diese Statistik im City Kader an. Gezählt werden dabei Abschlüsse, kreierte Chancen und entscheidende Pässe im Spielaufbau.
Der Spanier ist also Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Skyblues – und vielleicht der wichtigste Grund, warum City gegen Arsenal gewinnen wird.
Manchester Citys Rodri jubelt gegen Chelsea. (Photo by DARREN STAPLES/AFP via Getty Images)
Manchester City gegen Arsenal. Diese Partie war in den letzten Jahren eine ganz klar Angelegenheit. Zwar verlor City das Hinspiel im Oktober in London spät mit 1:0, davor hatten die Gunners jedoch in elf aufeinanderfolgenden Spielen in der Liga gegen City das Nachsehen.
Im Etihad Stadium will City den „Ausrutscher“ aus dem letzten Herbst nun ausbügeln. Mit dem eigenen Publikum im Rücken haben die Skyblues nämlich wetbewerbsübergreifend seit November 2022 nicht mehr verloren. In den 38 Spielen seitdem konnte City 33-mal gewinnen. Seit wettbewerbsübergreifend 57 Spielen hat City vor heimischen Publikum getroffen. Das Etihad Stadium ist also zu einer Festung geworden. Arsenal konnte hier zuletzt 2015 gewinnen.
Eigentlich ist es fast schon vermessen, Kritik an City zu üben. Die Skyblues haben seit Anfang Dezember nicht mehr verloren und fegen in gewohnter Rückrunden-Manier über ihre Gegner hinweg. Aber: Die Cityzens sind nicht mehr so dominant, wie sie es einst waren. Wie eine Analyse von TheAthletic zeigt, hat sich das Team von Pep Guardiola seit der Saison 21/22 in vielen entscheidenden Kennzahlen verschlechtert. City holt im Schnitt „nur“ noch 2,25 Punkte pro Spiel statt 2,45. Die durchschnittliche Tordifferenz der Cityzens pro Spiel hat sich von +1.92 auf+1.25 verschlechert. Paart man diese Entwicklung mit den Verletzungssorgen der laufenden Saison und dem ohnehin schon kleinen Kader (Kein Trainer setzt in der Premier League weniger Spieler ein und nutzt weniger Auswechslungen, als Pep Guardiola), wird deutlich, wieso City derzeit hinter Arsenal steht.
Es heißt aber auch, dass bei City noch Luft nach oben ist. Und wenn die vergangene Saison uns eines gelehrt hat, dann die Tatsache, dass City vor allem zum Saisonendspurt heiß läuft. Schon letztes Jahr gefiel den Skyblues die Rolle des Jägers. Mental dürfte das Team von Pep Guardiola reifer und abgezockter sein als die Gunners, die zwar derzeit den besseren Fußball spielen, in den Hinterköpfen aber sicher nicht die Ereignisse des letzten Jahres vergessen haben werden.
Heute vor einem Jahr führte Arsenal die Premier League mit acht Punkten Vorsprung an, und blieb am Ende trotzdem titellos. City hingegen gewann das Triple – unter anderem auch, weil die Mannschaft von Pep Guardiola im direkten Duell mit Arsenal im Saisonendspurt überzeugte. Manchester City ist nicht umsonst das Maß aller Dinge im Weltfußball. Formkurve hin oder her – Arsenal ist den Beweis, auch im Etihad bestehen zu können, noch schuldig.
(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)