"Statt zu feiern..." - Bosse-Beben überschattet Bayern-Jubel | OneFootball

Inmitten der Meisterfeier des FC Bayern platzte die Meldung, dass Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic den Rekordmeister verlassen werden. Cheftrainer Thomas Tuchel haderte sowohl mit der Entscheidung als auch mit dem Zeitpunkt der Verkündung.

Noch während die Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern lief, wurde publik, dass Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic von ihren Aufgaben entbunden werden. Mit etwas Verzug bestätigte der Rekordmeister diese Nachricht und damit die Neuausrichtung auf sportlicher Ebene.

Tuchel: "Haben mich überzeugt, dass wir das zusammen machen"

Begonnen hatte ebenjene Neuausrichtung mit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel im März. Der Coach wusste bereits seit Freitag vom Bosse-Beben, das ihn überrascht hat. "Hasan hat mich vor acht Wochen angerufen mit Oli Kahn und mich überredet und überzeugt, dass wir das zusammen machen. Ich habe meine Co-Trainer überredet, da ziehen Familien um und so weiter. Sie waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir auf die Reise gehen. Ich muss es erst verarbeiten", sagte Tuchel bei Sky.

"Haben jetzt das nächste politische Thema"

Darüber hinaus echauffierte sich Tuchel über den Umstand, dass die Meisterfeier im Schatten der Demission von Kahn und Salihamidzic steht: "Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste politische Thema." Überhaupt wäre die Laune eine andere gewesen, hätte Jamal Musiala in der 89. Minute nicht den Siegtreffer erzielt. "Das ganze Spiel beschreibt die Phase, in der ich Trainer war. Wir kommen gut ins Spiel, haben alles im Griff, haben Chancen, schießen ein super Tor, gehen in Führung, legen nicht nach und verlieren komplett die Kontrolle über so viele individuelle Fehler, dann geben wir einen Handelfmeter aus dem absoluten Nichts weg. Das ist unsere Saison in einer Kurzzusammenfassung, aber Jamal hatte noch einen genialen Moment", ärgerte sich Tuchel. Auf eine Wiederholung in der kommenden Spielzeit würde er vermutlich am liebsten verzichten.