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·3. Oktober 2024
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Es ist immer noch einer der größten Skandale in der Geschichte des Fußballs der Frauen: Vor einem Millionenpublikum küsste der ehemalige spanische Verbandspräsident Luis Rubiales der Stürmerin Jennifer Hermoso ungefragt bei der Übergabe der goldenen WM-Medaille auf den Mund. Rubiales gab an, dass der Kuss einvernehmlich gewesen sei. Hermoso widersprach dieser Aussage und zeigte den Verbandschef an. Im Februar 2025 wird sich Rubiales aufgrund des sexuellen Übergriffs vor Gericht verantworten müssen - doch zuvor wird auch mit ihm auf einer anderen Art und Weise abgerechnet.
Wie die Streaming-Plattform Netflix bekannt gab, wird am 1. November die Dokumentation "It's All Over: The Kiss That Changed Spanish Football" (dt: "Es ist alles vorbei: Der Kuss, der den spanischen Fußball veränderte") veröffentlicht werden. In dem Film sollen "nie zuvor gesehene Aussagen" der Spielerinnen und bislang "unbekannte Details" über den sexuellen Übergriff und die Missstände innerhalb des spanischen Verbandes thematisiert werden. Große Namen wie Jennifer Hermoso, Alexia Putellas, Irene Paredes oder Aitana Bonmatí treffen sich, um exklusiv über jahrelange Ungerechtigkeiten und die Veränderungen durch den unangemessenen Kuss zu sprechen. Der Film erzählt in der Ich-Perspektive die Geschichte des Skandals, der den eigentlichen Triumph komplett in den Schatten stellte.
Die Dokumentation beginnt im Jahr 2022 und untersucht den steinigen Weg, den die Spielerinnen absolvieren mussten, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen und den Grundstein für die nächste Generation legen zu können. "Es ist ein Zeugnis der Kämpfe, Anstrengungen und Opfer, die hinter dieser sportlichen Leistung stehen, und eine Hommage an die Frauen, die den Sport auf und neben dem Spielfeld revolutionieren", schreibt Netflix.
Mit ihnen wird abgerechnet: Jorge Vilda (links) und Luis Rubiales (rechts). / Marc Atkins/GettyImages
Im Jahr 2022 nämlich boykottierten 15 Spielerinnen die Nationalmannschaft, da sich der Verband RFEF auf die Seite des ehemaligen Trainers Jorge Vilda geschlagen hatte, wegen eines Streits über seine Behandlung des Teams. Nur drei der 15 Fußballerinnen kehrten in das Team zurück, das nur ein Jahr später den WM-Titel gewinnen konnte (Aitana Bonmatí, Ona Batlle und Mariona Caldentey).
Der sexuelle Übergriff von Luis Rubiales an Jennifer Hermoso startete einen weltweiten sozialen Protest namens #SeAcabó und brachte die jahrelange systematische Frauenfeindlichkeit innerhalb der RFEF ans Licht.
Spielerinnen zeigten mit #SeAcabó ihre Solidarität zu Hermoso. / Ira L. Black - Corbis/GettyImages
Außerdem soll die Dokumentation eine Geschichte "über Einheit und Freundschaft, eine Reflexion über das Konzept einer Mannschaft und ihrer Bedeutung über persönliche Ziele hinaus" darstellen, so der Streaming-Anbieter.
Bislang ist allerdings noch unklar, ob die Dokumentation auch in andere Sprachen übersetzt wurde beziehungsweise in anderen Ländern als Spanien zu sehen sein wird.
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