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·14. Juni 2021

Streichungen im Spieltagskader sorgen auch bei der Türkei für Unmut

Artikelbild:Streichungen im Spieltagskader sorgen auch bei der Türkei für Unmut

Es gibt nicht wenige Regeländerungen oder -anpassungen, die bei Fußballfans eher Stirnrunzeln oder sogar blanke Wut hervorrufen. Eine Besonderheit dieser EM verärgert allerdings sogar Spieler und Trainer und wird auch Şenol Güneş vor jedem Spieltag vor erneute Probleme stellen.

Zwar wurden die EM-Kader aufgrund der besonderen Umstände und des Risikos einer Corona-Infektion von 23 auf 26 Spieler aufgestockt, die Spieltagskader allerdings bestehen weiterhin nur aus den üblichen 23 Akteuren. Das heißt im Klartext, dass die Trainer vor jedem Spiel drei Spieler aussortieren und jedes Mal auf‘s Neue auf die Tribüne verbannen müssen. Sie sind damit für die jeweilige Partie nicht einsatzberechtigt. Im Fall von Spielern wie Marco Verratti, Kevin De Bruyne, Axel Witsel oder auch Matthijs de Ligt war das kein Problem. Die Spieler sind angeschlagen ins Turnier gegangen und wären sowieso keine Option gewesen. In anderen Fällen liegt die Sache allerdings anders. Nicht nur England-Coach Gareth Southgate thematisierte die ungewohnte und ehrlicherweise überflüssige Sonderregelung. Er hatte unter anderem Dortmunds Jadon Sancho nicht für den endgültigen Kader nominiert und damit Kritik auf sich gezogen. Die Regelung bereitet Trainern Kopfschmerzen und den Spielern Sorgen. Wer zu einem Turnier antritt, will zumindest eine grundsätzliche Chance haben, am Ende auch auf dem Feld zu stehen und da die maximale Zahl der Einwechslungen sowieso reglementiert ist, gibt es eigentlich keinen Grund, Spielern, die hart trainiert haben und für den Traum von der EM auf Regeneration und Urlaub verzichten, die Tür vor der Nase zuzuschlagen.


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Youngster wurden zuletzt aussortiert

Auch Şenol Güneş war bereits einmal in der unglücklichen Situation, drei Akteuren den Traum von einem Einsatz im EM-Eröffnungsspiel zu zerstören. Es traf drei der jüngsten Türken. Linksverteidiger Rıdvan Yılmaz, Rechtsaußen Abdülkadir Ömür und Linksaußen Kerem Aktürkoğlu sahen die Auftaktniederlage nur von der Tribüne. Wirklich überraschend war diese Wahl nicht. Die beiden Offensivkräfte konnten in ihren letzten Auftritten zwar gute Ansätze zeigen, haben allerdings auch grundsätzlich starke Konkurrenten vor sich. Beim jungen Außenverteidiger von Beşiktaş hatte sich in seinen bisherigen beiden Länderspielen abgezeichnet, dass der Sprung auf die ganz große Bühne noch ein wenig verfrüht sein könnte. Der 20-Jährige agierte sehr nervös und fahrig und bereits im letzten Test gegen Moldawien hatte Güneş Rechtsverteidiger Müldür als Meraş-Vertretung ausprobiert.

Erneute schwere Entscheidungen gegen Wales

Gegen Wales könnten die Karten allerdings neu gemischt werden. Unter Umständen wird der Trainer hier eher zusätzliche Offensivoptionen benötigen. Gerade ein trickreicher Dribbler wie Ömür könnte gegen die eher statischen und hochgewachsenen Waliser eine gute Option zusätzlich zum potentiellen Startelfkandidaten Cengiz Ünder werden. Gleichzeitig fällt es beim Blick auf den Kader auch schwer, naheliegende Tribünenspieler zu identifizieren. Ein Überangebot herrscht grundsätzlich am ehesten im zentralen Mittelfeld, vor allem da mit Kaan Ayhan ein gelernter Innenverteidiger als zusätzliche Option zur Verfügung steht. Somit könnte es eng werden für Antalyalı, Toköz oder auch Kahveci, der gegen Italien zwar blass geblieben war, durch seine Vielseitigkeit den Trainer allerdings trotzdem für sich gewinnen könnte. Klar ist, dass drei Akteure gegen Wales nur als Premiumfans für Unterstützung sorgen werden. Eine unsinnige Regelung, die unnötige Unruhe in die Mannschaften bringt

Foto: imago

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