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Tiziana Höll·15. August 2018
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Tiziana Höll·15. August 2018
In der estnischen A. Le Coq Arena trafen am Mittwoch Abend die Stadtrivalen Real Madrid und Atlético Madrid im Finale des Super Cups aufeinander. Die vermeintlich zu braven Colchoneros konnten Real am Ende doch noch den Titel entreißen und gewinnen endlich wieder den Super Cup.
Atlético ging emotional in diese Partie, ohne Trainer Diego Simeone, der durch eine Sperre der vergangen Saison auf der Tribüne Platz nehmen musste. Und war damit blitzschnell erfolgreich. Diego Costa nach gerade einmal 59 Sekunden mit dem Tor für Atleti. Nach einem langen Ball von Godin, schoss Costa aus spitzem Winkel ins linke Eck und traf. Sowohl Reals Abwehr, als auch Navas sahen dabei gar nicht gut aus. Sollte es nach dem Kauf von Thibaut Courtois bereits das letzte Spiel für den Real-Keeper sein?
In den ersten Minuten machten die Colchoneros Druck, gewannen viele Zweikämpfe, zeigten sich aber auch geduldig nach der frühen Führung. Real spielte wie immer mit viel Ballbesitz, doch die Königlichen zeigten auch ihre neue Taktik von Julen Lopetegui, wollten mehr Fokus auf die Flügel legen.
Mitte der ersten Hälfte drehte Real dann ordentlich auf, Marcelo mit einer Chance aus der Ferne. Atletico kam nicht mehr so häufig über die Mittellinie wie in der Anfangsphase. Aus vollem Lauf flankte Bale auf Karim Benzema, der schloss eiskalt ab – schwieriger Ball per Kopfballaufsetzer für Oblak. Dieses Tor war einfach gut gemacht.
Sechzig Minuten gespielt: Juanfran mit einem unglücklichen Handspiel, Real wurde mit einem Elfmeter belohnt. Ramos trat an, verzögerte lässig und ließ Oblak alt aussehen.
Als schon alles klar schien, nochmal die Wendung. Konzentrationsfehler von Marcelo, der bis dahin ein starkes Match gemacht hatte, den nutzte natürlich niemand Geringeres als Diego Costa. Aus kurzer Distanz setzte der Stürmer den Ball unter die Querlatte.
Doch wenn man fair blieb, musste man sagen, Real machte mehr im Spiel, riss auch nach dem Ausgleich erneut das Zepter an sich und wollte den Sieg gefühlt ein bisschen mehr. Marcelo nochmal mit einer Slapstick-Einlage in der Nachspielzeit. Schade eigentlich, dieser Seitfallzieher wäre spektakulär gewesen.
In der Verlängerung dann die Überraschung: Erneut ein Abwehrfehler von Real, Varane verlor den Ball gegen Costa, über Umwege hämmerte Saul Niguez das Leder dann wuchtig in das rechte Toreck. Und weil es so schön war, einige Minuten später dann die endgültige Spielentscheidung für die Colchoneros. Wer hätte das noch gedacht?
Wieder Diego Costa, der nach innen abgab, dort wartete bereits Vitolo mit dem Pass an Koke und der schob den Ball per Direktabnahme ins linke Toreck. Navas konnte nichts mehr machen, womöglich besiegelte er zu diesem Zeitpunkt auch sein eigenes Schicksal.
0:1 Diego Costa (1.): Vorlage von Godin auf Costa, der trifft aus spitzem Winkel.
1:1 Benzema (27.): Bale von rechts flankt auf Benzema, aus spitzem Winkel vollendet der und macht den Ausgleich.
2:1 Ramos (63.): Ramos macht den Elfmeter in die rechte Ecke.
2:2 Diego Costa (79.): Juanfran kommt mit Tempo in den Strafraum, Correa legt nach innen auf Diego Costa, der zimmert den Ball unter die Latte ins Tor.
2:3 Saul Niguez (98.): Abwehrfehler Real. Saul Niguez wuchtig in das rechte obere Toreck.
2:4 Koke (104.): Vitolo auf Koke, der per Direktabnahme prompt ins linke Toreck einschiebt.
Sind Bale und Benzema das neue Dream Team? Die Vorarbeit von Bale und der Abschluss von Benzema, das hat richtig Spaß gemacht. Zufall war das bestimmt nicht.
Ohne Diego Costa wäre das Spiel bestimmt anders verlaufen. Denn keiner außer dem Stürmer beißt sich so in ein Spiel und will es so sehr. Zwei Tore machte er selbst, in den anderen wahr er mehr oder weniger auch verwickelt.
Real war zwar phasenweise stärker, spielte schöner und hätte den Sieg eigentlich verdient. Doch effektiver war am Ende Atleti, sie machten die entscheidenden Tore und holten sich so den Super Cup.
Real Madrid: Navas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Kroos (102. Mayoral), Casemiro (76. Dani Ceballos) – Bale, Isco (83. Vazquez), Asensio (57. Modric) – Benzema
Atlético Madrid: Oblak – Juanfran, Savic, Godin, Lucas – Rodri (71. Vitolo), Koke, Niguez, Lemar (90. + 1. Thomas) – Griezmann (57. Correa), Diego Costa (109. Gimenez)
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