FC Red Bull Salzburg
·11. April 2025
Skandinavische Facetten mit stilvollem Fußball

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·11. April 2025
Sonnenschein beim Blick aus dem Fenster und ein warmer Flat White in den Händen, mehr braucht Mads Bidstrup an so einem wunderbaren Frühlingstag nicht. Hier im „Ma Makers“, einem seiner Lieblingscafés in Salzburg, genießt der 24-Jährige die Einfachheit des Lebens.
Hier fühlt es sich ein bisschen wie der Kopenhagen-Lifestyle für mich an.
„Hier fühlt es sich ein bisschen wie der Kopenhagen-Lifestyle für mich an, und es gibt sogar dänisches Frühstück auf der Karte. Das kommt dem echten auch wirklich sehr nahe! Mittlerweile kennen sie mich hier gut, weil ich oft hier bin. Ich habe zwar auch eine gute Siebträgermaschine daheim, aber meistens überlasse ich das Kaffeemachen dann doch lieber den Profis in den Cafés!“
Vor allem ist das gemeinschaftliche Kaffeetrinken dabei kein Mittel zum Zweck. Gemütliches Beisammensitzen, Entspannen und gute Gespräche mit Familie und Freunden, das steht ganz oben auf Mads’ Prioritätenliste, um in der Freizeit bestmöglich abschalten zu können. Auch weil es seinen Lifestyle aus der Heimat widerspiegelt. „Ich liebe Kopenhagen von ganzem Herzen und es wird für immer meine Lieblingsstadt sein. Ich verspüre aber kein Heimweh, ich schätze das Leben in Salzburg nämlich unfassbar! Hier mit den Burschen und meiner Freundin Zeit verbringen zu dürfen, ist ein echtes Privileg, die Stadt ist toll. Und Kopenhagen ist von hier aus eben auch nicht aus der Welt.“ Ein entscheidender Vorteil bei seiner Ankunft in Salzburg war auch der Umstand, dass ihn mit Maurits Kjaergaard ein maximal offenherziger Landsmann in seinem neuen Zuhause erwartete. Die beiden kannten sich schon aus dem dänischen U21-Nationalteam, wo sie Seite an Seite spielten, und wurden bei uns im Klub schnell zu einem Herz und einer Seele. „Ich hoffe, Mau weiß, wie viel mir seine Unterstützung in meiner Anfangszeit hier bedeutet hat und heute noch tut! Er hat massiv dazu beigetragen, dass ich mich hier im Team und darüber hinaus schnell eingefunden habe. Er bedeutet mir die Welt und hat mir gezeigt, was es heißt, einen Freund zu haben, der nur das Beste für einen will. Ich hoffe, Adam (Anm.: Daghim) geht’s genauso mit uns. Ich würde für jeden im Team alles tun, aber diese kleine dänische Connection zu haben, tut richtig gut.“
Tatsächlich war Mads als Kind bzw. Jugendlicher schon regelmäßig in Österreich, und zwar wenn es einmal pro Jahr für eine Woche in die Skiferien ging. Nach Salzburg hat es die Familie Bidstrup dabei allerdings nie geschafft. Zeit mit der Familie ist es auch bis heute, die der in Kopenhagen geborene Blondschopf über alles schätzt. Zwei bis drei Videotelefonate pro Woche in die Heimat sind für unseren Kapitän Pflicht. Dabei geht’s besonders im Gespräch mit seinem Vater vor allem um ein Thema: Fußball.
Meine ersten Champions League-Partien zu sehen, waren unfassbar schöne Erlebnisse für mich!
„Ich war drei oder vier Jahre alt, da hat mich mein Papa schon zu meinem ersten Training gebracht. Er selbst ist ein großer Fan, also gut möglich, dass es auch ein Stück weit sein Traum war. Ich habe es selbst aber einfach immer total genossen, mit meinen Freunden draußen zu sein und Fußball zu spielen. Wir waren in meiner Kindheit auch bei vielen Spielen des FC Kopenhagen im Stadion – dort meine ersten Champions League-Partien zu sehen, waren unfassbar schöne Erlebnisse für mich! Oder auch als wir ins Old Trafford nach Manchester gereist sind, weil mein Vater und ich beide große United-Fans sind!“
Besonders ein „Red Devils“-Spieler hat den jungen Mads einerseits spielerisch, aber andererseits auch weit darüber hinaus geprägt: David Beckham.
„Bei meinem Pinterest-Profil ist er definitiv die meistgesuchte Person, da finde ich heute noch viel Inspiration. Damals hat jeder Junge entweder nach dem Cristiano Ronaldo- oder David Beckham-Hairstyle gefragt, und bei mir war es eben zweiteres. Dieser Slickback, der war Klasse!“
Das stilsichere Auftreten wurde unserem Strahlemann dabei schon früh in die Wiege gelegt, schließlich arbeiten beide Eltern mit einem eigenen Distributionsunternehmen in der Beauty-Industrie. „Die Parfum-Sammlung daheim bei meinen Eltern ist riesig“, lacht der 24-Jährige. Doch nicht nur David Beckham und seine Eltern haben den Blondschopf in seinem Auftreten geprägt, auch seine Heimat und seine Freunde spielen eine große Rolle dabei – nicht umsonst gilt Kopenhagen als die Modehauptstadt Skandinaviens.
„Ich habe einige Kollegen, die tief im Thema sind und mittlerweile eigene Stores oder sogar Marken besitzen. Wir haben gemeinsame Chat-Gruppen, wo wir uns austauschen und uns überlegen, was man gut kombinieren könnte, was cool aussehen könnte. Sie sind natürlich noch mal näher am Thema dran, und ich bekomme viele gute Ideen von ihnen.“
Wenig überraschend sind es europäische bzw. vorrangig skandinavische Marken, die Mads’ Kleiderschrank dominieren. Seine Schuhe bei unserem Gespräch sind beispielsweise aus Schweden, die Hose aus Dänemark. „Ich mag ihn eben einfach, den ,Scandinavian Way‘.“
Der Glaube gibt mir ein gutes Gefühl, und das hilft mir auch im Fußball, besonders vor großen Spielen.
Modisch fällt der 1,75-Meter große Kicker nicht nur durch seine Outfits auf, sondern ebenso mit einer weiten Bandbreite an Tattoos. Die Geschichten hinter diesen könnten unterschiedlicher nicht ausfallen. Ein ganz wilder Mix, wie er es selbst beschreibt …
„Einige davon haben einen Bibel-Bezug. Ich bin Christ, deshalb habe ich einige Bibel-Verse auf meinen Armen. Die sind mir wichtig, ich bete auch jeden Abend. Ich glaube nicht an jedes einzelne Wort, das in der Bibel steht, aber der Glaube gibt mir ein gutes Gefühl, und das hilft mir auch im Fußball, besonders vor großen Spielen, mir mit Gebeten bewusst zu machen, dass es letztlich etwas Größeres gibt. Einige Tattoos habe ich meiner Familie gewidmet, meiner Mutter und meinem Vater. Und dann gibt es noch welche, die wirklich random sind, wie Darth Vader zum Beispiel. Ich war schon immer ein riesiger Star Wars-Fan! Ich wollte immer einige bedeutungsvolle Tattoos haben, aber auch einfach welche von Sachen, die ich cool finde, und ich habe es immer geliebt, Filme zu schauen.“ So langsam leert sich die Tasse Flat White, und wir fragen Mads, was er an diesem schönen Frühlingstag später noch so vorhat. Die Antwort fällt gleichermaßen unspektakulär wie passend aus. „Ich geh zum Grünmarkt (Anm.: Gemüsemarkt) am Universitätsplatz. Meine Freundin und ich kochen sehr gerne und viel! Wir versuchen, gesundes Zeug gut schmecken zu lassen – natürlich nicht immer die einfachste Aufgabe. Wir gehen gerne zum Früchte- und Gemüsemarkt dorthin. Momentan versuchen wir uns außerdem daran, selbst Sauerteig-Brot zu backen und experimentieren da fleißig herum. Ansonsten spiele ich auch gerne was auf der Playstation, einfach schon aus dem Grund, weil es eine tolle Möglichkeit ist, mit meinen Freunden aus der Heimat im Kontakt zu bleiben. Wir spielen dann online so was wie Fortnite und quatschen dabei mit den Headsets miteinander, so bleibt der Kontakt aktiv bestehen. Und natürlich benötige ich auch viel Zeit für die Regeneration nach den Spielen und Trainingseinheiten – ich schlafe also einfach gesagt sehr viel.“
Die Erholung braucht es definitiv, denn diese Woche wartet ein womöglich vorentscheidendes Titelkampf-Duell auf Mads & Co., bei dem sich der Däne auf eine tolle Kulisse freut.
Ich hoffe, dass den Fans bewusst ist, wie wichtig sie für uns sind!
„Die Fans geben uns so viel und ich bin froh, wenn wir etwas zurückgeben können. Man hat es gut beim letzten Spiel gegen Sturm gesehen, als wir die Partie gedreht haben und dabei auch den entsprechenden Push von den Rängen bekommen haben. Ich hoffe, dass den Fans bewusst ist, wie wichtig sie für uns sind! Zusammen können wir wirklich große Dinge schaffen und immer weiter auf dem Erreichten aufbauen.“
Gerade als Teamkapitän – eine Position, die er bei uns seit diesem Frühjahr innehat – gilt es für den 24-Jährigen, noch mal verstärkt voranzugehen. Alleingelassen ist er in seiner Rolle aber keineswegs.
Ich glaube, dass wir bei einigen Dingen noch mal Bewegung in die richtige Richtung bringen konnten.
„Es ist das erste Mal als Kapitän für mich, und ich musste mich erst mal daran gewöhnen. Man steht noch mal mehr unter Beobachtung, hat noch mehr Verantwortung, aber das mag ich! Es hilft mir auch sehr, erfahrene Kollegen, wie zum Beispiel Alex, Karim oder Janis, um mich zu haben. Sie kennen das Fußballgeschäft schon sehr gut, ich frage sie viel nach Rat und ihrer Meinung. Und ich glaube, dass wir bei einigen Dingen noch mal Bewegung in die richtige Richtung bringen konnten, damit wir jetzt im Frühjahr im Meisterschaftskampf als Einheit voll angreifen können!“