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·13. August 2024

Serie A | Wer bricht Inters Dominanz? Titelanwärter mit neuen Trainern und offenen Fragen

Artikelbild:Serie A | Wer bricht Inters Dominanz? Titelanwärter mit neuen Trainern und offenen Fragen

Der Kampf um den Scudetto in der Saison 2023/24 war kein wirklicher, so souverän gewann Inter mit Trainer Simone Inzaghi den Titel in der Serie A. Die Konkurrenz will in in der neuen Spielzeit angreifen und versuchen, den Branchenprimus vom Thron zu stoßen. Das wird aber alles andere als einfach.

Denn die Basis im Kader von Inter ist die gleiche wie in der Vorsaison. Trainer Simone Inzaghi bleibt im Amt und hat noch immer frische Ideen, um das Spiel der Nerazzurri anzupassen, damit sich die Gegner nicht darauf einstellen können. Überdies hat die Konkurrenz mit einigen offenen Fragen zu kämpfen. Die Frage bleibt: Wer kann dem Meister das Wasser reichen?


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Serie A: Inter will das Maß aller Dinge bleiben

Aktuell gilt Inter als das beste Team in Italien, hat sich diesen Status in den letzten Jahren durch kluge Entscheidungen, vorausschauende Planung und einige sehr clevere Deals auf dem Transfermarkt erarbeitet. Die Nerazzurri sind das einzige Team, das in den letzten fünf Jahren zweimal den Scudetto gewinnen konnte und aktuell auch Titelverteidiger. Der Inter-Sommer lässt sich schnell zusammenfassen: Mehdi Taremi (FC Porto) und Piotr Zielinski wurden ablösefrei verpflichtet, Josep Martinez kam aus Genua und vorher ausgeliehene Spieler wie Caros Augusto und Davide Frattesi wurden fest verpflichtet. Der Klub fährt eine Sparpolitik, um an den richtigen Stellen größere Investitionen zu tätigen, wenn es nötig ist.

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Ein netter Nebeneffekt davon ist, dass Geld für wichtige Vertragsverlängerungen übrig ist. Nun ist ein Sparkurs keinesfalls mit fehlender Ambition gleichzusetzen. Im Gegenteil: Die Anpassungen sind in der Regel klug, die neuen Spieler passen zu den Vorstellungen des Trainers. Ein Beispiel dafür ist Zielinski, der seine Stärken vorwiegend im 8er-Raum hat, offensiver ausgerichtet ist als ein Großteil der vorhandenen Alternativen und damit eine wichtige Rolle einnehmen kann. Zudem ist er im idealen Alter und kennt die Liga.

Der Trainer ist bei Inter ohnehin ein ganz entscheidender Faktor. Simone Inzaghi hat das 3-5-2-System bei den Nerazzurri perfektioniert. Er legt Wert darauf, dass flach aufgebaut wird, es immer wieder Tempowechsel im Spiel gibt. Inter wurde unter ihm flexibler, spielte schöner, genauer, direkter. Dass in den letzten Jahren auch ein Endspiel in der Champions League heraussprang, überrascht nicht. Und er ist noch nicht am Ende, hat neue Ideen, die er der Mannschaft vermitteln will.

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(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Zudem wurde kein wichtiger Spieler abgegeben. Bei diesem Team fühlen sich die Spieler wohl, wissen, dass sie in einem mittlerweile absolut ruhigen Umfeld spielen und sich entwickeln können, dabei jede Saison Titelchancen haben. Dieses Gesamtpaket sorgt dafür, dass Inter auch diesmal der Favorit auf den Scudetto sein wird. Doch was ist eigentlich mit der Konkurrenz?

Die Konkurrenz hat einen entscheidenden Nachteil

Das Stühlerücken in der Serie A in diesem Sommer war durchaus beeindruckend. Schaut man sich die großen Namen an, dann fällt sofort etwas auf. Während Inzaghi bei Inter in sein viertes Jahr geht, hat nur die AS Roma einen Trainer, der überhaupt schon ein halbes Jahr im Amt ist, nämlich Daniele de Rossi, der im Laufe der Rückrunde unterschrieb. Bei Lazio steht ein neuer Coach an der Seitenlinie (Marco Baroni), gleiches gilt für Neapel (Antonio Conte), Milan (Paulo Fonseca) und Juventus (Thiago Motta).

Selbst Überraschungsteam Bologna geht mit einem neuen Trainer in die Saison. Nur Atalanta setzt mehr auf Kontinuität als Inter, Gian Piero Gasperini steht schon seit acht Jahren an der Seitenlinie in der Serie A. Nun sind Veränderungen, wenn sie mit einer moderneren Spielweise und guten Ideen einhergehen, keinesfalls schlecht. Aber ein neuer Ansatz braucht Zeit, ehe er perfekt umgesetzt werden kann. Und ein gewisser Grad an Perfektion ist notwendig, um diese Inter-Mannschaft zu kitzeln.

Serie A: Das haben die Topteams auf dem Transfermarkt gemacht

Neben neuen Trainern haben die anderen Topteams der Serie A natürlich auch neue Spieler verpflichtet. Eines haben alle gemeinsam: Sie sind noch nicht fertig. Milan konnte sich die Dienste von Strahinja Pavlovic, einem physisch starken Innenverteidiger sichern. Er kam aus Salzburg. Zudem schnappte man sich Europameister Alvaro Morata als Giroud-Ersatz, der junge Alex Jimenez kam von der U19 von Real Madrid. Weitere Deals sind notwendig und geplant, aber auch von Einnahmen abhängig.

Juventus wurde viermal aktiv: Douglas Luiz kam von Aston Villa und soll im Mittelfeldzentrum die Fäden ziehen, abgesichert werden könnte er von Khephren Thuram, der aus Nizza verpflichtet wurde. Linksverteidiger Juan Cabal kam von Hellas, Michele di Gregorio von Monza. Mindestens ein Offensivspieler soll noch her. Die Roma holte La-Liga-Torschützenkönig Artem Dovbyk, außerdem kamen Matias Soulé von Juventus, Enzo Le Fee aus Rennes, Angelino wurde fest verpflichtet, Matthew Ryan wurde ablösefrei geholt und der junge Samuel Dahl wurde aus Schweden als Perspektivtransfer zum Kader hinzugefügt.

Lazio hielt sich aufgrund der eigenen finanziellen Lage ein wenig zurück, gab auch einige Spieler ab. Napoli war da schon aktiver, Rafa Marin kam auf permanenter Basis von Real Madrid, Matija Popovic und Leonardo Spinazzola waren ablösefrei, für Alessandro Buongiorno zahlte man sogar mehr als 30 Millionen Euro. Die Partenopei könnten zudem noch deutlich aktiver werden, sollte Victor Osimhen den Klub wirklich noch verlassen. Dann winken nämlich Einnahmen von bis zu 100 Millionen Euro.

Wer kann Inter überhaupt gefährlich werden?

Die Ausgangslage ist einfach erklärt: Inter hat eine stabile Basis, die Zahnräder greifen ineinander und die besten Spieler befinden sich im besten Alter, das man haben kann. Die Mischung beim Meister stimmt und die Philosophie des Trainers ist im ganzen Klub zu spüren. All das sind Elemente, die den Konkurrenten fehlen. Alleine deswegen sollten Teams wie Lazio oder Bologna, denen es auch an der individuellen Klasse fehlt, nicht zu den Titelkandidaten gehören. Auch bei der Roma herrschen gewisse Zweifel, denn unter Daniele de Rossi waren gute Ansätze vorhanden, aber wie es mit der Kontinuität aussieht, wird sich erst noch zeigen.

Wer bleibt? Die SSC Napoli hat zwar noch immer eine gute Grundstruktur im Kader und der exzentrische Trainer Conte hat in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass er bei einem neuen Team sehr schnell seinen ganz eigenen Stil implementieren kann, aber der mögliche Osimhen-Abgang, auf den dann schnell reagiert werden muss, sorgt für offene Fragen. Zudem verliefen die letzten Conte-Jahre auch nicht immer glücklich. Die größten Chancen sind folglich Milan und Juventus zuzuschreiben.

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(Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

Milan will den Glanz alter Tage nach einer durchschnittlichen Saison wieder aufleben lassen, dabei soll Neu-Trainer Fonseca eine zentrale Rolle spielen. Er zeigte bereits in Lille und in Donezk, mit Abstrichen auch bei der Roma, dass er viel bewegen kann. Sein Spielstil dürfte zum aktuellen Kader passen, die Anpassungen erscheinen sinnvoll und die ersten Eindrücke in der Vorbereitung sind alles andere als schlecht. Wenn es ihm gelingt, eine gute Balance zwischen seinem Pressing und dominanten und kontrollierenden Elementen, die er ebenfalls voraussetzt, zu finden, hat Milan gute Voraussetzungen für einen Platz weit oben.

Endlich wieder zurück auf den Thron in der Serie A will Juventus. Und er vergangenen Saison gab es einige Lichtblicke, junge Spieler wurden gefördert, defensiv sah es zeitweise exzellent aus. Doch Massimiliano Allegri schaffte es nicht, dem Team den letzten Schliff zu verleihen. Das soll Motta nun gelingen, nachdem er Bologna in die Champions League führte. Mit Fußball, für den Juventus in den letzten Jahren nicht stand. Motta will kreativ spielen, bevorzugt einen flachen Aufbau, die Offensivspieler kleben dabei nicht auf ihren Positionen, sondern agieren sehr fluide. Das kann sehr erfolgreich sein, es bedarf aber noch Anpassungen im Kader und vor allem Zeit, weil die Stilveränderungen doch relativ drastisch ausfallen.

Zusammenfassend spricht also auch in dieser Saison vieles für Inter. Wenn die Nerazzurri nicht selbst etwas anbieten, wird schon eine extrem gute Entwicklung eines der anderen Teams notwendig sein, damit am Ende der Saison ein anderes Team die Meistertrophäe in die Luft recken kann.

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

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