St. Pauli mit Arbeitssieg, FCK bei Funkel-Debüt Remis | OneFootball

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·18. Februar 2024

St. Pauli mit Arbeitssieg, FCK bei Funkel-Debüt Remis

Artikelbild:St. Pauli mit Arbeitssieg, FCK bei Funkel-Debüt Remis

In den Sonntagspartien des 22. Spieltags der 2. Bundesliga hat der FC St. Pauli seine Tabellenführung durch einen Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig gefestigt. Gleichzeitig feierte Friedhelm Funkel beim 1.FC Nürnberg einen Teilerfolg beim Debüt auf der Trainerbank des 1.FC Kaiserslautern, während die SV Elversberg den VfL Osnabrück bezwang.

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St. Pauli vs. Braunschweig (1:0)

Am Millerntor wollten die Gastgeber das am Samstag nach Punkten aufgeschlossene Kiel wieder distanzieren, die Aufgabe war aber durchaus kompliziert: Immerhin lag Braunschweig in der Rückrundentabelle vor Anpfiff gleichauf mit St. Pauli. In der Anfangsphase begegneten sich die Teams in der Tat auf Augenhöhe wenngleich die Hamburger erwartungsgemäß ein deutliches Plus an Ballbesitz verzeichneten. Die ersten nennenswerten Offensivaktionen sammelte aber der Gast: Nach Doppelpass mit Rayan Philippe schoss Johan Gomez unter Gegnerdruck links vorbei (10.), Philippe selbst verpasste eine Freistoßhereingabe knapp (20.). Kurz darauf der erste echte Hochkaräter, bei dem Philippe eine zunächst abgewehrte Ecke nochmal scharf machte, Thorir Helgason aus kurzer Distanz aber neben den Kasten schoss (23.). St. Pauli wurde in der ersten halben Stunde kaum gefährlich, schlug dann aber im Stile einer Spitzenmannschaft zu.


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Nach Flanke von Philipp Treu gab Marcel Hartel scharf vors Tor, der Klärungsversuch von Robert Ivanov landete bei Oladapo Afolayan. Der bedankte sich mit dem zu diesem Zeitpunkt eher unerwarteten Führungstreffer (32.). Das Tor gab den Kiezkickern offenbar Sicherheit, denn plötzlich war die Heimmannschaft am Drücker und sammelte Abschlüsse für ein potenzielles zweites Tor. Einem Kopfball von Johannes Eggestein fehlte dabei Dampf (34.), ein Dropkick von Jackson Irvine  ging links vorbei (37.). Braunschweig schüttelte sich anschließend und kam zur Großchance auf den Ausgleich, dabei verhinderte Robert Vasilj, dass Ivanov nach einer Freistoßhereingabe seine unglückliche Aktion vor dem Gegentor wettmachen konnte (40.). So nahmen die Hausherren die Halbzeitführung mit in die Kabine, die insgesamt überraschend schmeichelhaft wirkte.

Gelb-Rot für Saad: St. Pauli lange in Unterzahl

Nach dem Seitenwechsel übernahm wieder St. Pauli die Kontrolle, hatte aber wieder die Eintracht die ersten guten Abschlüsse, bei dem Treu einen Kopfball von Ermin Bicakcic in höchster Not blocken konnte (54.) und Hasan Kurucay in die Arme von Vasilj köpfte (56.). Ähnlich dem ersten Durchgang hätte St. Pauli beinahe aus dem Nichts zugeschlagen, Hauke Wahl traf nach einer verlängerten Ecke am langen Pfosten jedoch nur die Unterkante der Latte, ehe Irvine den Abpraller aufs Tordach köpfte (65.). Kurz darauf gingen die Hausherren in numerische Unterzahl: Der bereits verwarnte Elias Saad landete mit der Sohle unglücklich aber bei voller Intensität auf dem Spann von Bicakcic, dafür bekam der Offensivspieler Gelb-Rot gezeigt (67.).

Die Hamburger zogen sich nun über längere Phasen zurück, konnten sich dabei zunächst darauf verlassen, dass die Eintracht mit plötzlich viel Ballbesitz recht wenig anzufangen wusste. Tatsächlich plätscherte die Begegnung in dieser Konstellation ihrem Ende entgegen, bis die Hausherren in Person von Eric Metcalfe bereits in der Nachspielzeit die erste ordentliche Gelegenheit seit Langem verzeichneten (90.+1).

Durch den Heimsieg zieht der FC St. Pauli wieder auf drei Punkte an der Tabellenspitze davon. Eintracht Braunschweig bleibt 15., hat aber nur einen Zähler Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz.

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Nürnberg vs. Kaiserslautern (1:1)

Der Anstoß des Debüts von Friedhelm Funkel auf der Trainerbank der Roten Teufel verzögerte sich wegen Fan-Protesten schon vor Anpfiff um knapp acht Minuten. In einer an Highlights darbenden Anfangsphase verzeichnete sein Team anschließend den ersten offensiven Akzent, ein Schuss von Ragnar Ache nach langem Schlag von Torhüter Julian Krahl wurde deutlich über den Kasten abgefälscht (10.). Kurz darauf folgte eine neue Form des Protests: Zahlreiche Club-Fans betraten den Innenraum, rollten ein Banner aus (13.). Nach Gesprächen mit Kapitän Jan Gyamerah traten die Anhänger den Weg zurück in die Blöcke an, insgesamt dauerte die Unterbrechung rund 15 Minuten. Nur Augenblicke nach Wiederbeginn mit einer Ecke für Lautern kam Kenny Prince Redondo zum nächsten vielversprechenden Abschluss, den er über den Kasten jagte (29.), keine Minute später folgte ein Distanz-Knaller von Ache, der ebenfalls knapp drüber ging (30.).

Die Pfälzer drängten nun mit Macht auf das 1:0, das auch Kevin Kraus nach einer Ecke noch verpasste (34.). Dann folgte der Lohn für die beeindruckende Dranperiode: Redondo genoss nach Ballverlust von Ahmet Gürleyen im Vorwärtsgang auf links zu viel Freiraum, spielte Richmond Tachie halbrechts an. Aus sechs Metern ließ der sich nicht zweimal bitten (34.). Erst nach dem Gegentor wurde auch Nürnberg mal offensiv vorstellig, Can Uzun war nach Steckpass von Erik Wekesser durch, kam aber nicht an Krahl vorbei, der sein Tor mit großem Risiko verteidigte (40.). Risiko ging auch Ache ein, als er eine Ecke der Franken aufs eigene Tordach köpfte (45.+6). Gefährlicher wurde Redondo auf der richtigen Seite, nach einem Konter zischte sein Aufsetzer vorbei (45.+10).

Wer, wenn nicht Uzun?

Die Führung der Gäste nach 45 Minuten ging allemal in Ordnung, fiel sogar zu gering aus. Nürnberg musste wesentlich mehr investieren, brachte in der Tat mehr Engagement auf den Platz. Ein Freistoß von Wekesser ans Außennetz kam dem Ausgleich noch nicht ganz nahe (54.). Besser machte es zehn Minuten später Uzun: Nach Doppelpass mit Sebastian Andersson schlenzte der Jungstar aus rund 20 Metern wunderbar ins rechte Eck (64.). Kurz zuvor hatte Tachie aus dem Gewühl noch das zweite Lauterer Tor auf dem Fuß gehabt (61.). Dickson Abiama hätte die Führung nach Fehlpass von Uzun wiederherstellen können, zielte aus schrägem Winkel aber knapp vorbei (69.).

Beide Teams erweckten anschließend den Eindruck, mit einer Punkteteilung gut leben zu können. Erst kurz vor Ende der regulären Spielzeit wurde es nochmal interessant. Krahl rettete bei einem Kopfball von Andersson, der gut und gern zum Lucky Punch für den Club hätte werden können (89.). Kurz darauf ließ der Torhüter einen Eckball aus den Fingern gleiten, Lukas Schleimer stocherte knapp drüber (90.). Ein Heimsieg wäre dem Spielverlauf aber keineswegs angemessen gewesen.

Der 1.FC Nürnberg rangiert durch den Punktgewinn weiter auf Platz zehn, der 1.FC Kaiserslautern verkürzt auf dem Relegationsplatz den Rückstand ans rettende Ufer leicht.

SV Elversberg vs. VfL Osnabrück (3:1)

Weil das Fangnetz vor dem Fanblock der Gäste beschädigt war, verzögerte sich der Anpfiff um rund 15 Minuten. Als dann gekickt wurde, flogen nach einer halben Minute die obligatorischen Tennisbälle aufs Spielfeld, weswegen gleich nochmal vier Minuten Pause eingelegt wurden. Fußballerisch bot die Anfangsphase wenig, ansatzweise gefährlich wurde es erstmals, als Patrick Gyamfi einen Schuss von Jannik Rochelt abblockte (15.). Anschließend war wieder Leerlauf angesagt, bis Elversberg plötzlich zuschlagen konnte: Eine feine Flanke von Rochelt an den zweiten Pfosten fand Manuel Feil sträflich alleingelassen, dessen Kopfball fand über den Innenpfosten den Weg ins Netz (36.). Damit schien der Knoten gelöst, jedenfalls legte die SVE nach nur zwei Minuten nach: Am Ende einer feinen Kombination steckte Rochelt auf Hugo Vandermersch durch, der das schnelle 2:0 einschob (38.).

Aus dem Doppel- hätte gar ein Dreifachschlag werden können, der Rochelt schickte seinen Gegenspieler mit einem Wackler auf den Boden, knallte dann an die Latte (40.). Der überragende Rochelt ließ in der Nachspielzeit nochmal das Aluminium zittern, diesmal sprang die Kugel vom Pfosten zu Paul Wanner, der krachend zum dritten Schlag vollendete (45.+5). Gemessen am bisherigen Auftritt war die Messe für Osnabrück damit gelesen, die Gäste hatten bis dato überhaupt nichts Gefährliches produziert.

Immerhin: Schlusslicht gibt sich nicht auf

In der zweiten Halbzeit begann der VfL mit drei frischen Kräften, Erik Engelhardt feuerte wenigstens mal einen Warnschuss (49.). Die Gäste belohnten sich schnell für den neu gefassten Mut: Infolge einer Ecke knallte Joker Noel Niemann die Kugel an die Latte, den Abpraller verwertete Gyamfi mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 1:3 aus Osnabrücker Sicht (52.). Der Treffer sorgte beim VfL für weiteren Offensivdrang, das aber riss in der Abwehrarbeit Lücken. Die erste Chance, den alten Abstand wiederherzustellen, vereitelte Philipp Kühn bei einem Kopfball von Luca Schnellbacher (64.).

Die ganz große Drangperiode der Gäste war damit vorbei, auch wenn Lukas Kunze per Drehschuss noch eine Gelegenheit hatte, den Anschlusstreffer zu erzielen. Anschließend wurde der VfL nicht mehr sonderlich konkret, die Hausherren verpassten kurz vor Schluss durch Thore Jacobsen (87.) und Vandermersch (90.). die endgültige Entscheidung, der es aber auch nicht mehr bedurfte.

Die SV Elversberg hält sich durch den Heimerfolg in der oberen Tabellenhälfte und ist der Aufstiegs-Relegation näher als der Gefahrenzone. Der VfL Osnabrück muss als abgeschlagenes Schlusslicht hingegen immer stärker mit dem Abstieg rechnen.

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