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·17. September 2022

Spielerinnen mussten Trikots selbst waschen! Köln-Geschäftsführer Keller schafft Waschmaschine an

Artikelbild:Spielerinnen mussten Trikots selbst waschen! Köln-Geschäftsführer Keller schafft Waschmaschine an

Im Rahmen des DFB-Frauenfußball-Kongresses "FFFF 27-Forum - Frauen im Fußball" in Frankfurt hat Christian Keller, seit April Geschäftsführer beim 1.FC Köln, einen vielsagenden Einblick in die deutschen Frauenfußball-Strukturen gegeben.

Als eine seiner ersten Amtshandlungen, erklärte Keller, habe er eine Waschmaschine und einen Trockner für die FC-Frauen anschaffen lassen. Anlass dafür sei die Begegnung mit einer Spielerin gewesen, die den Namen auf ihrem Trikot mit einem Tape abgeklebt hatte. Wie sich herausstellte, hatte die Akteurin ihr eigenes Trikot zu Hause vergessen und auf das Dress einer Teamkollegin zurückgreifen müssen. "Da habe ich gelernt, dass in der Frauen-Bundesliga die Spielerinnen die Trikots mit nach Hause nehmen und waschen", so der 43-Jährige.


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Dass die Bedingungen für die weiblichen Profis - zurückhaltend formuliert - verbesserungswürdig sind, hatte Kölns Eigengewächs Ally Gudorf bereits vergangene Woche im Interview mit 90min geschildert. "Diese Saison haben wir zwei Sätze Hose und Stützen. Das gab es vorher nicht. Alles wird seit dieser Saison auch hier gewaschen. Das sind vielleicht für viele keine großen Veränderungen, aber es ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung", so die junge Außenbahnspielerin.

Umso erstaunlicher erscheint Gudorfs Anmerkung, dass die Bedingungen in Köln zu den besten in der Bundesliga gehören würden. Kellers Zweifel daran, "dass wir den Frauenfußball vollwertig im Club integriert haben" gelten daher sicher nicht nur für den FC. Viele andere Bundesliga-Klubs dürften noch weiter von professionellen Strukturen entfernt sein.

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