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Katarina Schubert·26. Juni 2022
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Katarina Schubert·26. Juni 2022
Nur noch zehn Tage, dann beginnt endlich die von vielen Fans lange herbeigesehnte Europameisterschaft in England. Hier erfährst Du alles, was Du über die EM – die in Sachen Marketing, Ticketverkäufe sowie Stadien neue Maßstäbe setzt – wissen musst.
Ursprünglich sollte die EM bereits im vergangenen Jahr ausgetragen werden, wegen der Corona-Pandemie wurde sie jedoch um ein Jahr nach hinten verlegt und findet nun vom 6. bis 31. Juli in England statt – übrigens erst zum zweiten Mal nach 2005.
Brighton & Hove, Leigh, London sowie Manchester, Milton Keynes, Rotherham, Sheffield und Southampton: Das sind die acht Städte, die sich als Austragungsorte durchgesetzt haben. An der Auswahl einiger Stadien gibt es jedoch Kritik. So sei die geringe Kapazität des Academy Stadiums in Manchester sowie des Leigh Sports Village respektlos gegenüber dem Frauenfußball. Diese fassen nämlich gerade einmal 8.000 Menschen.
Auf ein wahres Fußball-Fest können sich die Fans dagegen beim Eröffnungsspiel und Finale freuen. Diese finden nämlich im altehrwürdigen Old Trafford in Manchester bzw. im Wembley Stadion in London statt.
Der Ansturm auf die Tickets ist riesig: Das Finale in Wembley war im Rahmen des allgemeinen Vorverkaufs innerhalb von 43 Minuten ausverkauft. Bei einer Kapazität von 90.000 Menschen ist somit auch der alte Rekord von 79.115 Zuschauer*innen, aufgestellt 1964 beim EM-Finale der Männer in Madrid, in Gefahr. Insgesamt erwarten die Organisatoren rund 500.000 Fans in den Stadien – doppelt so viele wie bei der vergangenen Ausgabe 2017.
Insgesamt nehmen 16 Nationen an der EM teil. Die Gastgeberinnen aus England sind automatisch gesetzt, alle anderen Nationen mussten sich durch die Quali kämpfen. Aufgrund des Krieges in der Ukraine schloss die UEFA allerdings Russland vom Turnier aus. Davon profitiert nun Portugal, die als Nachrücker deren Platz einnehmen dürfen. Außerdem feiern die Nordirinnen ihr EM-Debüt. So sehen die Gruppen aus:
Gruppe A: England, Österreich, Norwegen, Nordirland
Gruppe B: Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland
Gruppe C: Niederlande (Titelverteidigerinnen), Schweden, Schweiz, Portugal
Gruppe D: Frankreich, Italien, Belgien, Island
Wie bei den Männern auch gibt es eine Gruppenphase á vier Teams. Die beiden besten Teams der Gruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Anschließend spielen sie das Halbfinale und Finale aus.
Man kann es nicht anders sagen: Deutschland hat eine Hammergruppe erwischt! Auf das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg warten die Mit-Favoritinnen auf den Titel, Spanien, sowie die Vize-Europameisterinnen von 2017, Dänemark, und Finnland. Vor allem mit Dänemark dürften die DFB-Frauen noch eine Rechnung offen haben, denn gegen die Skandinavierinnen schied man vor vier Jahren im Viertelfinale aus.
Sollte Deutschland die Gruppenphase überstehen, würde es im Viertelfinale nicht gerade einfacher werden. Dort müssten die DFB-Frauen entweder England oder Norwegen überwinden, um sich die Chance auf den Titel zu bewahren.
Die deutschen Spiele im Überblick:
Deutschland – Dänemark (08. Juli, 21 Uhr)
Deutschland – Spanien (12. Juli, 21 Uhr)
Finnland – Deutschland (16. Juli, 21 Uhr)
Die ersten beiden deutschen Spiele finden in London statt, genauer im Brentford Community Stadium. Nur für das letzte Gruppenspiel müssen die DFB-Frauen nach Milton Keynes reisen.
Die ARD zeigt das Eröffnungsspiel, welches England und Österreich (06.07., 21 Uhr) bestreiten, live im Fernsehen. Überhaupt haben sich die ARD, ZDF und DAZN zum Ziel gesetzt, alle 31 Partien entweder live im TV oder per Livestream zu übertragen. Zudem findest du bei OneFootball die Highlights von allen Spielen direkt nach dem Abpfiff.
Die Zeiten haben sich Gott sei Dank geändert. Anstatt eines Kaffeeservices, wie es beim ersten Titelgewinn 1989 der Fall war, erhalten die DFB-Frauen heutzutage eine Sieg-Prämie. Und diese wurde für die diesjährige EM kräftig vom DFB erhöht.
Waren es 2017 noch 37.500 Euro, erhält nun jede Spielerin 60.000 Euro, sollte der EM-Titel gewonnen werden. Das hört sich erst einmal nach viel an, doch im Vergleich mit den Männern ist noch massig Luft nach oben: Diese hätten nämlich im vergangenen Jahr 400.000 Euro pro Spieler ausgezahlt bekommen.
Insgesamt gibt es übrigens 16 Millionen Euro, doppelt so viel wie bei der Ausgabe 2017, zu gewinnen. Aber auch das ist nichts im Vergleich zu den Männern – dort schüttete die UEFA im vergangenen Jahr 331 Millionen Euro an Preisgeld aus, mehr als 20 Mal so viel.
Die erste offizielle Europameisterschaft fand 1984 statt. Und seitdem hat das deutsche Team sämtliche Rekorde gebrochen. Nicht nur sind die DFB-Frauen mit acht Titeln Rekord-Europameisterinnen, sie waren von 1995 bis 2013 ungeschlagen.
Zusammen mit Solveig Gulbrandsen aus Norwegen hält Birgit Prinz, heute Team-Psychologin des DFB, zudem den Rekord für die meisten EM-Endrunden-Spiele (20). Inka Grings und Birgit Prinz haben auch bis heute die meisten Tore der EM-Geschichte geschossen, jeweils zehn.