liga2-online.de
·27. November 2020
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Der Hamburger SV hat seine erste Niederlage in der Saison erlitten und trifft am kommenden Spieltag auf den Klub, der den Elbstädtern im Vorjahr noch die Butter vom Brot nahm – der 1. FC Heidenheim. Cheftrainer Daniel Thioune spürt bereits den ersten Gegenwind aufgrund der hohen Erwartungshaltung, doch für diese Kritik ist der HSV-Coach bereit.
"Ich betone", sagte Daniel Thioune im Laufe der Pressekonferenz vor der Partie gegen Heidenheim, als das Thema an der wachsenden Kritik nach drei Spielen ohne Sieg aufkam. "Dass wir erst ein Spiel von acht Partien verloren haben und sicherlich das große Ganze bewerten wollen." Mangelnde Kontinuität seiner Mannschaft will der Coach der Elbstädter nach einem Saisonstart an der Tabellenspitze deswegen nicht gelten lassen.
Gleichzeitig verdeutlichte der 46-Jährige aber auch, dass ihm die Leistung aus den letzten drei Spielen auch nicht gefallen hat. Über die letztliche Niederlage würde sich in Hamburg jeder ärgern, der mit dem HSV im Bunde steht. "Aber wir müssen uns von diesen Einsen und Nullen lösen, dass das eine gut und das andere schlecht ist", appellierte Thioune an die Bereitschaft des Umfelds, dem Team die nötige Geduld entgegenzubringen. Denn die Kritik ging nicht spurlos an den Verantwortlichen vorbei. "Das ist auch okay, dem stelle ich mich", versicherte Thioune und versprach: "Die Erwartungshaltung ist unser Antrieb. Der Gegenwind ist okay, aber ich habe ein breites Kreuz und stelle mich dem."
Runtergebrochen auf die Zahlen entgegnete der Coach dann aber auch, dass dominantes Ballbesitzspiel, eine sehr hohe Passquote und eine gute Zweikampfquote zu den Qualitäten seiner Mannschaft gehörte. Dass er den Kader oftmals von Spieltag zu Spieltag umstellen muss, das liegt nicht nur an den internen Prozessen, sondern auch viel an den Gegebenheiten der Spiele – beispielsweise Verletzungen, Sperren und Nachverpflichtungen. "Der Kampf um die Plätze ist eröffnet", forderte Thioune jeden Spieler auf, sich für diese Plätze zu beweisen. Das gilt auch für die Angriffsspitze, in der zuletzt Bobby Wood statt Lukas Hinterseer hinter den gesetzten Simon Terodde und Manuel Wintzheimer auftaucht.
"Ich verbiete keinem Spieler, sich anzubieten", versicherte Thioune anhand der Konkurrenzssituation, wenngleich er sich nicht auf eine eingespielte Elf alleine verlassen will: "Vertrauen definiert sich nicht darüber, dass ich Spieler fünf, sechs Spiele am Stück machen lasse." Am Ende des Tages zählt nämlich der HSV als Mannschaft, sodass kritische Analysen "unabhängig von Sieg und Niederlage oder von äußerlichen Einfluss" getroffen werden müssen. Dass dann auch mal ein Hinterseer oder Josha Vagnoman, der in der vergangenen Woche nicht zur Startelf gehörte, nicht zufrieden mit dem Trainingsleibchen am Spieltag ist, gehört zu Thiounes Prozess.