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·30. Juli 2025

ter Stegens Rückenoperation offenbart Barcelonas perfides Kalkül

Artikelbild:ter Stegens Rückenoperation offenbart Barcelonas perfides Kalkül

Marc-André ter Stegen liegt wieder auf dem OP-Tisch. Dieselbe Klinik in Bordeaux, dieselbe Ärztin, dasselbe Problem wie Ende 2023. Was nach medizinischer Routine klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Lehrstück über die Perversität des modernen Profifußballs. Der 33-jährige Nationaltorhüter beziffert seine Ausfallzeit mit drei Monaten, doch diese Zahl ist mehr als eine medizinische Prognose. Sie ist ein Politikum.

Barcelona spekuliert auf vier Monate Ausfall. Erst dann dürfte der Klub 80 Prozent von ter Stegens Gehalt für die Registrierung neuer Spieler verwenden. Die finanzielle Schieflage der Katalanen macht aus einer Rückenverletzung ein buchhalterisches Manöver. Während ter Stegen unter dem Skalpell liegt, rechnen die Vereinsbosse mit seinem Gehalt. Die Ironie: Sein designierter Nachfolger Joan García wartet genau wegen dieser Geldnöte noch auf seine Spielerlaubnis.


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Die Verpflichtung des 23-jährigen García mit einem Sechsjahresvertrag bis 2031 zeigt Barcelonas langfristige Strategie. Ter Stegen, einst unangefochtene Nummer eins, wurde bereits zur Nummer drei degradiert – hinter García und Wojciech Szczesny. Die Botschaft ist unmissverständlich: Der Deutsche hat ausgedient. Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2028, doch seine Zukunft beim FC Barcelona ist faktisch beendet.

Für ter Stegen geht es um mehr als einen Vereinswechsel. Die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada rückt näher. Ohne Spielpraxis hat er keine Chance auf eine Nominierung. Die Operation mag medizinisch notwendig sein, doch sie könnte das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere bedeuten. Ein 35-jähriger Torhüter ohne Stammplatz bei seinem Verein ist für Bundestrainer Julian Nagelsmann keine Option.

Ter Stegens Instagram-Botschaft an die Fans klingt tapfer: „Keine Sorge, ich komme wieder!“ Doch wohin? Barcelona hat sich längst neu orientiert. Die zweite Rückenoperation binnen 18 Monaten wirft Fragen nach seiner körperlichen Belastbarkeit auf. Welcher Topklub setzt auf einen verletzungsanfälligen Keeper Mitte 30?

Die Geschichte zeigt exemplarisch, wie Verletzungen im Profifußball instrumentalisiert werden. Ter Stegen wird zum Spielball finanzieller Interessen. Seine Rückenprobleme lösen eine Kettenreaktion aus, die von Barcelonas Schulden über Garcías Registrierung bis zu seiner eigenen WM-Teilnahme reicht. Der Fußball hat aus einem medizinischen Eingriff ein zynisches Rechenspiel gemacht.

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