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·20. Juni 2025
Sprüche der EURO 2000 – Als Deutschland ,,auf Grund fuhr“…

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·20. Juni 2025
Es war eine Art „Stunde null“ für die deutsche Nationalmannschaft. Am 20. Juni 2000 verlor die von Bundestrainer „Sir“ Erich Ribbeck (heute 88) betreute DFB-Elf in Rotterdam mit 0:3 gegen die B-Mannschaft aus Portugal und schied bei einer EM oder WM erstmals in der Vorrunde aus.
Man hätte auch vorher drauf kommen können!
Irgendwie hatte sich diese fußballerische Bankrott-Erklärung schon im Sommer zuvor angebahnt. Pokal der FIFA Konföderationen in Mexiko, ebenfalls „Aus“ in der Vorrunde, zuvor eine Flut von Spieler-Absagen für Erich Ribbeck, dem am Ende nur diese Erkenntnis blieb: „Wir waren die Deppen der Nation.“
Dem Turnier des Grauens folgte ein tieferer Tiefpunkt. Mit dem 40 Jahre alten Lothar Matthäus, dem eingebürgerten Brasilianer Paulo Rink, aber auch mit Spielern, die den deutschen Fußball in den Jahren danach nachhaltig prägen sollten wie Michael Ballack, erlebte Deutschland ein absolutes Debakel.
Der Begriff der „Rumpelfußballer“ machte auf dem Boulevard erstmals die Runde. Erst recht, als sich Deutschland gegen die Türkei (0:0) im mehrheitlich mit türkischen Fans besetzten Münchner Olympiastadion im Oktober 1999 zur EURO 2000 gezittert hatte. „Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel“, witzelte Ribbeck noch nach dem Türkei-Spiel.
Besser machte das die Sache auch nicht.
Die EURO 2000 – aus deutscher Sicht eine ähnliche Blamage wie die Posse um die Bundestrainer-Suche im Oktober 1998. Großes DFB-Theater! Erst berief DFB-Präsident Egidius Braun den Chefkritiker Paul Breitner, um ihm nach 24 Stunden doch wieder abzusagen, „Don Jupp“ Heynckes winkte ab. Am Ende zauberte der DFB den drei Jahre zuvor in Leverkusen letztmals in Erscheinung getretenen Erich Ribbeck aus dem Hut. „Das braucht man nicht zu kommentieren“, so Paul Breitner, „da fällt einem nichts mehr ein!“
„Erich Ribbeck ist vom Fußball so weit weg wie die Erde vom Mars“, https://www.fussballdaten.de/sprueche/neueste/269/ hatte auch 1860-Trainer-Legende Werner Lorant († 2025) eine klare Meinung zu dieser Personalie.
Ribbeck, ohnehin nur dritte Wahl als Nachfolger des zurückgetretenen Berti Vogts („Es waren die besten Spieler dabei, ja.“), langweilte Fans und Medien mit endlosen Monologen.
Alles verstanden? Wie auch immer.. ob subjektiv oder objektiv betrachtet: Die deutsche Mannschaft war bei dieser Europameisterschaft ein Total-Ausfall.
Mit seiner Einschätzung „Wir haben sicher 17, 18 Fußballer in unseren Reihen, die in der Lage sind, erstklassigen Fußball zu spielen“ lag Ribbeck aber mal komplett falsch.
Selbst, wenn die DFB-Elf von den Namen nicht viel anders oder nicht viel schlechter als zwei Jahre später unter Rudi Völler bei der überraschend starken WM in Japan und Südkorea aufgestellt war: Es lief nichts zusammen.
Das 0:1 im belgischen Charleroi gegen den Erzrivalen England, der sich in Sachen Vorrunden-„Aus“ am Ende nach 2:3 gegen Rumänien aus Sympathie anschloss, erhöhte den Druck vor dem letzten Spiel gegen das bereits für die Knockout-Phase qualifizierte Portugal immens.
„Jetzt weiß ich endlich, dass Erich Ribbeck keine Ahnung hat“, giftete der nicht nominierte Kaiserslautern-Star Mario Basler.
DFB-Torhüter Oliver Kahn sprach das aus, was in diesen denkwürdigen Stunden am 20. Juni 2000 in Rotterdam viele dachten: „Wir haben das Kapitel Nationalmannschaft endgültig auf Grund gefahren.“