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Tobias Herrmann·10. September 2018

Spielerbewertung: Typisch Deutschland mit schlechter Chancenausbeute

Artikelbild:Spielerbewertung: Typisch Deutschland mit schlechter Chancenausbeute

Mehr oder weniger ein typisches Deutschland-Spiel aus der Zeit vor der Krise. Gegen Peru wechselten sich viele gute Szenen mit durchwachsenen Spielphasen ab, garniert mit einer generell ausbaufähigen Chancenverwertung. Unsere Spielerbewertung:

Marc-André ter Stegen

Ein paar gute Paraden zauberte der Barça-Schlussmann aus dem Köcher. Wie gewohnt, war ter Stegen ein solider Rückhalt für seine Mannschaft. Dürfte allerdings, auch wenn Neuer sich beide Beine und Arme bricht, weiterhin nur die zweite Geige unter Jogi Löw spielen.


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Matthias Ginter

Der Mann kann in der Viererkette vom Klassenclown bis zum Weltklasse-Außenverteidiger einfach alles spielen. Übte viel Druck über Außen aus, flankte und passte mit der Präzision eines jungen David Beckham und wird Jo Kimmich bald den Titel als Superstreber streitig machen.

Jérôme Boateng, Niklas Süle und Antonio Rüdiger

Waren so auffällig wie Berliner Fahrkartenkontrolleure in der Nacht vom Samstag zu Sonntag. Sie wurden schlicht und ergreifend kaum gebraucht. Brenzlig wurde es nur, wenn die Peruaner die erste Pressinglinie überspielten und mit Geschwindigkeit auf die Viererkette zurasten. Das wurde bis auf eine Ausnahme letztlich teils mit Glück, teils mit Können erfolgreich gelöst. Zudem trafen Boateng und Süle beim 0:1 keine Schuld. Rüdiger machte seine Sache ordentlich.

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Nico Schulz

Wo wir schon beim Thema Nahverkehr sind. Nico Schulz kam beim Gegentor noch später als die durchschnittliche S-Bahn in der Hauptstadt – und das soll was heißen. Steigerte sich aber im Anschluss. Sein Tor war dann allerdings genauso Zufall wie, nun ja, eine pünktliche S-Bahn.

Joshua Kimmich

Warum hat dieser Kimmich eigentlich keine Batterie auf dem Rücken und rennt mit schlackernden Ohren über die Wiese? Der Mann verkörpert auf der Sechs die Qualitäten eines Gennaro Gattuso, gepaart mit der Passgenauigkeit eines Iniesta und dazu eine Prise „ihr könnt mich alle mal, ich bewahre die Ruhe“.

Toni Kroos

Kroos spielte ungewohnt wenig Querpässe und machte auch ausnahmsweise ohne Luka Modric einen guten Eindruck, auch wenn er mehrfach beinahe den Ball vertändelt hätte und gerade noch rechtzeitig abspielte. Etwas Glück hatte er dann auch bei seiner Torvorlage. Er profitierte aber auch von den starken Auftritten seiner Nebenmänner Kimmich und Gündogan.

İlkay Gündoğan

Sang die Hymne so inbrünstig wie zuletzt nur Jürgen Kohler. Auch danach einer der besten auf dem Feld. Lief viel, verteilte viel, steckte einiges ein und fand immer wieder die Lücke bei den Pässen in die Tiefe. Blieb in Durchgang zwei allerdings unauffällig.

Julian Brandt

Fußball ist ja bekanntlich kein Spiel der Konjunktive. Trotzdem: Hätte Julian Brandt bei der WM immer von Beginn an gespielt, wäre Deutschland dennoch nicht Weltmeister geworden. Aber, es hat Spaß gemacht dem Jungen bei seinem Startelfdebüt zuzuschauen. Einer für die Zukunft, wie man so schön sagt.

Marco Reus

Ja, gut, äh. Ein Marco Reus macht eben, was ein Marco Reus macht. Wieder spielte er auf sehr hohem Niveau. Der Mann hat halt einfach Klasse, wenn nur sein Torabschluss genauso gut wäre wie der Rest… Wurde nach der Halbzeit ausgewechselt.

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Timo Werner

Hätte an diesem Abend auch das leere Tor nicht getroffen. Er mühte sich und sprintete den Peruanern gerne mal davon. Am Ende eine solide Partie, die man im Nachhinein mit einem Treffer sicherlich hätte anders beurteilen können.

Julian Draxler

Sah gegen Advíncula sehr wenige Stiche und sammelte deshalb kaum Argumente, warum man ihn öfter bringen sollte. Momentan sollte er eher das sein, was er bei PSG auch ist: Ein Mann für die weniger wichtigen Spiele, der ansonsten auf der Bank sitzt, bis es nicht mehr wirklich brenzlig ist.

Thilo Kehrer

Hat sich schon einiges von Neymar abgeguckt und setzte auf der rechten Seite zum Dribbling gegen drei Gegenspieler an. Allerdings erging es ihm dabei ähnlich wie dem brasilianischen Superstar, wenn er nicht gerade gegen eine Kirmestruppe aus den Niederungen der Ligue 1 antritt. Er lief sich am dritten Gegner fest. Ansonsten einfach ein solider Auftritt.

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Nils Petersen

Recht blasser Auftritt, rackerte viel, bemühte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Was gibt es sonst zu sagen? Ist einfach ein dufter Typ, dem man ein paar bessere Vorlagen wünschen würde.

Thomas Müller und Kai Havertz

Durften noch ein paar Minuten mit den anderen Kids toben gehen, bewerten kann man die Kurzauftritte der beiden aber nicht.