90min
·19. September 2022
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·19. September 2022
Der amtierende Meister und Favorit Wolfsburg hat sein erstes Spiel souverän gegen Essen mit 4:0 gewonnen. Obwohl es den Wölfinnen anzusehen war, dass sie noch nicht im Rhythmus sind, zeigten sie eine solide Leistung - die Einzelkritik.
Ein gelungenes Comeback-Spiel für Frohms, aber es war auch nicht das forderndste ihrer Karriere. Wolfsburgs Abwehrreihe hielt größtenteils die Essener Angreiferinnen fern. Wenn Frohms gebraucht wurde, war sie meist da. Konnte aber einen Distanzschuss nur abklatschen lassen, was zu einem Essener Abseitstor führte.
Wilms konnte ihre offensive Ader ausleben und schaltete sich oft nach vorne ein. Dabei zeigte sie sich auch hinten engagiert und klärte mehrere Bälle. Die Niederländerin kam sogar noch dazu, ihre Technik mit einem Hackentrick unter Beweis zu stellen.
Nicht die beste Vorstellung von Wilms' Kollegin aus der Elftal. Janssen war im Spielaufbau zwar gewohnt ruhig, ließ aber mehrmals Lücken, die Essen aufgrund fehlender Genauigkeit dann aber nicht ausnutzte. Sie leistete sich auch einen Fehlpass, der zu einer guten Gelegenheit für die SGS wurde.
Ein solides Spiel von Hendrich, die sich auf der Innenverteidigung inzwischen sichtbar wohl fühlt. In der 24. Minute aber mit einem kleinen Patzer, der es Vivian Endemann erlaubte, frei vor dem Tor zu sein. Bügelte ihren Fehler aber dann selbst wieder aus.
Offensiv nicht ganz so sichtbar wie ihr Pendant Wilms auf der anderen Seite. Aber auch Rauch ließ nichts anbrennen und zeigte wieder gute Hereingaben.
Auch gegen Essen grätschte Lena Oberdorf fleißig, verteilte aber auch gut die Bälle / Lukas Schulze/GettyImages
Oberdorf präsentierte sich gegen ihren Ex-Klub wieder mal als kompromissloser Staubsauger vor der Abwehr. Fing einige Bälle ab und grätschte wie gewohnt. Einmal leitete die 20-Jährige mit einem schönen Pass in die Schnittstelle auch eine Wolfsburger Chance ein.
Lattwein war etwas weniger in Aktion, aber ließ sich von Essen ebenfalls nicht unter Druck setzen. Ruhiges Spiel von ihr, bei dem die großen Akzente nach vorne aber etwas fehlten.
Trainer Tommy Stroot hatte vor dem Spiel zu der Frage, ob Pajor und Popp auch zusammen spielen könnten, geantwortet: "Wir schließen nicht aus, dass wir mit beiden spielen. Es geht auch mit den beiden auf verschiedenen Positionen, sei es auf der Zehnerposition, sei es auf der Sechserposition." Popp spielte gegen Essen hinter Pajor, aber da Wolfsburgs Stürmerinnen generell viel rotierten, war ihre Position nicht klar festgelegt. Sie trat jedenfalls, ob defensiv oder offensiv, viel in Erscheinung, setzte einmal Pajor schön in Szene. Auch ihre Kernkompetenz, das Toreschießen, kam nicht zu kurz, Popp erzielte in der 40. Minute das 2:0.
Waßmuth war die Pause vom Vereinsfußball noch etwas anzumerken. In der ersten Hälfte war die pfeilschnelle Angreiferin erst wenig zu sehen. Im Laufe des Spiels wurde sie dann stärker und belohnte sich kurz vor dem Halbzeitpfiff mit dem 3:0. Ihr Zusammenspiel mit Ewa Pajor könnte eine sehr effektive Waffe für die Wölfinnen werden.
Mit zwei Toren und einer Vorlage zweifellos die Spielerin des Spiels. Pajor zeigte mehrere hervorragende Läufe hinter die Kette von Essens Abwehr und sorgte stets für Gefahr. Die polnische Nationalspielerin stand auch öfters als gewohnt im Abseits, dort kann sich das Timing noch verbessern. Ansonsten aber eine Spitzen-Vorstellung von ihr, bei der sogar noch mehr Tore dringewesen wären.
Roord zeigte erneut, dass die freie Rolle in Wolfsburg ihr gut liegt: Die Niederländerin konnte sich überall auf dem Platz einschalten und war auch gewillt, gegen den Ball mitzuarbeiten. Ihre gute Hereingabe in der 40. Minute sorgte für Popps Tor - vielleicht wird sie diese Saison mehr Standards schießen.
Agrez fügte sich gut in das Wolfsburger Spiel ein. Der Neuzugang aus Potsdam ist vor allem auf defensive Stabilität bedacht, was sich auch in diesem Spiel zeigte. Könnte vielleicht mehr nach vorne gehen, das war gegen Essen aber auch gar nicht nötig.
Brand setzte einige Male zu Dribblings oder guten Aktionen an, kam aber nicht ganz durch. Die 19-Jährige wird vielleicht noch ein wenig Zeit brauchen, um sich blind mit ihren neuen Mitspielerinnen zu verstehen.
Von den Einwechselspielerinnen war Jonsdottir mit ihrem Tempo am auffälligsten. Sie leitete öfters gedankenschnell den Ball weiter und sorgte so für mehr Unberechenbarkeit im Angriff. Steuerte auch noch eine Vorlage bei.
Blomqvist fügte sich gut ein, hatte aber wenige auffällige Aktionen in den verbleibenden 15 Minuten.