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·23. Januar 2025
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·23. Januar 2025
Zum dritten Jahr in Folge hat die Studie "Deloitte Football Money League" untersucht, wie viel Geld die besten Frauenfußball-Klubs in Europa eingenommen haben. Die Daten wurden dabei von den Klubs selbst zur Verfügung gestellt, sind also vertrauenswürdig. Die Analyse der Saison 2023/24 zeigt dabei einige interessante Erkenntnisse.
Insgesamt stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich: Die 15 Vereine mit den höchsten Einnahmen bekamen zusammen 116,6 Millionen Euro in die Kasse gespült. Das ist eine Steigerung um 35% im Vergleich zu 2022/23. Der Abstand zum Männerfußball bleibt jedoch gigantisch. Allein Real Madrid nahm laut Deloitte 2023/24 auf der Männerseite eine Milliarde Euro ein - und damit fast zehnmal so viel wie die 15 größten Frauenfußball-Klubs zusammen.
Das Geld setzt sich dabei vor allem aus Ticket-Einnahmen, Erlösen aus den TV-Rechten und Marketing-Deals zusammen. Letztere sind dabei mit Abstand am wichtigsten für die Frauenfußball-Vereine. Zwei Drittel der Gesamteinnahmen stammen aus dieser Quelle.
Ein Blick auf die Top 15 zeigt, dass englische Vereine bei den Einnahmen dominieren. Selbst ein kleinerer Verein wie Everton liegt in der Liste vor den Bayern-Frauen. Überraschend aus deutscher Sicht: Der VfL Wolfsburg ist in den Top 15 nicht vertreten, während Eintracht Frankfurt sogar die meisten Einnahmen in der Frauen-Bundesliga generieren konnte - obwohl die SGE in den letzten Jahren sportlich weniger erfolgreich war als Bayern und Wolfsburg.
Vor allem die deutlich höheren Erlöse aus Werbe-Partnerschaften (3,6 Millionen bei Frankfurt, dagegen 1,6 Millionen bei Bayern) machten den Unterschied. Unter den Sponsoren der SGE-Frauen sind Hauptsponsor Indeed, Nike, Lotto Hessen, die Deutsche Bank oder Hyundai. Wolfsburg dagegen scheint in diesem Bereich weniger Geld erlöst zu haben, da sie in der Top 15 nicht vertreten sind, aber bei den Medienrechten und Spieltagen vermutlich ähnliche Einnahmen hatten.
An der Spitze liegt zum dritten Mal in Folge der FC Barcelona: Das aktuell beste Team im Frauenfußball konnte in allen Bereichen viele Einnahmen erzielen und konnte sich über 17,9 Millionen Euro freuen.
Aber auch ein zweites Team erreichte diesen Wert: Der FC Arsenal hatte ebenfalls beträchtliche Einnahmen aus Werbe-Deals und zudem die höchsten Rendite bei den Spieltagen. Die Gunners trugen 2023/24 mehrere Spiele im großen Emirates-Stadion aus, und fünfmal kamen allein in der heimischen Liga mehr als 40.000 Fans.
Das Beispiel zeigt, dass sportlicher Erfolg für die Einnahmen nicht der einzige wichtige Faktor ist: Arsenal lag in den letzten Jahren in der Liga klar hinter Chelsea, konnte sich aber sichtbar besser vermarkten und nahm so vier Millionen Euro mehr in der Saison 2023/24 ein.
In den Top 15 finden sich gleich acht englische Klubs, die vor allem bei den kommerziellen Einnahmen stark waren. Mit dem neuen englischen Deal für TV-Rechte ab 2025/26, der die Einnahmen verdoppelt, wird der Abstand wohl zunächst weiter wachsen.
Dass sportlicher Erfolg keine Garantie für Geld ist, zeigt auch das Fehlen der Rekordsiegerinnen in der Champions League, Olympique Lyon. Mit Benfica Lissabon und Brann Kvinner sind zwei Vereine außerhalb der Top-5-Ligen in der Liste vertreten: Sie erreichten 2023/24 das Viertelfinale der Champions League und konnten so ihre Einnahmen steigern.
Das sind die Top 15 der Frauenfußball-Klubs in Europa mit den meisten Einnahmen in der Übersicht: