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·4. Oktober 2024
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Im Interview mit liga3-online.de spricht Timmy Thiele von Energie Cottbus über seinen Viererpack beim 4:1 gegen den 1. FC Saarbrücken, seine bisherige Erfolgsgeschichte in Cottbus und den Aufschwung des Aufsteigers mit vier Siegen in Folge.
liga3-online: Vier Siege in Folge, 16:3 Tore: Was ist los bei Energie Cottbus, Herr Thiele?
Timmy Thiele: Es läuft sehr gut für uns, der Start in die neue Saison war vielversprechend. Auch in den ersten Begegnungen, in denen wir noch nicht so gut gepunktet haben, waren wir phasenweise schon nicht so schlecht. Danach haben wir viel geredet, Fehler analysiert und behoben. Sodass wir uns jetzt eine tolle Ausgangslage für die nächsten Wochen erarbeitet haben. Es ist noch sehr früh in der Saison, da sollten wir nichts überbewerten.
In der Tabelle rückten Sie auf Platz vier vor. Schon Ihr Mitspieler Lucas Copado sagte zuletzt: Es muss für Cottbus nicht nur der Klassenverbleib werden. Was ist drin für den FC Energie?
Für uns geht es in erster Linie darum, uns von Woche zu Woche weiterzuentwickeln und genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Durch einige zurückliegende Beispiele hat man schon irgendwie im Hinterkopf, dass schon einige Aufsteiger vor uns gezeigt haben, wie weit es nach oben gehen kann. Im Fußball ist viel möglich.
Mit einem Viererpack waren Sie beim jüngsten 4:1 gegen den 1. FC Saarbrücken Spieler des Spiels. Wie haben Sie die Partie erlebt?
Das Spiel war anfangs sehr fehlerbelastet und von Nervosität geprägt. Wir sind mit einem glücklichen 1:0 in Führung gegangen, nach dem Anschlusstreffer dann konzentriert geblieben. Später haben wir unsere spielerische Klasse aufblitzen lassen und insgesamt verdient gewonnen. Dass ich selbst vier Tore beisteuern konnte, war ein extrem schönes Gefühl.
Dieses Kunststück gelang Ihnen nun schon das zweite Mal. Wie gut können Sie sich noch an Ihren ersten Viererpack in der 3. Liga beim 4:3 mit Carl Zeiss Jena gegen Wehen Wiesbaden in der Spielzeit 2017/18 erinnern?
Das Spiel mit Jena ist auch heute noch sehr präsent für mich. Tatsächlich wollte ich es immer schaffen, ein zweites Mal vier Treffer in der 3. Liga zu erzielen. Das war eines meiner persönlichen Ziele, weil es vorher noch niemandem gelungen war. Es ist schon etwas Besonderes, dieses Ziel jetzt erreicht zu haben und mich damit auch in die Geschichtsbücher eingetragen zu haben.
Ihre bisherige Geschichte in Cottbus ist von Erfolg geprägt. Als zuvor lange verletzter und vereinsloser Spieler kamen Sie im Januar 2023 in die Regionalliga Nordost. Jetzt sorgen Sie wieder in der 3. Liga für Furore. Wie würden Sie die bisherige Zeit in Cottbus beschreiben?
Durchweg positiv – und auch sehr emotional. Am Anfang war es nach langer Verletzungsmisere schwer für mich. Den Schritt zurück in die 4. Liga bin ich nach langen Gesprächen bewusst gegangen. Weil der Verein eine riesige Tradition und große Ambitionen hat. Aber auch, weil ich mit meiner Familie nicht mehr so weit weg von meiner Heimat leben wollte. Rückblickend kann ich nun sagen: Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Die Fakten sprechen für sich. Wir sind Meister und Landespokalsieger geworden, mit dem Aufstieg in die 3. Liga als Höhepunkt.
Was kommt noch – welche Ziele verfolgen Sie?
Ich bin jemand, der immer das Maximum anstrebt. In unserem Fall ist das Ziel der Klassenverbleib, ein einstelliger Tabellenplatz nach dem Aufstieg wäre für uns definitiv ein großer Erfolg. Ich bin gespannt, wo unsere Reise diese Saison noch hinführt.
Am Sonntag gastiert Cottbus bei Mitaufsteiger Hannover 96 II. Was nehmen Sie sich vor?
Wir wollen an unsere Leistungen der zurückliegenden Wochen anknüpfen und unsere Serie fortsetzen. Ich sage immer zu meinen Mitspielern: Solche Serien musst du behandeln wie ein rohes Ei. (lacht) Sie kommen nicht allzu häufig, und wir wollen sie so lange wie möglich aufrechterhalten. Aber es wird nicht einfach. Ich erwarte ein umkämpftes Spiel zweier spielerisch starker Teams.
Vielleicht gibt’s direkt den nächsten Viererpack Ihrer Drittligakarriere – aller guten Dinge sind bekanntlich drei!
(lacht) Das wäre sicher großartig. Aber ehrlich gesagt: Ich will – wie immer – einfach nur gewinnen. Ob ich Tore beisteuere oder nicht, ist mir erst einmal egal. Bestenfalls klappt aber natürlich beides.