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Matti Peters·25. Oktober 2019

📈 Steile These: David Wagner wäre der bessere BVB-Trainer

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Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre steht vor dem 95. Revierderby gegen den FC Schalke 04 gehörig unter Druck. Mit David Wagner wäre sogar der Mann auf der Bank des königsblauen Dauerrivalen geeigneter für seinen Posten.

Eine Niederlage im Prestigeduell würde für den Schweizer in Dortmund wohl den Anfang vom Ende bedeuten. Die Chefetage stellt sich zwar noch schützend vor ihren Coach, sollte dieser Super-Gau für den BVB aber eintreten, wären sie wohl gezwungen, zu handeln.


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Liebe Borussia, lieber Aki und lieber Michael. Insgeheim ist es euch sicherlich schon klar geworden, aber auf der Suche nach einem passenden Nachfolger für euren geliebten „Kloppo“ ist euch schon vor Jahren eine hervorragende Wahl durch die Lappen gegangen. Er war sogar schon bei euch angestellt.

Seine Fähigkeiten überzeugten aber wohl damals nicht. Sonst hättet ihr ihn zum Verbleib überredet oder sogar den vakanten Chefposten bei den Profis angeboten. Lag es etwa an seiner Schalker Vergangenheit?

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David Wagner ist der Typ „klare Kante“. Er spricht die Probleme offen an und gibt die richtigen Impulse. Gleichzeitig versprüht er aber auch die geforderte Kühnheit. „Hier auf Schalke muss sich jeder wieder trauen, Fehler zu machen“, formulierte er direkt zu seinem Amtsantritt in Gelsenkirchen einen Lösungsansatz.

Es sei in Ordnung, wenn man im Anschluss die Ärmel hochkrempelt und eine Reaktion zeigt. Maloche eben. Er nahm seinen Schützlingen die Angst und pflanzte das verloren gegangene Siegergen wieder an den rechten Fleck. Mit seiner enthusiastischen Art hat der 48-Jährige aus einer verunsicherten Schalker Mannschaft eine vor Selbstbewusstsein strotzende Truppe geformt. Und das mehr oder weniger mit dem Personal der Horror-Saison 2018/19.

BVB II und Huddersfield

Wagner ist im Ruhrpott kein unbeschriebenes Blatt. Als Spieler gewann er mit den Schalker Eurofightern 1997 den Uefa Cup. Als Trainer der BVB-Reserve ist er sogar in die 3. Liga aufgestiegen. Er kennt die Region und vor allem die Werte, für die sie steht. Einer mit Stallgeruch. Gerade in der Anfangszeit eilte ihm noch sein Ruf voraus.

Der ‚Welt‘ verriet er: „Die Dortmunder haben mich damals – die ersten sechs Monate oder vielleicht noch länger – ‚Schalker‘ gerufen“. Diesen Namen legte er erst mit zunehmenden Erfolg bei den BVB-Bubies ab.

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Seine nächste Station auf der Insel bei Huddersfield Town ist sogar noch beeindruckender. Mit dem absoluten Underdog, den Terriers, schaffte er 2017 sensationell den Aufstieg in die Premier League – und hielt im Folgejahr genauso sensationell die Klasse. Die Spieler in Huddersfield beschrieben ihn als Motivator und Kumpeltyp.

Die vorgelebte Nächstenliebe beschreibt aber nur eine Seite der Medaille. Der studierte Lehrer aus früheren Tagen kann auch anders. Speziell mangelhafte Disziplin und Einstellung sind ihm ein Dorn im Auge. Davon sah man auf Schalke in der vergangenen Spielzeit nicht zu wenig. Diesen Umstand hat er rigoros auf den Kopf gestellt.

Wagner entfacht neues Feuer

Auch im Dialog mit den Fans hat Wagner seine herausragenden Moderationsfähigkeiten unter Beweis gestellt. „Die Kurve gibt vor, wie wir spielen: mit Leidenschaft, Energie und Zusammenhalt“, verriet er im Interview mit ’11Freunde‘.

Diese Wertschätzung für eine der größten Konstanten im Verein holte die Anhängerschaft wieder zurück ins Boot. Ein wichtiger Aspekt, denn der zwölfte Mann kann bekanntlich Kräfte im eigenen Team freisetzen, die schwere Beine wie leichte Flügel wirken lassen. Jochen Schneider hält sich normalerweise mit Lobhudeleien zurück, bei der Präsentation von Wagner pries er aber schon fast euphorisch dessen Charakterzug an, andere zu begeistern.

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„Er kann einen Laden anzünden“, schwärmte der Sportvorstand des S04. Der Funke ist übergesprungen und das Feuer brennt wieder lichterloh. Während beim FC Schalke 04 also die Kehrtwende geglückt ist, wachsen wenige Kilometer weiter östlich die Zweifel am Projekt Favre. Dessen Flamme kommt mittlerweile eher wie ein Feuerzeug im Winde daher.

Favres Taktik „von vor 20 Jahren“

Der BVB-Coach ist im Vergleich zur klaren Kante von Wagner ein Weichmacher. Die trostlose Darbietung seiner Mannschaft im CL-Duell mit Inter Mailand bewertete der 59-Jährige beispielsweise grundlegend positiv. Man habe „gut gespielt“ und nur wenige Konter zugelassen. Tatsächlich wurden seinem Team aber gnadenlos die Schwächen aufgezeigt.

Der gegnerische Trainer Antonio Conte war in seiner Analyse deutlich unverblümter. „Dortmund hatte Angst vor uns“ und agierte mit einer „Taktik von vor 20 Jahren“, so der Inter-Coach. Damit traf der Italiener den Nagel auf den Kopf. Mit der gleichen Mutlosigkeit und ohne Risiko, die man von der Borussia schon in den letzten Wochen gewohnt war, ergaben sie sich ihrem Schicksal.

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Favre ließ sein Team erneut nicht von der kurzen Leine und beharrt weiter auf der tiefstehenden Verteidigungslinie, anstatt dem unfassbaren Offensivpotenzial die Chance zu geben, sich zu entfalten.

Revierderby an der Seitenlinie

Für ihn persönlich kommt das Aufeinandertreffen mit dem Rivalen aus der Nachbarschaft am Wochenende zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Denn schon vor dem Anpfiff hat David Wagner mehr Revierderbys gewonnen als der Schweizer. Nämlich genau zwei. Damals als Trainer der BVB-Reserve.

Während am Samstag Königsblau und Schwarz-Gelb die nächste Runde austragen, wird sich selbst dem ungeschulten Betrachter beim Blick zur Seitenlinie vor allem ein bezeichnendes Bild offenbaren.

Intensität vom einheizenden Wagner neben Favres Lethargie und Ratlosigkeit. Und irgendwo auf der Haupttribüne wird sich BVB-Boss Watzke bei dem Gedanken erwischen: „Mensch, der Typ im Hoodie mit Dreitagebart und Cap, der passt besser zu uns.“