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·8. März 2024
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·8. März 2024
Ganze drei Wochen war die Frauen-Bundesliga im verspäteten Winterschlaf. Es waren drei ereignisreiche Wochen: Die DFB-Frauen qualifizierten sich für die Olympischen Spiele, Spanien gewann die Nations League. Jetzt geht es mit Spieltag 15 der Frauen-Bundesliga weiter. Alle Partien werden anlässlich des Weltfrauentages am 8. März kostenfrei übertragen, auf DAZN und Magenta Sport.
Eintracht Frankfurt - Bayern München (Samstag, 9. März, 13 Uhr)
Für viele Vereine hieß es während der dreiwöchigen Pause: Testspiele, ansonsten Batterien aufladen und neue Energie tanken. Für Bayern galt das eher weniger, schließlich sind fast ausschließlich Nationalspielerinnen in München unter Vertrag und die waren in der Länderspielpause mit Olympia-Qualifikation, Playoffs oder Freundschaftsspielen gut beschäftigt. Dabei hätten die Münchnerinnen das Auftanken gut gebrauchen können, denn jetzt geht es in die wichtigste Phase der Saison.
Am Samstag steht zunächst das Topspiel auswärts gegen Frankfurt an. Alles andere als eine leichte Aufgabe, im Hinspiel gab es schließlich gegen die Adlerträgerinnen nur ein Unentschieden. Das nächste Spiel gegen Aufsteiger Leipzig fällt in die Kategorie Pflichtsieg, aber die Aufgabe gegen die Sächsinnen um Toptorjägerin Vanessa Fudalla kann knifflig werden, wie zuletzt deren Sieg gegen Frankfurt bewies.
Danach folgt mit den Spielen gegen Wolfsburg in der Liga und dem DFB-Pokalhalbfinale nochmal ein intensives Finish. Im März entscheidet sich, ob Bayern im Rennen um Meisterschaft und Pokal gute Karten hat - und damit auch, ob die Saison mit dem frühen Champions-League-Ausscheiden als vergurkt oder zufriedenstellend bis sehr gut bewertet wird.
Gegner Frankfurt will aus dem Topspiel wieder neue Energie ziehen, am liebsten mit einem Erfolg gegen die favorisierten Bayern. Zuletzt wirkte die SGE lethargisch, nicht nur bei der Schlappe gegen Leipzig, sondern auch in den vorherigen Spielen. Die Frankfurterinnen dürften etwas ausgeruhter in das Spiel gehen als Bayern - zumindest im DFB-Team wurden Kleinherne, Freigang und Co. nicht eingesetzt. Die SGE will wieder die Kurve kriegen, denn bei einer Niederlage könnte Hoffenheim an ihnen vorbei auf Platz drei springen.
VfL Wolfsburg - RasenBallsport Leipzig (Montag, 11. März, 19:30 Uhr)
Aufsteiger Leipzig hat einen starken Februar hinter sich, mit sieben Punkten in drei Spielen. Damit hat die Elf von Saban Uzun sich ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Jetzt folgen mit den zwei Partien gegen Wolfsburg und Bayern nochmal größere Herausforderungen: Werden die Leipzigerinnen von ihrem Höhenflug jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, oder können sie nach Frankfurt weitere Topteams ärgern?
Gegen Wolfsburg dürfte es sehr schwierig werden. Davon kann der andere Aufsteiger am besten berichten. Nürnberg kam am letzten Spieltag gegen den VfL richtig unter die Räder und verlor mit 1:9. Effizient, spielfreudig - Ewa Pajors Hackentor ist zum Tor des Monats nominiert - und angriffslustig, Wolfsburg präsentierte sich so stark wie in den Zeiten vergangener Dominanz.
Auch wenn die anderen Bundesligateams der Offensive mehr entgegenzusetzen haben werden, war es ein Statement-Sieg. Wolfsburg und Leipzig starteten beide schlecht in die Saison und haben sich nun gefangen - das ergibt eine interessante Ausgangslage für das Duell. Für Wolfsburg stehen genau wie für Bayern nun entscheidende Wochen an, es geht im März gegen Bayern und gegen Hoffenheim.
SGS Essen - MSV Duisburg (Freitag, 8. März, 18:30 Uhr)
Auf den ersten Blick hat die SGS Essen schlechte Wochen hinter sich. Nach der Winterpause holte das Team von Markus Högner nur einen Zähler aus vier Spielen. Krise! Aber wirklich nur auf den allerersten Blick, denn schon der zweite Blick zeigt: Mit Wolfsburg, Frankfurt, Leipzig und Bayern hatte Essen ein knallhartes Programm. Zudem gegen Leipzig nach einem wilden Spiel sogar noch das 5:4 möglich gewesen wäre, und die Leistung der SGS gegen Bayern aller Ehren wert war und Essen sich einen Punkt durchaus verdient gehabt hätte.
Alles halb so wild also, und in Essen weiß man selbst, dass vier Spiele ohne Sieg nicht das Ende der Welt sind. Das Programm der nächsten Partien sieht mit Duisburg, Bremen, Leverkusen und Nürnberg schon deutlich angenehmer aus. Im Ruhrpott-Derby gegen Duisburg sind drei Punkte jetzt wieder drin.
Das Essener Stadion an der Hafenstraße und die Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena trennen weniger als zwanzig Kilometer, sportlich sind es aber Welten. Wobei Duisburg in den letzten vier Spielen sogar einen Punkt mehr geholt hat als Essen, zwei Unentschieden waren es seit der Winterpause.
Das ist aber auch schon die Hälfte der gesamten Punkteausbeute der Zebras, die immer noch auf den ersten Sieg warten. Das jüngste 0:0 gegen den 1. FC Köln war Abstiegskampf vom Feinsten, Duisburg hatte zudem Glück, dass ein korrektes Tor von Köln aberkannt wurde. Das dritte Unentschieden in Folge wäre für den MSV schon ein großer Erfolg - aber für den Klassenerhalt wird es irgendwann auch drei Punkte brauchen.
SC Freiburg - Bayer Leverkusen (Sonntag, 10. März, 18:30 Uhr)
Abstieg bereits sehr sicher abgewendet, nach oben alle Chancen verspielt. Und jetzt? Jetzt folgen für Freiburg und Leverkusen, die in sehr ähnlichen Situationen sind, noch acht Spiele, in denen es um wenig geht. Platz fünf sieht am Ende besser aus als Platz acht, aber ansonsten wird sich die Saison wohl einem unspektakulären Ende zuneigen. Das führt schon fast zu fußballphilosophischen Fragen: Was darf und muss ein Team, das nicht mehr dem Siegeszwang unterliegt? Geht es jetzt noch um die maximale Effizienz, oder darum, die heimischen Fans am besten zu unterhalten, oder die Spielidee zu verfeinern?
Für diese Fragen haben Leverkusens Trainer Robert de Pauw und Freiburgs Coach Theresa Merk nun einiges an Zeit. Beide eint zudem, dass ihre Zukunft ungewiss ist. De Pauw wurde zuletzt in Verbindung mit der bald vakanten Trainerstelle in Hoffenheim gebracht, Merk sagte zuletzt, sie befinde sich in Verhandlungen mit dem Sport-Club wegen ihres Vertrages.
Die Verantwortlichen von beiden Vereinen dürften in der Zeit bis Saisonende auch nicht an Langeweile leiden, schließlich könnten im Sommer wichtige Spielerinnen auf beiden Seiten gehen: Die ausgeliehenen Karczewska, Bragstad und Vilhjalmsdottir bei Leverkusen, in Freiburg steht der Abgang von Janina Minge bereits fest und über die Zukunft von Sturmtalent Cora Zicai ranken sich Gerüchte.
1. FC Köln - Werder Bremen (Sonntag, 10. März, 14 Uhr)
Fünfzehn Tore hat der 1. FC Köln diese Saison erzielt. Das klingt erstmal gar nicht so schlecht und kann für den Klassenerhalt schon reichen. Das bewies Werder Bremen auf legendäre Art und Weise in der Spielzeit 2021/23, als schlappe neun Treffer für Rang neun reichten. Vor solch effizientem Minimalismus muss man eigentlich den Hut ziehen. Köln zumindest würde gerne mal wieder einen dreckigen 1:0-Sieg feiern, denn der Effzeh wartet inzwischen seit acht Spielen auf einen Erfolg. Die Lage in der Tabelle ist prekär.
Das Spiel gegen Bremen könnte sogar eine Möglichkeit für Punkte sein. Das war vor einem Monat noch nicht zu ahnen, denn da war Bremen das Team der Stunde, hatte gerade Hoffenheim ein Unentschieden abgerungen und stand auf Platz fünf. Dann aber verletzten sich gegen Freiburg mit Lina Hausicke und Nina Lührßen zwei der wichtigsten Spielerinnen des Teams.
Besonders der Kreuzbandriss der Kapitänin Hausicke tut Werder extrem weh. So folgte nach ihrer Auswechslung ein sehr schwaches 0:3 gegen Freiburg. Für Werder kam die Pause genau im richtigen Moment, um sich von dem Schock zu erholen.
TSG Hoffenheim - 1. FC Nürnberg (Samstag, 9. März, 15 Uhr)
Die Legende lebt, so heißt es gerne in Nürnberg. Was auf jeden Fall lebt, ist die Hoffnung, auch wenn die beim jüngsten 1:9-Debakel gegen Wolfsburg einen schweren Schlag bekommen hat. Schlimmer als die klare Niederlage selbst sind wohl ihre Langzeitfolgen: Gerade erblühte in Nürnberg passend zum Frühlingsbeginn das Selbstbewusstsein und der Glaube an den Klassenerhalt, da kam der VfL und fegte den zerbrechlichen Optimismus weg. Sichtlich geknickt waren die Aufsteigerinnen nach der Schlappe, die sowohl Tordifferenz als auch Moral stark belastet.
Wie bei Bremen ist die Pause in Nürnberg also sehr willkommen gewesen. Die nächste Aufgabe, Hoffenheim, ist ebenfalls keine leichte. Die TSG hat ihre Fähigkeit zum Kontersieg-Einfahren bereits am ersten Spieltag der Saison mit einem 9:0 gegen Duisburg unter Beweis gestellt. Nürnberg wird also gewarnt sein - auch wenn die Offensive der Hoffenheimerinnen zuletzt weniger furchteinflößend war, bleibt die TSG ein solides Team.
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