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·29. Juli 2025
Talenteküche kocht wieder: Die besten Youngster der 2. Liga!

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·29. Juli 2025
Am Freitag wird die 2. Liga mit dem Traditionsduell zwischen dem FC Schalke und Hertha BSC eröffnet. Auch in dieser Saison sprudelt das Unterhaus nur so vor Talent.
Aaron Zehnter, Ilyas Ansah, Nicolo Tresoldi, Isak Johanesson, Jens Castrop oder auch Max Weiß: Die Liste an hochveranlagten Zweitliga-Kickern, die alleine in diesem Sommer in höhere Spielklassen wechselten und ihren Vereinen damit einen echten Geldsegen bescherten, ließe sich nahezu endlos lange fortführen.
Allerspätestens in den letzten Jahren hat sich das deutsche Unterhaus nämlich zu einer der gefragtesten Talentschmieden in ganz Europa gemausert. Immer wieder werden junge Spieler in absolute Führungsrollen gesteckt. Und immer wieder zahlen sie das Vertrauen mit starken Leistungen und satten Transfergewinnen zurück.
Auch in der kommenden Spielzeit verfügt die 2. Bundesliga wieder einmal über einen herausragenden Talentpool, auf den es sich einen genaueren Blick zu werfen lohnt.
Hinter dem vielleicht prominentestem Jung-Kicker der 2. Liga steht zum aktuellen Zeitpunkt noch ein großes Fragezeichen. Denn: Caspar Jander ist sich mit dem VfB Stuttgart bereits seit geraumer Zeit über einen Wechsel einig. Doch die Schwaben wollen die von Nürnberg geforderten 15 Millionen Euro nicht zahlen und haben sich daher aus dem Poker zurückgezogen.
Sollte der 22-Jährige also tatsächlich beim Club bleiben, kann Trainer Miroslav Klose auf einen begnadeten Regisseur bauen, der schon in der letzten Saison zu den besten Mittelfeldspielern der Liga gehörte. Infolge der zahlreichen prominenten Abgänge dürfte Jander in Nürnberg eine noch größere Rolle spielen.
Ein Spieler, der sich ideal als Abnehmer für die Pässe von Jander eignet, ist Artem Stepanov. Mit gerade einmal 17 Jahren hat sich der Neuzugang bereits als „ukrainischer Erling Haaland“ einen Namen gemacht. Stepanov bewegt sich trotz seiner Größe von 1,92m überraschend grazil und verfügt darüber hinaus über ein enormes Tempo. Auch optisch kommt der Teenager erschreckend nah an Haaland heran.
Foto: Getty Images
Der Sturmtank erzielte in der vergangenen A-Jugend-Bundesligasaison satte 22 Tore in nur 24 Einsätzen. Bayer Leverkusen hält entsprechend große Stücke auf seinen Youngster und lieh diesen umgehend für ein Jahr nach Nürnberg aus, wo in den letzten Jahren zahlreiche Talente ihren Durchbruch feierten.
Auch die SV Elversberg hat sich verdienterweise einen Ruf als Talentschmiede erarbeitet. Nach dem Abgang von Startrainer Horst Steffen wollen die Saarländer auch weiterhin auf junge und hochveranlagte Kicker setzen. Einer davon ist Jarzinho Malanga, der per Leihbasis vom VfB Stuttgart zur „Elv“ wechselte.
Der in Mannheim geborene Offensivspieler, der auf mehreren Positionen einsetzbar ist, feierte in der vergangenen Spielzeit sein Profidebüt in der Champions League und kam auf drei weitere Einsätze in der Königsklasse. Der deutsche U19-Nationalspieler will in Elversberg in die Fußstapfen von Fisnik Asslani und Muhammed Damar treten, die sich durch herausragende Leistungen für einen Kaderplatz in der Bundesliga empfehlen konnten.
Ein traditionell gutes Pflaster für junge Spieler ist auch der SC Paderborn. Mit Dennis Seimen sicherten sich die Ostwestfalen nun das vielleicht spannendste Torwart-Talent Deutschlands. Sein erstes Profispiel absolvierte der 19-Jährige 2024 für den VfB Stuttgart II in der 3. Liga. Wenige Wochen später verlängerte er seinen Vertrag beim VfB vorzeitig bis 2029. Im Schwabenland hält man große Stücke auf den Schlussmann!
Nun schloss sich Seimen per Leihe dem SCP an, um dort weitere Spielpraxis auf höherem Niveau zu sammeln. Der Linksfuß wird sich mit Routinier Markus Schubert ein Duell um die Nummer eins liefern.
Dem Karlsruher SC ist es gelungen, den Vertrag mit seinem Nachwuchstalent Louey Ben Farhat frühzeitig verlängert und damit ein klares Zeichen zu setzen: Der agile Angreifer spielt in der Zukunftsplanung des Vereins eine klare Rolle. Bei den Badenern durchlief der 18-jährige Offensivspieler fast sämtliche Jugendmannschaften.
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In der Rückrunde machte er dann mit überzeugenden Auftritten auf sich aufmerksam und schoss unter anderem drei Tore. Nun soll Ben Farhat den nächsten Entwicklungsschritt gehen und sich als zentraler Bestandteil der KSC-Offensive etablieren. Das nötige Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden!
In einer aus Schalker Sicht völlig verkorksten Saison gehörte Taylan Bulut zu den wenigen Lichtblicken. Der dynamische Rechtsverteidiger spielte sich mit ansehnlichen Leistungen auf den Notizzettel zahlreicher Bundesligisten und war bei der U19-Europameisterschaft im Sommer ein integraler Bestandteil der deutschen Halbfinal-Mannschaft.
Noch ist allerdings nicht klar, ob Bulut auch in der nächsten Spielzeit für die Königsblauen auflaufen wird. Durch die vor wenigen Monaten gegründete Fördergenossenschaft ist Schalke laut eines kicker-Berichts allerdings nicht mehr in der Position, den 19-Jährigen um jeden Preis verkaufen zu müssen. Das Eigengewächs könnte also für ein weiteres Jahr in Gelsenkirchen bleiben!
Ebenfalls weiterhin für den FC Schalke spielen wird Max Grüger. Der 20 Jahre alter Achter etablierte sich in der Vorsaison als Stammspieler und überzeugte dabei insbesondere mit einer hohen Passsicherheit. In einem völlig verunsicherten Team hatte der gebürtige Gelsenkirchener erstaunlich wenige Anpassungsprobleme.
Jetzt soll Grüger den nächsten Schritt gehen: Der Youngster wurde von Neu-Trainer Miron Muslić in den Mannschaftsrat beordert und führte die Knappen in der Vorbereitung sogar vereinzelt als Kapitän aufs Feld. In einer noch größeren Rolle könnte der deutsche U20-Nationalspieler aufblühen.
U17-Europameister Kjell Wätjen ist für eine Saison auf Leihbasis von Borussia Dortmund zum VfL Bochum gewechselt. In der 2. Liga soll der 19-Jährige in benachbarter Umgebung wertvolle Spielminuten zu sammeln. Der kreative Mittelfeldspieler stand bereits viermal für den BVB in der Bundesliga auf dem Platz und steuerte dabei eine Vorlage bei.
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Auch in der 3. Liga deutete er sein großes Potenzial an: Mit 20 Einsätzen und fünf Toren machte sich Wätjen in der zweiten Mannschaft des BVB einen Namen . Doch der ambitionierte Youngster hat höhere Ziele: Unter der Leitung von VfL-Coach Dieter Hecking könnte der technisch starke und ausdauernde Spielmacher einen weiteren Karriereschritt machen und sich zu einer wichtigen Stütze im Bochumer Mittelfeld entwickeln.
Das DFB-Pokal-Märchen von Arminia Bielefeld steht untrennbar mit den Namen Marius Wörl in Verbindung. Mit entscheidenden Toren war der 21-Jährige maßgeblich am Finaleinzug der Ostwestfalen beteiligt. Auch in der 3. Liga brillierte der Mittelfeld-Mann und verhalt seinen Farben so zum Aufstieg in die 2. Liga.
Trotz großer Bemühungen, gelang es der Arminia nicht, sich mit Hannover 96 über einen dauerhaften Verbleib Wörls in Bielefeld zu einigen. Die Niedersachsen dürften sich also auf einen Rückkehrer freuen, der sich in den abgelaufenen zwei Jahren von einem unbeschriebenen Blatt zu einem potenziellen Leistungsträger weiterentwickelt hat.
Mit Maurice Krattenmacher sicherten sich Hertha BSC ein Talent aus der Jugend des FC Bayern. Der offensive Mittelfeldspieler stand noch bis Juli im Kader für die Klub-WM, ehe er direkt aus den USA in die Hauptstadt wechselte.
Im Olympiastadion setzt man große Hoffnungen in den 19-Jährigen: Mit seiner Unbekümmertheit, seinem Selbstvertrauen und seinem Torriecher soll er in der 2. Bundesliga befreit aufspielen und frischen Wind in die zuletzt oft lahmende Offensive bringen. Nach der Saison geht es dann zurück nach München.