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·8. Februar 2024

Strafen-Revolution: Regelhüter führen Blaue Karte ein

Artikelbild:Strafen-Revolution: Regelhüter führen Blaue Karte ein

Den Fußballsport kann man sich heutzutage ohne Gelbe und Rote Karten nicht mehr vorstellen. Dabei wurde jahrzehntelang ohne gespielt: Erst zur WM 1970 wurden die nach außen hin sichtbaren Strafen eingeführt. Zuvor haben die Unparteiischen lediglich mündliche Verwarnungen ausgesprochen oder Spieler verbal vom Platz geschickt. Nun soll der Strafenkatalog im Profifußball um eine Blaue Karte erweitert werden.

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Maßnahme gegen taktische Fouls und Meckern gegenüber dem Schiri

Dies berichtet die britische Tageszeitung The Telegraph. Demnach werden die Regelhüter des IFAB (International Football Association Board) am Freitag eine Reihe von Maßnahmen verkünden, die ausprobiert werden sollen, um das Spiel fairer zu machen. Mit der Blauen Karte soll dabei eine Zeitstrafe von 10 Minuten für den Kicker einhergehen, der sie gezeigt bekommt. Schiedsrichter sollen das neue Instrument demnach bei taktischen Fouls anwenden, die einen aussichtsreichen Angriff unterbinden, sowie als Strafe für Spieler, die sich zu intensiv über eine Entscheidung aufregen und ihren Unmut äußern. Als Paradebeispiel für ein Vergehen, das künftig mit Blau zu ahnden wäre, gilt dem Vernehmen nach das Foul von Giorgio Chiellini im Finale der EURO 2020 am Engländer Bukayo Saka. Der Kapitän Italiens riss den Offensivspieler am Hals zu Boden, stoppte damit einen Angriff, wurde nur mit Gelb bestraft, da der Tatbestand einer Tätlichkeit nicht erfüllt war.


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Zweimal Blaue Karte bedeutet einen Platzverweis

Einen Feldversuch der neuen Maßnahmen gab es in den vergangenen Monaten im walisischen Amateurfußball, das Prinzip der Zeitstrafe ist auch darüber hinaus auf unteren Ebenen durchaus bekannt. Für die Blaue Karte habe sich das Regelboard entschieden, nachdem bei Orangenen Karten als Mischung von Gelb und Rot die Unterscheidbarkeit zu gering ausfiel. Übrigens: Ein Spieler soll pro Partie nur eine Zeitstrafe erhalten. Leistet sich ein Profi künftig zwei Vergehen, die mit einer Blauen Karte zu ahnden wären, wird er des Feldes verwiesen. Auch ein gelbwürdiger Regelverstoß führt für Profis, die bereits 10 Minuten abgesessen haben, laut des Berichts zu einem Platzverweis.

Testphase findet nicht in den Top-Ligen statt

Da es sich um einen Test handelt, sind die hochklassigsten Ligen zunächst noch ausgeschlossen. In der Bundesliga etwa wird es die Blaue Karte damit zunächst nicht geben. Der Tageszeitung zufolge soll aber beispielsweise der englische Verband mit dem Gedanken spielen, im FA-Cup der Frauen und Männer freiwillig das neue Strafinstrument auszuprobieren. Sollten die Regelhüter infolge eines erfolgreichen Tests die Blaue Karte dauerhaft in den Katalog der Fußballregeln aufnehmen, könnten künftig auch Wettbewerbe wie die Bundesliga, Champions League oder Großereignisse im Sommer mit der neuen individuellen Strafe umgehen müssen. Der Widerstand ist dabei etwa beim UEFA-Präsidenten Aleksandar Ceferin groß. Ob die Blaue Karte eines Tages so selbstverständlich zum Fußball gehören wird wie Gelb und Rot, bleibt abzuwarten.

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