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Niklas Levinsohn·12. September 2020

Tomorrow, my friend: Legendäre Sätze, die auf dem Platz gefallen sind

Artikelbild:Tomorrow, my friend: Legendäre Sätze, die auf dem Platz gefallen sind

Fußballsprüche gibt es genügend, um ganze Bücher damit zu füllen. Aber was ist mit Sätzen, die nicht vor oder nach, sondern während des Spiels gesagt wurden? Wir haben einige mit Kultformat für dich rausgesucht.

„Tomorrow, my friend“

Spielverderber Rafael van der Vaart hat später behauptet, dass die wohl berühmtesten Worte der Relegationsgeschichte so nie gefallen sind. Wir sagen: Im Zweifel für den Freistoßschützen. Der hieß im legendären Relegationsrückspiel der Saison 2014/15 Marcelo Díaz. Der HSV lag in Karlsruhe mit 0:1 in Rückstand und brauchte unbedingt ein Tor, um sich in die Verlängerung zu retten.


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Die Chance dazu bot sich in der ersten Minute der Nachspielzeit per Freistoß unmittelbar hinter der Strafraumgrenze. Etatmäßiger Schütze wäre eigentlich eben jener van der Vaart gewesen, doch Díaz beanspruchte den Ball mit den legendären Worten „Tomorrow, my friend“ für sich. Der Chilene traf, jubelte und ebnete dem HSV den Weg zum Klassenerhalt in der Verlängerung.


„Respekt für Italien!“

Manche Spitznamen kommen nicht von ungefähr. Dass Torwartlegende Iker Casillas zu „San Iker“, dem heiligen Iker, umgetauft wurde, hatte zum Beispiel gute Gründe. Der spanische Schlussmann war als aktiver Spieler nämlich ein Aushängeschild in Sachen Fair Play. Das bewies der heute 39-Jährige zum Beispiel im EM-Final 2012, als die „Furia Roja“ mit 4:0 über hilflose Italiener hinwegfegte.

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Als der Schiedsrichter Anstalten machte, das Ende der ohnehin entschiedenen Partie über die regulären 90 Minuten hinauszuzögern, meldete sich Casillas beim Unparteiischen und forderte: „Respekt für den Gegner! Respekt für Italien!“ Kurz darauf der Schlusspfiff, der Spanien erneut zum Europameister machte. Und Casillas zu einem Keeper, den man einfach mögen muss.


„And now, goal!“

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Bayern-Fans müssten in der abgelaufenen Saison genügend Erfolge gefeiert haben, um mit etwas Schmerzlichem aus der Erinnerungskiste konfrontiert werden zu können. Es geht – natürlich – ums „Finale dahoam“. Kurz bevor Juan Mata die Ecke trat, die den Traum von 2012 zum Albtraum machen sollte, orakelte Chelsea-Verteidiger David Luiz in Richtung Bastian Schweinsteiger: „And now, goal!“ Und jetzt, Tor. Didier Drogba sorgte per Kopf dafür, dass der Brasilianer Recht behielt.


„Ich hätte lieber deine Schwester“

Ein Satz, der für das unrühmliche Ende einer der größten Spielerkarrieren aller Zeiten sorgte. Es waren diese Worte, die Zidanes Schädel im WM-Finale 2006 zur Abrissbirne machten. Ausgesprochen wurden sie von Italiens Verteidiger Marco Materazzi, der später in einem Interview mit der ‚Gazzetta dello Sport‘ erklärte, was allen Zuschauern im Moment des Geschehens Rätsel aufgegeben hatte.

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„Ich habe an seinem Trikot gezogen. Da hat er gesagt, wenn ich sein Trikot unbedingt haben wolle, könne ich es ja nach dem Abpfiff haben. Ich habe darauf geantwortet, dass mir seine Schwester lieber wäre“, so Materazzi im Gespräch mit der Zeitung. Geschmacklos, unsportlich, aber eben außerhalb der Hörweite von Publikum und Schiedsrichter. Zidanes Kopfstoß hatte dagegen die ganze Welt gesehen.


„Sind das deine echten Haare?“

Wer sich nicht für den Selbstbetrug durch Stadionton entschieden hat, der konnte in den vergangenen Wochen und Monaten einige Dinge hören, die ihm bei voller Stadionauslastung sehr wahrscheinlich entgangen wären. Zum Beispiel die Auseinandersetzung zwischen Éver Banega und Inter-Coach Antonio Conte während des Europa League-Finals in Köln.

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Sevillas Mittelfeldmann hatte den Italiener gefragt: „Sind das deine echten Haare oder ist das eine Perücke?“ Conte, der eine Haartransplantation hinter sich hat, reagierte im Einklang mit seinem Wesen eher aufbrausend und giftete zurück: „Ich warte draußen auf dich.“ Hat er dann nicht gemacht, aber für das Wortgefecht sind wir trotzdem dankbar.


„Ich danke Sie“

Von ganz aktuell zu ganz lange her: Der Ausspruch „Ich danke Sie“ geht auf Fußballlegende Willi Lippens zurück, der so 1965 auf die Ermahnung eines Schiedsrichters antwortete, der dem Kultstürmer grammatikalisch nicht ganz einwandfrei mitgeteilt hatte: „Herr Lippens, ich verwarne Ihnen.“ Lippens flog für seine Bemerkung in der Partie Westfalia Herne gegen Rot-Weiss Essen vom Platz, sicherte sich dafür aber einen Platz in den Geschichtsbüchern. Nicht das schlechteste Tauschgeschäft.


„Es ist eine Schande!“

Oder auch auf Englisch: „It’s a disgrace!“ Man munkelt, ein F-Wort war auch dabei. Strenggenommen war das Rückspiel des CL-Halbfinals 2009 zwischen Chelsea und Barcelona schon abgepfiffen, doch Didier Drogba, der eigentlich schon auf dem Weg in die Katakomben war, dreht sich noch mal um und wütete gleich drei Mal in die Kamera: „Es ist eine Schande! Es ist eine Schande! Es ist eine verdammte Schande!“

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Warum aber hatte der ivorische Stürmer sich so furchtbar aufgeregt? Nun, Chelsea hatte im Grunde mit dem Schlusspfiff das 1:1 kassiert und somit aufgrund des torlosen Hinspiels den Einzug ins Endspiel verpasst. Entscheidend mitverantwortlich für das Aus der Blues war die Schiedsrichterleistung von Tom Henning Øvrebø, der Chelsea gleich vier glasklare Elfmeter versagt hatte. Bis heute gilt die Partie als „Skandalspiel“ der CL-Geschichte.