FCBinside.de
·18. Dezember 2024
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·18. Dezember 2024
Die Bayern-Frauen verlieren enorm bitter mit 2:3 beim UEFA Women’s Champions League Top-Spiel gegen den FC Arsenal und geben die Gruppenführung aus der Hand. Ein Elfmeter entschied die Partie zugunsten der Nord-Londonerinnen spät. Auf die Münchnerinnen wartet im Viertelfinale daher ein absolutes Top-Team.
Eine spektakuläre 2:3-Niederlage müssen die Bayern-Frauen in einer hochklassigen Partie beim FC Arsenal einstecken. Die Münchnerinnen schließen das Fußballjahr 2024 somit nicht wie erhofft ab und die Nord-Londonerinnen sicherten sich den Gruppensieg in der UWCL-Gruppe C. Die Partie hatte es über die gesamte Dauer in sich, das Team von Alexander Straus zeigte aber, dass es auf dem absoluten Top-Level mithalten kann – Eriksson traf doppelt, Caldentey dann aber aus elf Metern tief ins FCB-Herz.
Die Aufstellung des FC Arsenal: Van Domselaar – McCabe, Catley, Williamson, Fox – Cooney-Cross, Russo, Little – Caldentey, Blackstenius, Foord
Die Aufstellung FC Bayern München: Mahmutovic – Hansen, Eriksson, Viggosdottir, Gwinn – Stanway, Zadrazil – Bühl, Harder, Dallmann – Damnjanovic
Das Top-Spiel der Gruppe C ging gleich außergewöhnlich los. Denn sowohl die Nord-Londonerinnen als auch der FCB waren daran interessiert, das Zepter in die Hand zu nehmen und dominanten Ballbesitzfußball aufzuziehen. Obwohl die Bayern nicht schlecht in die Partie kamen, klingelte es schon nach sieben Minuten im Tor der Gästinnen. Denn nach einer Ecke von Cooney-Cross landete der Ball im Fünfmeterraum, Viggosdottir reagierte zu spät und setzte den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor.
In der Folge entwickelte sich ein hochklassiges Duell. Nach dem 1:0 war der FC Arsenal besser in der Partie und näher am 2:0 als die Bayern am Ausgleich. In der 21. Minute kam Alessia Russo gefährlich am Sechzehner zum Abschluss und verzog rechts am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später zeigte Klara Bühl ihre Stärken im Eins-gegen-Eins, ihre Flanke landete über Umwege bei Giulia Gwinn, die abzog und knapp verpasste.
Foto: Getty Images
Anschließend gehörte das Spiel mehr und mehr den Münchnerinnen. Immer wieder wirbelte Bühl in unnachahmlicher Manier auf dem linken Flügel – so auch in der 35. Minute. Die Nationalspielerin ließ ihre Gegenspielerin stehen und brachte den Ball mit links ins Zentrum, dieser wurde abgefälscht und anschließend von van Domselaar stark pariert. In der 38. Minute setzte Damnjanovic dann Harder perfekt im Strafraum in Szene, die Dänin scheiterte aber ebenfalls an der starken Arsenal-Torfrau.
Die anschließende Ecke führte zum Torerfolg für die Bayern: Gwinn schlug diese auf den zweiten Pfosten, wo Stanway zum Kopfball kam, der Ball wurde jedoch noch geblockt und landete vor den Füßen von Eriksson, die per Volley aus rund einem Meter vollendete und auf 1:1 stellte.
Und die Partie hatte wirklich alles zu bieten: Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich setzten die Gastgeberinnen wieder nach. Foord ließ Hansen auf der rechten Seite stehen und schlug den Ball flach in den Strafraum, wo Zadrazil entschärfen wollte, jedoch in Richtung des eigenen Tores klärte und die Latte traf – Glück für die Bayern.
Wer dachte, beide Teams hätten in Halbzeit eins die Körner auf dem Platz gelassen, der lag völlig daneben. Denn nach dem Seitenwechsel nahm das Spektakel seinen Lauf. Die körperlich intensive Partie mit hohem spielerischen Niveau wurde ab Minute 57 so richtig wild. Zuerst verhinderte Mahmutovic nach einem eklatanten Fehlpass von Gwinn das 1:2, Russo scheiterte an der FCB-Torhüterin.
In ebenjenem Konter setzte Harder mit dem Ball zum Sprint an und legte auf Bühl raus, die erneut in die Mitte zog und abschloss, van Domselaar parierte jedoch herausragend. Die anschließende Ecke legte Bühl in den Rückraum auf Gwinn, die einen perfekten Chip-Ball hinter die Kette brachte, wo erneut Eriksson mit ihrem linken Fuß zur Stelle war und zum 2:1 traf.
Foto: Getty Images
Die Antwort des FC Arsenal folgte prompt: Nach einer Ecke von McCabe von der rechten Seite segelte Mahmutovic am Ball vorbei, weshalb Russo am zweiten Pfosten per Volleyabnahme aus kurzer Distanz auf das leere Tor vollenden konnte und auf 2:2 stellte (59. Minute).
Im regnerischen London kam es zu einem einzigartigen Fight zwischen den Nord-Londonerinnen und dem FCB. Sinnbildlich dafür war Stanways extrem hartes Einsteigen in der 67. Minute gegen Cadentey, wofür die Engländerin die gelbe Karte sah. Insgesamt wurde das Spiel immer hitziger, das Momentum war in jener Phase eher auf der Seite des FC Arsenal. Die Bayern wurden nicht mehr gefährlich genug vor dem Tor der Gastgeberinnen.
In der 70. Minute kam Sydney Lohmann für die unauffällige Linda Dallmann in die Partie. Wirkliche Großchancen gab es in der Schlussphase nicht mehr. Die Münchnerinnen wollten das Unentschieden über die Bühne bringen – wurden aber in der 86. Minute eiskalt erwischt. Denn nach einer Ecke schoss Caldentey vom Sechzehner und traf aus kurzer Distanz die Hand von Hansen – Schiedsrichterin Olofsson entschied auf Strafstoß, welchen die Spanierin ins linke Eck verwandelte. Anschließend wurde der FCB nicht mehr gefährlich genug und musste die 2:3-Niederlage hinnehmen.
Die schlechtere Mannschaft war das Straus-Team am Mittwochabend keinesfalls, der FC Arsenal aber schlichtweg abgezockter. Im Viertelfinale werden die Bayern nun auf ein Top-Team um den FC Chelsea, den FC Barcelona oder Olympique Lyon treffen. Mit 13 Punkten beendet man die Gruppenphase zwei Zähler hinter Arsenal. Das Fußballjahr 2024 ist für die Münchnerinnen somit nun beendet.