Spieler des Tages: Der Künstler, der Messi und CR7 herausfordert | OneFootball

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Jan Schultz·30. November 2022

Spieler des Tages: Der Künstler, der Messi und CR7 herausfordert

Artikelbild:Spieler des Tages: Der Künstler, der Messi und CR7 herausfordert

45 Minuten lang war in den Strafräumen praktisch nichts los. Streng genommen änderte sich das auch in der 50. Minute nicht – und doch war plötzlich alles anders. Denn eine künstlerisch wertvolle Synthese aus gestreicheltem Effet und geprügelter Wucht, abgefeuert aus rund 25 Metern, schlug unhaltbar im rechten Winkel ein.

Marcus Rashford testete mit diesem traumhaften Freistoß nicht nur die Widerstandsfähigkeit katarischer Tornetze, er brach zugleich auch den Bann für England. Zuvor hatten sich die Three Lions trotz des klaren Übergewichts gegen Wales die Zähne ausgebissen, mit diesem Treffer aber waren die britischen Löwen plötzlich wie entfesselt.


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Denn nur 96 Sekunden später erhöhten die Engländer auf 2:0, Ausgangspunkt war eine Balleroberung des bissigen Rashfords. Der hatte damit aber noch immer nicht genug, stellte später sogar noch auf 3:0. Mehr oder weniger aus dem Nichts ist der Offensivmann damit nun einer der heißesten Spieler dieser Weltmeisterschaft – wenn nicht gar der heißeste.

Seine fabelhafte Quote bringt uns jedenfalls mächtig ins Schwitzen, ist bei diesem Turnier gar unerreicht: Während seiner 107 Minuten Einsatzzeit hat der Engländer drei Tore erzielt, er knipst also etwa alle 35 Minuten! Das ist eine Bilanz, von der selbst Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Kylian Mbappé momentan nur träumen können.

Wie überraschend dieses Formhoch kommt, wird alleine mit Blick auf die ersten beiden englischen Spiele deutlich. Da saß der 25-Jährige schließlich jeweils zu Beginn auf der Bank. Für die Tore sollte vor allem Harry Kane verantwortlich sein. Der hat bis dato aber noch gar nicht geknipst. So stand Rashford gegen Wales erstmals in der Startelf. Und lieferte direkt beste Argumente, um in dieser zu verbleiben.

Wer hätte das vor knapp anderthalb Jahren noch gedacht? Im EM-Finale von Wembley verschoss Rashford einen Elfmeter, wurde anschließend Opfer rassistischer Übergriffe und war lange raus aus dem Nationalteam. Heute ist der Freistoßkünstler laut Nationaltrainer Gareth Southgate „eine komplett andere Version“ von sich selbst. Er ist Englands Hoffnungsträger. Eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt.