Thomas Reis: Schauen auf uns und nicht auf andere Plätze | OneFootball

Vor dem Gastspiel am 34. Spieltag in Leipzig legt Thomas Reis den Taschenrechner beiseite. „Wir wissen, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen müssen“, sagt der Chef-Trainer über die Partie am Samstag (27.5., 15.30 Uhr), in die der FC Schalke 04 als Tabellensiebzehnter geht. Bei jeweils einem Punkt Rückstand auf den Relegationsrang sowie auf Platz 15, den ersten direkten Nichtabstiegsplatz, ist für die Königsblauen noch alles möglich.

„Unser eigenes Spiel können wir beeinflussen, die Ergebnisse auf den anderen Plätzen leider nicht“, sagt Reis. „Deshalb ist es wichtig, dass wir auf uns schauen und unsere Aufgabe lösen.“ Denn eines steht bereits vor dem Anpfiff fest: Sollte der S04 gegen den Champions-League-Teilnehmer verlieren, ist der Abstieg unabhängig von den Resultaten in Bochum und Stuttgart nicht mehr vermeidbar. Mit derlei Szenarien beschäftigt sich Reis jedoch nicht.

Der Fokus des 49-Jährigen liegt vielmehr auf einem erfolgreichen Auftritt seiner Mannschaft. „Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnte ich mir die Reise nach Leipzig sparen“, betont der Fußballlehrer. „Wir werden alles versuchen, um die drei Punkte zu holen. Das wird gegen eine Mannschaft wie RB sicherlich schwer, aber unmöglich ist es auch nicht.“

Seine Mannschaft hat der Chef-Trainer in der laufenden Trainingswoche sehr konzentriert auf dem Platz erlebt. „Wenn wir von Anfang an aggressiv zu Werke gehen, kommt RB vielleicht nicht an seine 100 Prozent. Es liegt an uns“, erklärt der Fußballlehrer. Dass die Sachsen in der Folgewoche das DFB-Pokalfinale bestreiten und möglicherweise der eine oder andere Akteur gegen den S04 geschont werden könnte, spiele bei der eigenen Vorbereitung keine große Rolle. Denn: „RB kann jeden Spieler gleichwertig ersetzen. Wir müssen den Fokus auf uns richten.“

Auch die Gedanken an das Hinspiel im Januar dieses Kalenderjahres – Königsblau unterlag in der VELTINS-Arena mit 1:6 – blendet der Schalker Coach aus. Stattdessen denkt er an die Zeit nach der deutlichen Niederlage zum Hinrundenabschluss. „Zu diesem Zeitpunkt lagen wir komplett am Boden“, erinnert sich Reis. „Jetzt sind wir Achter in der Rückrundentabelle. Wir haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten in eine gute Richtung entwickelt – und diese Entwicklung wollen wir jetzt in Leipzig noch einmal zeigen. Ich glaube an die Jungs. Und ich glaube daran, dass wir unser Ziel gemeinsam erreichen werden.“

Verzichten muss Königsblau im Duell mit dem Tabellendritten auf Moritz Jenz und Simon Terodde. Das Duo hatte zuletzt beim 2:2-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt die jeweils fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen. Dafür kehrt Marius Bülter zurück. Der mit elf Treffern beste S04-Torschütze in der laufenden Spielzeit fehlte gegen die Hessen. Der Offensivmann hatte sich in der Woche zuvor in München eine Gelbsperre eingehandelt.

Zurückkehren könnte auch Ralf Fährmann. Der Torhüter, der sich vor etwas mehr als fünf Wochen beim 5:2-Heimsieg gegen Hertha BSC eine Adduktorenverletzung zugezogen hatte, arbeitete zuletzt wieder mit der Mannschaft auf dem Platz. „Bisher sieht alles stabil aus“, berichtet Reis, der nach dem Abschlusstraining entscheiden wird, ob die Nummer 1 zwischen die Pfosten zurückkehrt. „Wir werden noch einmal sprechen und dann schauen, was am sinnvollsten ist“, so der Coach, der betont, dass er allen Schlussmännern im Kader vertraue.

Neben Fährmann steht auch hinter Tom Krauß noch ein Fragezeichen. Über den deutschen U21-Nationalspieler, der bei der Punkteteilung gegen Eintracht Frankfurt verletzt ausgewechselt werden musste, sagt Reis: „Tom hat noch Wehwehchen. Wir müssen schauen, ob es für einen Einsatz reicht.“ Auch hier müsse noch das Abschlusstraining abgewartet werden.