Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League | OneFootball

Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League | OneFootball

Icon: 90PLUS

90PLUS

·2. Februar 2023

Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League

Artikelbild:Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League

Premier League ǀ Kriegt Southampton noch die Kurve? Wie schlägt sich Leicester? Halten erstmals seit fünf Jahren alle Aufsteiger die Klasse? Das ist der Stand im Abstiegskampf der Premier League. Da es diesmal gleich acht Teams sind, die beleuchtet werden, gibt es Teil vier in zwei Artikeln.

Seit unserem dritten Teil der Serie zum Abstiegskampf in der Premier League und der damit einhergehenden WM-Pause haben die Mannschaften fünf Spiele absolviert. Wirklich klarer wird das Bild im Abstiegskampf jedoch immer noch nicht. Die letzten sieben Teams trennen aktuell nur drei Punkte, und auch Nottingham Forest ist nur vier Punkte vor einem Abstiegsplatz. Es verspricht bis zum Ende der spannendste Abstiegskampf in der Geschichte der Premier League zu werden. Dazu hat sich auf dem Transfermarkt auch noch einiges getan, was die Kraftverhältnisse weiter verschieben dürfte.


OneFootball Videos


Southampton FC

Bei den Saints steht Nathan Jones (49), der erst kurz vor der WM-Pause aus Luton gekommen war und für Ralph Hasenhüttl (55) übernommen hatte, bereits wieder in der Kritik. Unter dem Waliser konnte die Mannschaft aus dem Süden Englands in sechs Ligaspielen nur drei Punkte beim Sieg gegen Everton (1:0) holen. Entsprechend rutschte Southampton bis auf Platz 20 ab. Was Jones aktuell noch etwas rettet ist die gute Bilanz in den Pokalwettbewerben. Im FA-Cup zog man nach Siegen gegen Crystal Palace (2:1) und Blackpool FC (2:1) in die fünfte Runde ein, im EFL-Cup kam man unter anderem durch einen Erfolg gegen Manchester City (2:0) gar bis ins Halbfinale.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Dort war allerdings gegen Newcastle United Endstation (0:1 und 1:2). Auf dem Transfermarkt legten die Saints noch einmal ordentlich nach. Aus Argentinien kam das große Mittelfeldtalent Carlos Alcaraz (20), der bereits in den ersten Spielen andeutete, dass er dem Team nicht nur lang-, sondern auch kurzfristig helfen kann. Mit Mislav Orsic (30) konnte Southampton einen offensiv vielseitigen Spieler verpflichten, der in der heimischen kroatischen Liga in 15 Spielen an ebenso vielen Toren beteiligt war und beim dritten Platz der Kroaten bei der Weltmeisterschaft mit einem Tor und zwei Vorlagen eine durchaus wichtige Rolle spielte.

Aufgrund einiger Verletzungen auf den Außenverteidigerpositionen wurde zudem noch James Bree (25) für kleines Geld von Luton Town geholt und folgt somit seinem Ex-Coach in die Premier League. Außerdem hat man die Leihe von Innenverteidiger Jan Bednarek (26) nach Aston Villa vorzeitig beendet. Grund war neben der Tatsache, dass Bednarek in Birmingham kaum zum Zug kam auch, dass Jones gerne mit einer Dreierkette spielen lässt und er eine zusätzliche Option hierfür haben wollte.

Am Deadline Day wurde es noch einmal wild. Gleich zwei Offensivoptionen kamen für viel Geld. Flügelspieler Kamaldeen Sulemana (20) wechselte für 25 Millionen Euro aus Rennes nach Southamtpon, Paul Onuachu (28) kostete 18 Millionen. Der 2,01-Meter-Stürmer kommt als aktueller Toptorschütze der belgischen ersten Liga mit 16 Toren in nur 1.182 Minuten (alle 74 Minuten ein Tor). Sulemana dagegen hatte nach einem starken Start in seine Rennes-Karriere zuletzt viel Verletzungspech und entsprechend wenig gespielt.

Nottingham Forest

Die Tricky Trees haben sich im Verlaufe der Hinrunde mit ihrem rundumerneuerten Kader immer besser eingespielt und konnten sowohl vor als auch nach der WM-Pause einige ganz wichtige Punkte einfahren. In fünf Partien seit dem Restart holte Nottingham starke acht Punkte, darunter waren ganz wichtige Siege gegen die direkten Konkurrenten Southampton (1:0) und Leicester City (2:0). Und so steht man halbwegs komfortabel auf Platz 13 mit immerhin vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Artikelbild:Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Auch im EFL-Cup spielte man eine starke Runde, erst im Halbfinale schied Forest gegen Manchester United aus (0:3 und 0:2). Damit scheint sich auch zu bestätigen, was viele Experten ohnehin schon wussten: Steve Cooper (43), der nach dem schwachen Saisonstart von einigen Medien bereits angezählt wurde, ist ein herausragender Trainer, der bald für Größeres berufen sein dürfte. Nichtsdestotrotz legte Nottingham auf dem Transfermarkt noch einmal nach. Aus Brasilien kamen gleich zwei Spieler, beides Mittelfeldspieler und beide von Palmeiras.

Gustavo Scarpa (28) konnte man sich ablösefrei sichern. Der offensiv vielseitig einsetzbare Brasilianer hatte seinen Vertrag auslaufen lassen. Sechser Danilo (21) hingegen kostete 20 Millionen Euro. Eine Summe, die langfristig sicherlich gut investiert ist, waren doch deutlich größere Vereine am 1,77m-Mann interessiert. Als dritter Neuzugang kam Stürmer Chris Wood auf Leihbasis bis Saisonende von Newcastle United. Der Neuseeländer hatte vor einem Jahr für Aufsehen gesorgt, als er für 30 Millionen Euro von Burnley nach Newcastle gewechselt war.

Nun soll er in Nottingham durch seine Größe und Kopfballstärke ein zusätzliches Element in die Angriffsbemühungen der Reds bringen. Und auch Forest verstärkte sich am Deadline Day noch einmal mehrfach. Alle drei Neuzugänge spielten in ihren bisherigen Vereinen keine Rolle mehr. Innenverteidiger Felipe (33, von Atletico) und Sechser Jonjo Shelvey (30, aus Newcastle) kamen für kleines Geld fest. Der größte Name ist der von Keylor Navas (36). Der Keeper, unter anderem als Stammspieler bei Real Madrid dreifacher Champions-League-Sieger, wechselte per Leihe bis Saisonende von PSG nach Nottingham.

Leicester City

Eine Mannschaft, die von ihrem individuellen Niveau her eigentlich weit weg vom Abstiegskampf sein sollte, ist Leicester. Die Foxes haben womöglich den achtbesten Kader der Liga, doch Verletzungen machen dem Team immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Aktuell fehlen beispielsweise gleich fünf Verteidiger. Das in Kombination damit, dass man seit dem Restart in fünf Spielen nur einen einzigen Punkt holen konnte sorgte dafür, dass Leicester auf dem Transfermarkt nochmals aktiv wurde.

Für die Außenverteidigerposition kam mit Victor Kristiansen (20) ein sehr interessanter Spieler für 14 Millionen Euro vom FC Kopenhagen. Kristiansen war trotz seines jungen Alters bereits Stammspieler in Dänemark, zeigte auch in der Champions League ansprechende Leistungen und soll nun Eigengewächs Luke Thomas (21), der in den letzten Monaten in seiner Entwicklung etwas stagnierte Druck machen, um diesen wieder zu besseren Leistungen anzutreiben.

Für die offensive Außenbahn holten die Foxes in Tete (22) endlich den seit langer Zeit benötigten Rechtsaußen. Keine der Notlösungen, die man in den letzten Jahren auf dieser Position ausprobiert hatte, war mehr als das. Und Marc Albrighton (33) sollte bei aller Liebe im Jahr 2023 eigentlich keine Option mehr sein. Tete kam 2019 nach Europa, steht bei Donezk unter Vertrag, war in der Hinrunde an Olympique Lyon ausgeliehen und wird nun bis Saisonende in Leicester spielen.

Für den Brasilianer, der in Frankreich in 17 Spielen an neun Toren direkt beteiligt war, besitzen die Engländer auch eine Kaufoption. Kurz vor Ende des Transferfensters verstärkte Leicester noch die Innenverteidigung: Harry Souttar (24) kam für 17 Millionen Euro aus Stoke. Ein stolzer Preis für den australischen Nationalspieler mit schottischen Wurzeln. Schließlich kam der Hühne (1,98 Meter) gerade erst von einem Kreuzbandriss zurück und hat bisher 61 Spiele Erfahrung in der Championship vorzuweisen.

Leeds United

Der starke Saisonstart ist bei den Whites endgültig passé. Seit der WM-Pause konnte Leeds kein einziges ihrer fünf Spiele gewinnen. Immerhin verlor man aber auch nur zwei Partien. Zu ihrer Rettung muss man auch sagen, dass das Programm recht hart war. Von den direkten Konkurrenten gegen den Abstieg spielte Leeds nur gegen West Ham United (2:2). Dazu konnte sich das Team im FA-Cup bis in die 5. Runde kämpfen. Die nächsten Spiele werden jedoch nicht leichter, gleich zweimal geht es Anfang Februar in der Liga gegen Manchester United. Danach könnte man sich noch weiter hinten in der Tabelle wiederfinden.

Um das zu verhindern, wurde auf dem Transfermarkt nochmal ordentlich zugeschlagen. Gleich drei potentielle sofortige Verstärkungen kamen. Für die Innenverteidigung verpflichtete Leeds Maximilian Wöber (24) für 12 Millionen Euro aus Salzburg. Von dort kannte Trainer Jesse Marsch (49) den Österreicher bereits. Wöber ist nun insgesamt schon der vierte Spieler, den der ehemalige Salzburg- und Leipzigtrainer von seinen beiden Ex-Vereinen holte. Am meisten Geld investierten die Whites in Georginio Rutter (20). Der offensiv vielseitige Franzose kam für einen Sockelbetrag von 28 Millionen Euro, der durch Boni bis auf 40 Millionen anwachsen kann, aus Hoffenheim. Dort zeigte der junge Mann bereits sehr spannende Ansätze, die es nun gilt, in England zu verfeinern.

Artikelbild:Southampton, Leicester und Co. – der Abstiegscheck der Premier League

(Photo by Henry Browne/Getty Images)

Der dritte Neuzugang ist sicherlich der mit dem größten Namen. Weston McKennie (24) wurde auf Leihbasis von Juventus Turin geholt. Der amerikanische Nationalspieler, vielen aus seiner Zeit auf Schalke bekannt, kam bei der alten Dame zwar relativ oft zum Einsatz, doch da Juve Geld generieren muss, gaben sie McKennie für die Leihgebühr von 1,2 Millionen Euro dennoch ab. Leeds besitzt zudem eine Kaufoption für den Sommer. Der vielseitige Mittelfeldspieler ist damit schon der dritte Landsmann, den der US-Amerikaner Marsch nach Leeds lotste. Auf der Abgangsseite steht ein Name, der eng verbunden mit der Zeit unter Marschs Vorgänger Marcelo Bielsa (67) ist. Mateusz Klich, unter dem Argentinier gesetzt und nahezu überall einsetzbar, verließ Leeds ablösefrei in Richtung MLS. Ob der Abgang Narben im Mannschaftsgefüge hinterlässt, wird sich zeigen.

(Photo by Bryn Lennon/Getty Images)

Impressum des Publishers ansehen