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·14. Februar 2025
Stabilität dank Can: Neue Position für den BVB-Kapitän
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·14. Februar 2025
Emre Can hat sich in der Innenverteidigung von Borussia Dortmund festgespielt. Auf der neuen Position kann der Kapitän dem BVB deutlich mehr helfen.
Köln/Dortmund (SID) Das ungewohnte Lob kam von höchster Stelle, doch Emre Can (31) blieb ganz bescheiden. „Wenn er so weitermacht“, sagte Trainer Niko Kovac über seinen Kapitän, der vom Mittelfeld in die Abwehrzentrale umgezogen ist, „ist er sicherlich derjenige, der die Position im Moment am besten bekleidet.“
Das mag seltsam klingen, immerhin hat Borussia Dortmund in der Innenverteidigung neben dem gesetzten Nico Schlotterbeck noch die potenziellen Nationalspieler Waldemar Anton (28) und Niklas Süle (29) zur Verfügung. Doch Can, der in der Vergangenheit oftmals arg kritisiert worden war, harmoniert derzeit hervorragend mit Schlotterbeck – und steht als gelernter Mittelfeldspieler in der Hierarchie der Innenverteidiger vor der namhaften Konkurrenz.
„Mit Emre kannst du eine hohe Kette spielen, weil er schnell ist“, lobte Schlotterbeck, der aufgrund der besseren Technik meist den Spielaufbau übernimmt. Bereits unter Kovacs Vorgänger Nuri Sahin spielte Can mitunter in der Abwehr. „Ich finde, er macht das mit und gegen den Ball gut, hat eine hohe Geschwindigkeit“, lobte Schlotterbeck.
Am Dienstag in der Champions League beim 3:0 bei Sporting Lissabon blieb der BVB erstmals seit Ende November ohne Gegentreffer. Stürmer Viktor Gyökeres, von zahlreichen europäischen Spitzenteams begehrt, hatte in Laufduellen mit Can mehrfach das Nachsehen. Chancen ließen der Kapitän und die gesamte Dortmunder Abwehr in Portugal kaum zu, mit dieser neuen Stabilität will der BVB nun in der Bundesliga eine Aufholjagd starten.
Er sei sicher, betonte Can, dass Anton und Süle ihre Sache ebenso gut machen würden. Er spiele dort, wo ihn der Trainer aufstelle, und an seiner Herangehensweise ändere sich sowieso nie etwas. „Alles reinhauen“, lautet Cans Devise, auch in der Liga beim VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird der Kapitän wieder in der Innenverteidigung spielen.
Dort ist Can derzeit wertvoller als auf seiner angestammten Position im Mittelfeldzentrum, auf der er immer wieder große Probleme offenbarte. Kovac sieht dort eher Pascal Groß und Marcel Sabitzer, Julian Brandt spielt ebenfalls zentral, aber weiter vorne. Aus der Abwehr heraus soll Can, dessen Wort Gewicht hat, das Spiel von hinten mit Übersicht lenken. Er kommuniziert viel mit Schlotterbeck und trägt so zur Stabilität bei.
Es ist jedoch auch höchste Zeit, dass sich Dortmund fängt. Ein sicheres Gerüst fehlt dem BVB seit Saisonbeginn, 36 Gegentore in nur 21 Ligaspielen sind aberwitzig. Seit dem elften Spieltag hat Dortmund nicht mehr zu null gespielt, und in Bochum tut sich der BVB seit dem Aufstieg des VfL schwer.
Der letzte Ligasieg beim Ruhr-Rivalen gelang im März 2010, zuletzt gab es in Bochum dreimal ein 1:1. Dabei braucht der BVB jetzt dringend eine Erfolgsserie für ein versöhnliches Ende einer bislang ganz schwachen Saison. Vielleicht ja mit Emre Can in ungewohnter Hauptrolle im Abwehrzentrum. (sid)
(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)