🚨 Test ohne Tore: Deutschland mit Problemen gegen druckvolle Schwedinnen | OneFootball

Der erste Test im WM-Jahr zeigte, dass die DFB-Frauen noch Arbeit vor sich haben. Während Schweden nur Millimeter vom Sieg entfernt war, tat sich Deutschland schwer, hinten rauszukommen und gefährlich vors Tor zu kommen. Die mehr als 20.000 Fans im Duisburger Stadion sahen ein torloses Spiel – und Steigerungspotenzial bei Deutschland.

Der Spielverlauf: Deutschland tut sich schwer

Wie erwartet begann die Partie auf Augenhöhe. Nachdem in den ersten Minuten Deutschland mehr am Ball war, übernahm Schweden aber mehr und mehr die Kontrolle und kam das ein oder andere Mal gut vor den Kasten von Merle Frohms. Die Gäste setzten die deutsche Abwehr unter Druck, nutzten Unachtsamkeiten für Balleroberungen. Auf der anderen Seite: kein Vorbeikommen an der disziplinierten schwedischen Verteidigung.

Die Bilanz der ersten Halbzeit: keine Tore, wenige Chancen – und wenn, dann für die Schwedinnen. Besonders gefährlich wurde Kosovare Asllani mit einem stark platzierten Schuss. Doch Merle Frohms passte auf. Ähnlich sah es auch zu Beginn der zweiten Halbzeit aus, wenn auch Deutschland selbst druckvoller aus der Kabine kam.

Neuen Schwung erhoffte sich das Team von Martina Voss-Tecklenburg durch offensive Einwechslungen etwa von Lea Schüller, Laura Freigang und Jule Brand. Doch auch Schweden ging weiter in die Offensive – und war in der 79. Minute nur Millimeter von der Führung entfernt. So nah kam Deutschland in keiner Situation vors Tor. Am Ende trennten sich beide Nationen 0:0, auch weil Deutschland etwas Glück hatte.

Die Spielerinnen: Erfahrung macht die Partie

Mit einer veränderten Startaufstellung im Vergleich zur letzten Partie gegen die USA schickte die Bundestrainerin ihre Spielerinnen auf den Platz. Eine besonders wichtige Rolle nahmen in diesem Spiel die erfahrenen Fußballerinnen ein. Zu ihrem ersten Einsatz im Nationaltrikot kam für die letzten Minuten der Partie auch Janina Minge, die in der Bundesliga die Torjägerinnenliste anführt.

In ihrem 125. Länderspiel war etwa Kapitänin Alex Popp zunächst vor allem defensiv gefordert. Immer wieder half sie hinten aus, um die motivierten Schwedinnen unter Kontrolle zu bringen. Ihre Rolle als Nummer eins im Tor machte Merle Frohms in diesem Testspiel einmal mehr deutlich. Mit starken Paraden hielt sie Deutschland im Spiel und bewahrte auch bei unübersichtlichen Situationen die Ruhe. Auch dank ihr blieb es beim 0:0.

Die Erkenntnis: Keep cool, Germany!

Ein schnelleres Spiel mit weniger Kontakten wünschte sich Expertin Tabea Kemme am ZDF-Mikrofon. Das wäre durchaus notwendig gewesen, um die starke Abwehr Schwedens zu überwinden. Doch es fehlte auch an der Präzision im entscheidenden Pass. In Hinblick auf die WM müssen die DFB-Frauen daran arbeiten, gerade in Drucksituationen nicht zu hastig zu agieren und dadurch Fehlpässe zu provozieren.

Aber natürlich war auch nicht alles schlecht im Testspiel gegen Schweden. Die DFB-Frauen scheuten sich nicht, in die Zweikämpfe zu gehen und machten im 1:1 meist eine gute Figur.

Das Drumherum: Gute Stimmung im Duisburger Stadion

Im Stadion live dabei war an diesem Abend auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Der SPD-Politiker betonte vor der Partie, dass er sich weiter für Gleichberechtigung im Sport, speziell für die Frauenfußballerinnen, einsetzen wolle. Er traf auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für einen gemeinsamen Austausch.

Das Stadion in Duisburg war gut besucht an diesem Dienstagabend – trotz Karnevalstimmung in der Region. Insgesamt fanden mehr als 20.000 Fans den Weg ins Stadion, um das erste Länderspiel des Jahres live zu sehen. Die Stimmung war trotz der Dominanz der Schwedinnen gut, jeder Angriff der DFB-Frauen wurde mit lautstarkem Applaus begleitet.