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·9. Juni 2023

Seoane bereit für die Baustelle Borussia: Europa „noch kein Thema“

Artikelbild:Seoane bereit für die Baustelle Borussia: Europa „noch kein Thema“

News | Smart, charmant, vorsichtig: Gerardo Seoane steht in Mönchengladbach für einen neuen Stil. Das Wort „Europapokal“ vermeidet der neue Trainer.

Neuer Gladbach-Trainer Seoane blickt auf die kommende Saison

Als Gerardo Seoane (44) im stickigen Presseraum von Borussia Mönchengladbach erstmals die Bühne betrat, lag der Geruch frischer Farbe in der Luft. Wände und Decken im Stadion erhalten derzeit einen neuen Anstrich, die größte Renovierungsarbeit wartet aber auf den neuen Trainer. „Wir wollen künftig wieder die Borussia-DNA auf dem Platz sehen. Dafür sind wir hier“, sagte der Schweizer am Freitag bei seiner offiziellen Vorstellung.


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Seoane trat dabei smart, charmant, aber auch vorsichtig auf. Europapokal? Mal langsam. „Natürlich wünschen sich alle Klubs und alle Trainer, international zu spielen. Aber ich glaube, dass das für den heutigen Tag und die momentane Situation noch kein Thema sein darf“, sagte der 44-Jährige. Nach nur 28 Minuten war die erste Pressekonferenz beendet – sein redseliger Vorgänger Daniel Farke hatte bei seinem Antritt mehr als doppelt so lange erzählt.

Statt Worten bevorzugt Seoane aber offensichtlich Taten – und davon bedarf es in Gladbach reichlich. Gemeinsam mit Sport-Geschäftsführer Roland Virkus und dem als Sportdirektor geholten Nils Schmadtke muss Seoane in den kommenden Wochen den Umbau des Kaders orchestrieren. Stützen wie Marcus Thuram, Ramy Bensebaini oder Kapitän Lars Stindl müssen ersetzt werden – keine leichte Aufgabe.

Weil die Borussia zudem nicht gerade auf Rosen gebettet ist, sollen junge Spieler eine zentrale Rolle spielen. „Zum Borussia-Weg gehört es, mit jungen Talenten zu arbeiten. Diesen Weg bin ich bereit zu gehen“, sagte Seoane, der bis Oktober noch Chefcoach des Nachbarn Bayer Leverkusen war – und dort gleich im ersten Jahr die Champions League erreicht hatte. In Gladbach werden verglichen dazu eher kleinere Brötchen gebacken.

Das weiß auch Seoane. „Es ist allen bekannt, dass die letzten Jahre schwierig waren – sei es mit Corona oder seien es die Transferfenster, die nicht so gelaufen sind wie gewünscht. Deswegen sind die finanziellen Möglichkeiten nicht mehr wie vorher“, sagte der neue Hoffnungsträger, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat. Zum dritten Mal in Folge geht die Borussia mit einem neuen Trainer in eine Saison, unter Farke hatte Gladbach zuletzt die nach Punkten schwächste Saison seit zwölf Jahren gespielt.

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Seoane soll den Trend nun stoppen. Der Familienvater stehe „für organisierten, strukturierten, aber auch variablen Fußball“, sagte Virkus, der schon zum zweiten Mal in seiner erst 15-monatigen Amtszeit einen neuen Trainer suchen musste. „Gerardo hat uns mit seiner Persönlichkeit überzeugt. Wir glauben, dass er passend ist für Borussia“, so Virkus.

Diesen Eindruck vermittelte auch Seoane, der sich mit Virkus und Schmadtke gleich an die Arbeit machte und den Kader plante. Schließlich ist die Baustelle Borussia eine große. Ein bisschen neue Farbe reicht da nicht.

(Photo by Octavio Passos/Getty Images)

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