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·24. Mai 2025
Sensation verpasst: Bielefeld unterliegt Stuttgart im Finale mit 2:4

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Arminia Bielefeld hat die Sensation verpasst: Im Finale des DFB-Pokals musste der Drittligist eine 2:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart hinnehmen. Dabei starteten die Ostwestfalen sehr schwungvoll in die Partie und hatten die große Chance auf die Führung. Doch in der Folge erteilte Stuttgart der Arminia eine Lehrstunde in Sachen Effektivität und stellte zwischenzeitlich auf 4:0. In der Schlussphase belohnte sich Bielefeld immerhin mit zwei Ehrentreffern.
Bielefeld-Trainer Mitch Kniat nahm vor dem Pokalfinale im Vergleich zum 1:0 gegen Mannheim am letzten Spieltag einen Startelfwechsel vor: Hinten rechts durfte Hagmann anstelle von Lannert verteidigen. Damit vertraute Kniat exakt der Startelf, die sich im Halbfinale sensationell gegen Bayer Leverkusen durchsetzen konnte. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 3:2-Sieg in Leipzig auf zwei Positionen. Führich ersetzte Leweling auf dem linken Flügel, zudem feierte Taktgeber Stiller nach überstandener Verletzung sein Comeback im zentralen Mittelfeld. Dafür rotierte Hendriks auf die Bank.
Wer erwartet hatte, dass Außenseiter Arminia Bielefeld abwartend ins Spiel starten würde, der wurde schnell eines Besseren belehrt: Die mutigen Ostwestfalen setzten durch einen Distanzschuss von Oppie bereits in der ersten Minute die erste Duftmarke. Bielefeld blieb am Drücker – und hätte sich in der 12. Minute beinahe mit der Führung belohnt: Grodowski machte über den linken Flügel Dampf, Oppie verpasst die Hereingabe, doch die Kugel rutschte zu Sarenren Bazee durch, der an der Fünferlinie völlig frei zum Abschluss kam – und den Ball an die Latte knallte.
Wenige Minuten später erteilte Stuttgart Bielefeld eine Lehrstunde in Sachen Effektivität. Nach einem Bielefelder Ballverlust im Mittelfeld schickte Stiller Woltemade mit einem traumhaften Pass auf die Reise. Frei vor Arminia-Keeper Kersken behielt Woltemade die Ruhe – und stellte auf 1:0 für den VfB (15.). Bitter für die Arminia, die gerade erst die eigene Großchance auf die Führung liegengelassen hatte – und nun mit der ersten Stuttgarter Chance in Rückstand geriet.
Doch kurz darauf sollte es noch bitterer kommen: Im Anschluss an eine Bielefelder Ecke schaltete der VfB blitzschnell um. Wörl und Schreck waren sich uneinig, wie der Ball zu klären sei – und so liefen Undav und Millot frei auf Kersken zu. Ersterer legte im richtigen Moment ab Millot ab, der gekonnt zum 2:0 einschob (22.).
Und damit nicht genug: Bielefeld verlor ein weiteres mal im Mittelfeld den Ball und wurde erneut vom schnellen Stuttgarter Umschaltspiel überrumpelt. Stiller bediente Undav – und auch der deutsche Nationalspieler zeigte sich vor Kersken eiskalt: 3:0 für Stuttgart (28.). Nach der dreifachen kalten Dusche war Bielefeld die Verunsicherung nun anzumerken. Ein weiterer Gegentreffer blieb den Ostwestfalen allerdings erspart, sodass es mit 3:0 für die Schwaben in die Kabinen ging.
Um vielleicht doch noch eine Aufholjagd zu ermöglichen, nahm Kniat in der Halbzeit einen Doppelwechsel vor: Young und Lannert ersetzten Schreck und Hagmann. Die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte allerdings erneut dem Bundesligisten, doch Kersken parierte mit einem starken Reflex gegen Woltemade (47.). In der Folge ließ Undav zweifach die Möglichkeit liegen, auf 4:0 zu erhöhen (51. und 54.). Beinahe hätte sich diese Fahrlässigkeit kurz darauf gerächt: Der eingewechselte Young tankte sich über den Flügel durch und bediente Grodowski, der die Kugel aus aussichtsreicher Position über das Tor drosch und somit die Chance auf den Anschlusstreffer liegen ließ (55.).
Abgesehen von dieser Gelegenheit blieb ansonsten der VfB am Drücker und bereitete Bielefeld mit seiner Spielfreude immer wieder große Probleme. Um die Stuttgarter Offensive besser in den Griff zu bekommen, brachte Kniat nach rund einer Stunde mit Felix einen weiteren Innenverteidiger und nahm dafür Offensivspieler Sarenren Bazee vom Platz – ein klares Zeichen. Wenige Minuten später schlug es dennoch ein weiteres Mal im Tor von Kersken ein: Nach einem Ballverlust von Oppie tanzte Millot mehrere Gegenspieler aus und vollendete anschließend gekonnt zum 4:0 (66.). Ein weiterer Gegentreffer blieb der Arminia etwas später dann aber erspart: Karazors Kopfballtreffer fand aufgrund einer Abseitsstellung keine Anerkennung (71.).
Kurz darauf hätte es beinahe auf der anderen Seite geklingelt. Schneiders Direktabnahme zwang Nübel zu einem ganz starken Reflex (75.). Wenige Augenblicke später feuerte Russo einen Versuch auf das Stuttgarter Gehäuse, doch erneute war Nübel zur Stelle und verwehrte der Arminia somit den Ehrentreffer (75.). Etwas später war es dann aber doch soweit: Lannert brachte den Ball flach ins Zentrum, wo der kurz zuvor eingewechselte Edeljoker Kania den Ball im Stile eines Torjägers an Nübel vorbei ins Tor bugsierte – 4:1 (82.).
Und damit nicht genug! Vagnomann wollte eine abgefälschte Flanke zu Nübel köpfen, doch die Rückgabe schlug unhaltbar neben dem Posten ein – nur noch 4:2 (85.)! Auf der Gegenseite ließ Demirovic die Chance auf das fünfte Stuttgarter Tor liegen (89.). Ansonsten spielte in der Schlussphase nur noch die Arminia. Beinahe wären die Blau-Weißen durch Felix noch zu einem weiteren Tor gekommen, doch Nübel war einmal mehr mit einem tollen Reflex zur Stelle (90.+4.).
Es war die letzte nennenswerte Szene dieses packenden Pokalfinales. Somit endet Bielefelds sensationelle Pokalreise mit einer 2:4-Niederlage, während sich der VfB Stuttgart zum DFB-Pokalsieger krönt. Dennoch kann die Arminia mehr als stolz auf die vergangene Saison zurückblicken, in der sie als Drittligist Pokalgeschichte geschrieben hat und sich zudem zum Drittligameister krönen konnte.