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·2. Dezember 2023
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Hertha BSC hat aus der Not nach dem Bundesliga-Abstieg eine Tugend gemacht und eine deutlich verjüngte Mannschaft zusammengestellt. Zum Glück zwischen den Pfosten wurde die Alte Dame dabei gezwungen: Mit Tjark Ernst als Nr.1 hatte der Klub nicht geplant. Der 20-Jährige ist einer der jüngsten Stammkeeper im deutschen Profifußball.
"Neben England gibt es in Deutschland die beste Zweite Liga weltweit – als junger Spieler das Vertrauen zu bekommen und sich Woche für Woche beweisen zu können, ist nicht selbstverständlich", freut sich der Juniorennationalspieler gegenüber der Berliner Zeitung. Für die vielen jüngeren Kicker von Hertha sei der Abstieg in dieser Hinsicht durchaus eine Art Glücksfall gewesen, so Ernst. "Auch die Fans haben sich danach gesehnt, dass wieder mehr Spieler aus der eigenen Akademie das Vertrauen geschenkt bekommen. Das ist eine Win-win-Situation für uns als junge Spieler, aber auch für den Verein und die Fans."
Ernst selbst ist dabei kein Eigengewächs der Berliner, kam 2022 aus dem Nachwuchs des VfL Bochum in die Hauptstadt. Dass er sich in so jungen Jahren durchgesetzt hat, wenngleich dank des Verkaufs von Oliver Christensen und einer Suspendierung von Marius Gersbeck im Sommer, ist wohl auf seine erstaunlich reife Persönlichkeit zurückzuführen. "In der Mannschaft ist es wichtig, dass man, auch wenn man jünger ist, den Mut hat, mal den Mund aufzumachen und mit den Leuten zu kommunizieren. Man darf auch mal auf den Tisch hauen und muss sich nicht verstellen", betont der gebürtige Stuttgarter.
Passenderweise ist Ernst Kapitän der U20-Nationalmannschaft, was die hohe Meinung belegt, die der DFB von ihm hat. Ob er eines Tages in die Fußstapfen von Manuel Neuer treten kann, ist natürlich noch schwer vorherzusagen. In jedem Fall aber ist der Bayern-Star das Vorbild von Ernst. "Ich habe als junger Torwart viele Videos von ihm angeschaut, um mir einiges abzuschauen und in mein Spiel zu integrieren. Letztendlich ist es aber trotzdem wichtig, dass man seine Individualität nicht verliert, dass man versucht, es zu kombinieren. Nicht alles, was ein Neuer, ein Gianluigi Donnarumma oder ein Marc Andre ter Stegen macht, kann ich automatisch auch gut machen", so Ernst. Mit Hertha BSC trifft er am Sonntag daheim auf die SV Elversberg.