REAL TOTAL
·11. November 2023
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·11. November 2023
Auf der jährlichen Hauptversammlung hat sich Florentino Pérez zu diversen THemen geäußert – Foto: realmadrid.com
…seine Präsidentschaft: „Real Madrid zu leiten ist eine der größten Verantwortungen, die ich je in meinem Leben übernommen habe. Und das nicht nur wegen dem, was der Klub auf dem Spielfeld erreicht hat, wo er die größte Trophäenausbeute in der Geschichte des Sports errungen hat, sondern auch, weil er unseren Werten treu geblieben ist. Und das ist der Grund, warum wir sind, was wir sind. Wegen der Werte dieses Wappens, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und die die Säulen unserer 121-jährigen Geschichte sind. Diese Werte sind es, die uns mit Millionen von Menschen durch das gleiche Gefühl verbinden, was der Madridismo ist: Arbeit, ständige Verbesserung, Opferbereitschaft, Bescheidenheit, Kameradschaft, Fairness, Respekt und Solidarität.“
…Real Madrids Mitglieder, denen der Verein gehört: „Die Einigkeit der Socios (Mitglieder) ist unsere Stärke, die uns praktisch unbesiegbar gegenüber jeder Herausforderung macht. Diese Einigkeit hat uns eine institutionelle Stabilität beschert, die auch für einen der erfolgreichsten Zyklen in unserer Geschichte grundlegend war. In den letzten 13 Saisons haben wir 25 Titel im Fußball und 25 Titel im Basketball gewonnen. Insgesamt also 50 Titel, darunter acht Europapokale: fünf im Fußball, drei im Basketball. Aber Sie wissen ja, was Real Madrid ist. Dieser Verein strebt immer nach mehr.“
…die wirtschaftliche Situation: „Trotz der Tatsache, dass unser Stadion für die Saison 2022/23 noch nicht voll ausgelastet war, hat der Verein in dieser Saison Einnahmen in Höhe von 843 Millionen Euro erwirtschaftet, was einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber der vorangegangenen Saison entspricht, und einen Gewinn nach Steuern von zwölf Millionen Euro erzielt.“
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…den Umbau des Estadio Santiago Bernabéus: „Wir stehen kurz vor der Verwirklichung eines unserer größten Träume: dem Umbau des Estadio Santiago Bernabéu. Und als Erstes möchte ich betonen, dass wir das, was wir gemeinsam erreicht haben, gebührend würdigen sollten. Dies war möglich dank des Verständnisses von Ihnen allen, den Socios und Fans von Real Madrid, die unsere Mannschaft trotz der logischen Unannehmlichkeiten eines Projekts dieser Größenordnung, des größten und komplexesten Bauprojekts in Europa, unterstützt haben. Die Umgestaltung des Bernabéus wird für Real Madrid ein Vorher und Nachher bedeuten. Und wir haben es inmitten eines enorm komplexen sozioökonomischen Umfelds getan. Mitten in einer Pandemie und mit den Folgen eines Krieges wie dem in der Ukraine, der viele Prognosen verändert hat, vom Anstieg der Materialkosten bis zur Verlängerung der Bauzeit. Aber wir befinden uns jetzt in der letzten Phase, die wir mit großer Freude und in der Gewissheit angehen, dass dieses Bernabéu-Stadion uns viel stärker machen wird.“
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…den europäischen Fußball, der sich in einer Krise befindet: „Der Fußball befindet sich in einer nie dagewesenen institutionellen Krise. Auf allen Ebenen, sowohl in Spanien als auch in Europa. Das Hauptproblem ist, dass es eine Reihe von Verantwortlichen gibt, die ohne Rücksicht auf die Fans handeln. Und wir werden weiter daran arbeiten, dass der Fußball wieder möglichst viele Fans auf der ganzen Welt begeistern kann. Der europäische Fußball gehört nicht dem Präsidenten der UEFA. Der spanische Fußball gehört nicht dem Präsidenten von LaLiga. Fußball ist niemandes Monopol, denn Fußball gehört allen. Das Ziel der Super League ist ganz klar: den bestmöglichen Vereinswettbewerb zu bieten. Wir müssen ein für alle Mal die maximale Einhaltung der Regeln des Financial Fairplay durchsetzen. Dafür brauchen wir transparente und moderne Corporate-Governance-Strukturen, die für das 21. Jahrhundert geeignet sind und den Grundsätzen und Gesetzen der Europäischen Union unterliegen.“
…die Super-League-Pläne: „Das Projekt Super League hat in dieser Zeit unter ständigen Desinformations- und Manipulationskampagnen gelitten. Es wurde sogar behauptet, dass wir die nationalen Ligen verlassen wollen, und jeder weiß, dass dies falsch ist, denn die Super League wäre ein Wettbewerb, der perfekt mit den nationalen Wettbewerben und ihren Kalendern kompatibel wäre. Die Super League hat das einzige und wichtigste Ziel, die europäischen Wettbewerbe zu verbessern, zu modernisieren und zu stärken, natürlich ohne Privilegien und ohne dass jemand ausgeschlossen wird, denn es wird ein völlig leistungsorientierter Wettbewerb sein.“
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…die Reform der Champions League: „Diese Saison wird wohl die letzte des derzeitigen Champions-League-Modells sein. Ein neuer europäischer Wettbewerb, den niemand so recht versteht und bei dem es keine Hin- und Rückspiele gibt (in der neuen XXL-Vorrunde; d. Red.). Ein ungewöhnliches, absurdes Projekt, das fußballerisch keinen Sinn ergibt. Das neue Format, das sie vorschlagen, passt am besten zum politischen Führungssystem der UEFA-Führung und zu den Machtverhältnissen, von denen ihre Wiederwahl als Vorsitzende abhängt. Das derzeitige Führungssystem stammt aus einer anderen Zeit. Es berücksichtigt weder die Forderungen der Fans und Spieler noch die Bedürfnisse der Vereine, die als einzige ihr Vermögen riskieren. Die UEFA verwaltet die Wettbewerbe immer noch auf die gleiche Weise wie vor 30 Jahren. Ohne Innovation, ohne Modernisierung, ohne Transparenz, ohne den Wettbewerb den Fans näher zu bringen. Wir haben viele Beispiele gesehen, in denen große Unternehmen, die in ihrem Sektor unbesiegbar schienen, in Konkurs gegangen sind (Pérez erwähnte die Firmen Kodak, Nokia und Erikson), weil sie es nicht verstanden haben, sich zu modernisieren und an die Zeit anzupassen. Wir hoffen daher, dass am 21. Dezember, wenn die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in dieser Sache bekannt gegeben wird, eine neue Ära zum Wohle des Fußballs eingeleitet wird.“
…die Situation in Spanien und LaLiga: „In Spanien ist die Situation im Fußball noch besorgniserregender. Ich werde an dieser Stelle nicht viele Worte über den Spanischen Fußballverband verlieren, da er sich mitten in einem Erneuerungsprozess befindet. Es gibt viele Fragen von besonderer Bedeutung, die direkt vom Spanischen Fußballverband abhängen. So heikle und wichtige Fragen wie die Qualität der Schiedsrichter und die Anwendung des VAR, eines technologischen Instruments, das den Fußball verbessern sollte und das heute von der Leitung und den Verantwortlichen so in Frage gestellt wird. Zum Beispiel weiß niemand gut, wer die VAR-Linien zieht und wie. Es wird nicht verstanden, weil wir meistens nicht das vollständige Bild einer Abseitsstellung sehen. Wir sehen die Linien, die jemand auf einer Seite zieht, und wir sehen nicht den genauen Zeitpunkt des Passes davon. Das ist in allen Spielen so und generiert noch mehr Zweifel am spanischen Schiedsrichterwesen und an der VAR-Anwendung.“
…den anhaltenden Streit zwischen LaLiga und Real Madrid: „Das Problem, das uns am meisten beunruhigen sollte und gegen das wir sehr energische Maßnahmen ergreifen müssen, sind die wiederholten Aktionen von LaLiga gegen die Interessen von Real Madrid. Diese Aktionen haben ein einziges Ziel: die finanziellen Mittel unseres Vereins anzugreifen. Zunächst versuchten sie, elf Prozent unserer Einnahmen aus den audiovisuellen Rechten für 50 Jahre, also für ein halbes Jahrhundert, zu enteignen (gemeint ist der Investoren-Deal der Liga mit dem Fonds CVC; d. Red.). Und dann wurde versucht, das Sportgesetz zu ändern, um sich unsere kommerziellen Rechte anzueignen. Das Geschäft von LaLiga mit CVC ist eine Geißel für den spanischen Fußball. Aus diesem Grund vertrauen wir darauf, dass er angesichts seiner Unregelmäßigkeiten von den spanischen Gerichten endgültig annulliert wird. Wir können nicht zulassen, dass man uns unser Vermögen wegnimmt, denn davon hängen unsere Gegenwart und unsere Zukunft ab. Und sie tun dies, weil sie wirklich glauben, dass es sie persönlich nicht betrifft, wenn sie es uns wegnehmen. Denn sie glauben, wenn es heißt, der Verein gehöre den Mitgliedern, dann ist das aus romantischer, sentimentaler und sportlicher Sicht gemeint, aber niemals aus finanzieller Sicht.“
…Verbesserungen an und in LaLiga: „Wir haben die Verantwortung, den Fans in aller Welt das größtmögliche Spektakel zu bieten. Man muss den den Wettbewerb modernisieren, neue Technologien zulassen und natürlich, was sehr wichtig ist: den Zugang per TV vereinfachen. Es macht keinen Sinn mehr als 100 Euro im Monat für TV-Abos zu zahlen (um alle LaLiga-Spiele live zu sehen, müssen Spanier sogar 109 Euro monatlich zahlen; d. Red.), um LaLiga zu sehen, wenn der Mindestlohn in Spanien kaum über 1.000 Euro liegt. Es macht keinen Sinn, zehn Prozent des Mindestgehalts auszugeben, um Zugang zu Fußball zu haben.“
…das Negreira-Gate, der Korruptionsskandal um den FC Barcelona: „Ich möchte meine Ausführungen mit einem obligatorischen Hinweis auf den Fall Negreira abschließen. Ich werde mich kurz fassen, da diese Angelegenheit in den Händen der Richter liegt. Sie werden mir zustimmen, dass es nicht normal ist, dass ein Fußballverein fast 20 Jahre lang fast acht Millionen Euro an den Vizepräsidenten und die Nummer zwei der spanischen Schiedsrichter gezahlt hat. Es handelt sich um einen Fall von enormer Tragweite, der dem Ansehen des spanischen Fußballs in der Welt ernsthaft schadet. Aber wir haben volles Vertrauen in die Justiz.“
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…Laportas Vorwurf, es gebe einen „soziologischen Madridismo“: „Erlauben Sie mir, eine Reflektierung über dieses neue Konzept zu machen, das wir in letzter Zeit gehört haben: den sogenannten soziologischen Madridismo. Ich möchte präzisieren, dass es richtig wäre, von der Existenz eines universellen soziologischen Madridismo zu sprechen. Denn dieser universelle Madridismo existiert, daran gibt es keinen Zweifel. Real Madrid ist der einzige Verein der Welt mit mehr als 500 Millionen registrierten Anhängern in den sozialen Netzwerken. Eine gigantische Schar von Fans in jedem Land der Welt. Es gibt einen universellen soziologischen Madridismo in einem solchen Ausmaß, dass er der einzige Verein war, der am 21. Mai 1904 die FIFA gründete, und er war auch der einzige Verein, der die Schaffung des Europapokals bei diesem historischen Treffen in Paris am 3. April 1955 vorantrieb. Real Madrid ist von der FIFA als bester Verein des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet worden. Der universelle soziologische Madridismo existiert, weil unser Verein der am meisten verfolgte, bewunderte und geliebte der Welt ist. Und das ist das Ergebnis unserer unerschütterlichen Werte: Exzellenz, Engagement, Siegeswillen, Teamgeist, Respekt, Solidarität, Bescheidenheit und Universalität.“
…Reals Fußballprofis: „Diese Mannschaft wird nie müde werden zu gewinnen, denn sie ist voll von außergewöhnlichen Talenten. Ein Team, das von Carlo Ancelotti geführt wird, einem der erfolgreichsten Trainer des Weltfußballs, der neben seinen Titeln und allem, was er auf dem Platz erreicht hat, die Werte von Real Madrid in vorbildlicher Weise repräsentiert. Wir sollten glücklich sein, denn wir haben einen Kader, der das Produkt der Planung und Strategie ist, die wir seit vielen Jahren anwenden und mit der Real Madrid viele Erfolge erzielt hat. Und erst vor wenigen Tagen haben wir die Vertragsverlängerung von Spielern wie Vinícius, Rodrygo, Camavinga und Valverde bekannt gegeben. Sie sind von grundlegender Bedeutung für die Zukunft von Real Madrid. Ich möchte ein Wort der Unterstützung und Ermutigung für Courtois und Militão sprechen, zwei unserer beliebtesten Spieler, die das Schlimmste im Fußball, nämlich Verletzungen, erlitten haben. Zwei der besten Spieler der Welt, denen wir all unsere Kraft schicken wollen, damit sie so schnell wie möglich wieder gesund werden.“
…Reals 2020 gegründete Frauenabteilung: „Unsere Frauenfußball-Team ist in den ersten drei Jahren ihres Bestehens weiter gewachsen. Wir sind stolz auf die wichtigen Schritte, die unter der Leitung unseres Trainers Alberto Toril gemacht wurden. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um erneut der spanischen Frauen-Nationalmannschaft zu gratulieren, die uns alle mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft begeistert hat.“
…Reals Nachwuchsarbeit: „Unsere Jugendakademie ist die beste der Welt. Das hat kürzlich das CIES-Fußballobservatorium gezeigt, in dem wir die Rangliste der Jugendakademien anführen, die die meisten Spieler in die Top-5-Ligen entsenden. Derzeit spielen 44 Spieler, die in der Ciudad Real Madrid ausgebildet wurden, in diesen großen europäischen Ligen. Zwölf unserer Mannschaften gewannen den Meistertitel und acht von ihnen konnten ihre nationalen Wettbewerbe ungeschlagen beenden.“
…Reals Basketballer: „La Undécima (der elfte Europapokal) ist hier! Real Madrid hat wieder einmal Geschichte geschrieben und alle Madridistas und auch alle Liebhaber dieses Sports begeistert. Denn was wir in der letzten Saison in der EuroLeague erlebt haben, ist das beste Beispiel für die DNA dieses Vereins. Diese Spieler waren einmal mehr die Helden von unmöglichen Comebacks. Sie haben einmal mehr die Werte unseres Vereins verkörpert und vor allem haben sie ihre Seele verlassen, um einmal mehr zu beweisen, dass mit diesem Wappen und diesem Trikot kein Spieler jemals aufgibt.“
Aussagen übersetzt von realmadrid.com