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·8. Februar 2023

Sechs Gründe für die Siegesserie des VfL Osnabrück

Artikelbild:Sechs Gründe für die Siegesserie des VfL Osnabrück

Noch Ende Oktober stand der VfL Osnabrück nur zwei Punkte vor den Abstiegsrängen, nach zuletzt sechs Siegen in Folge sind die Lila-Weißen jetzt plötzlich mitten im Aufstiegsrennen. liga3-online.de nennt sechs Gründe für den aktuellen Höhenflug der Lila-Weißen.

Grund 1: Erik Engelhardt

Im Sommer kam der 24-jährige Angreifer von Regionalligist Energie Cottbus zu den Niedersachsen. Bei den Lausitzern hatte er in 39 Spielen 21 Treffer erzielt, 19 weitere vorbereitet. Die Erwartungen waren groß. Doch Engelhardt konnte zunächst nicht liefern, hatte Ladehemmungen. Einen Stammplatz gab es nicht, nach zwölf Spieltagen stand der ehemalige U19-Nationalspieler bei null Torbeteiligungen!


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Doch beim 1:4 in Elversberg am 13. Spieltag platzte der Knoten. Es folgten drei weitere Spiele mit Torerfolg und Assists. Seit dem 13. Spieltag kann der Offensivspieler auf sieben Tore und vier Vorlagen in neun Spielen zurückblicken. Nur beim 2:1-Erfolg in Duisburg hatte er seine Füße bei einem Tor nicht direkt im Spiel. Als Lohn gab es am 22. Januar diesen Jahres die Vertragsverlängerung. "Erik brauchte im Sommer etwas Zeit, um sich an die neue Umgebung und die Liga zu gewöhnen. Er hat in jedem Training hart an sich und seinem Spiel gearbeitet und ist mittlerweile beim VfL und in der 3. Liga angekommen", sagte Sportdirektor Amir Shapourzadeh bei der Vertragsverlängerung.

Grund 2: Schweinsteigers System greift

Unter Daniel Scherning, der im August zum Zweitliga-Rivalen Arminia Bielefeld wechselte, agierte die Mannschaft oft im 4-4-2-System. Neu-Trainer Tobias Schweinsteiger, der Anfang September erstmals an der Seitenlinie stand, stellte auf ein 4-3-3 um. Natürlich brauchte die taktische Anpassung Zeit, ehe die Spieler diese verinnerlicht hatten und auf diese vertrauen konnten. Zu Beginn gab es deshalb auch einige Rückschläge. So führte der VfL nach Rückstand mit 3:1 beim VfB Oldenburg, verlor die Partie am Ende noch mit 3:4. Nur wenige Wochen später lagen die Osnabrücker mit 2:0 bei Dynamo Dresden in Führung, gaben das Spiel aber mit 2:3 aus der Hand, verlor auch die beiden folgenden Duelle – für das Vertrauen in die eigene Stärke und das System nicht förderlich. Mittlerweile hat die Mannschaft das System verinnerlicht, es trägt Früchte.

Grund 3: Gegentor-Flut abgestellt

Satte vier Gegentore gab es Anfang November beim FSV Zwickau, mit 3:4 wurde die Partie bei den Schwänen verloren. Inklusive dieser Niederlage kassierte der VfL an den ersten 15 Spieltagen 26 Gegentore, was einem Schnitt von 1,73 Gegentoren pro Spiel entsprach. Nur drei Mannschaften hatten einen noch schlechteren Wert. Doch die Packung in Westsachsen war ein Weckruf, in der Folge stand die Defensive viel stabiler, kassierte in den folgenden sechs Begegnungen nie mehr als einen Gegentreffer, hielt den Kasten beim 3:0 in Meppen auch einmal sauber. Der Gegentreffer-Schnitt wurde seit Spieltag 16 auf 0,83 reduziert und damit mehr als halbiert.

Grund 4: Offensiv-Power

Es war ein schlechter Mix: hinten sehr anfällig, vorn oftmals zu harmlos. Die namhafte Offensive der Osnabrücker erzielte bis inklusive des 15. Spieltages 24 Tore, also im Schnitt 1,6 Treffer pro Spiel. Nicht der schlechteste Wert, gepaart mit einer wackligen Defensive aber nicht gut genug. Doch seit der 16. Runde, einem 2:1 gegen den SC Verl, gelangen schon 15 Tore, was einem Schnitt von 2,5 Toren pro Partie entspricht und damit auf dem Niveau von Tabellenführer SV Elversberg ist. Die nun insgesamt 39 Treffer bedeuten auch den zweitbesten Wert nach den Überfliegern aus dem Saarland.

Grund 5: Heimstärke

Mit einem Spiel weniger als die Teams vor den Osnabrückern steht der Klub auf Rang fünf der Heimtabelle, könnte aber noch auf Platz drei rutschen. Stark: Sechs der vergangenen sieben Partien im eigenen Stadion wurden gewonnen. Lediglich gegen den TSV 1860 München gab es Mitte Oktober nichts zu holen (0:2). Dass die Bremer Brücke wieder eine Festung ist, liegt natürlich auch an den Fans. Im Schnitt kommen rund 13.000 Zuschauer, was im liga-internen Vergleich den vierten Rang bedeutet. Selbst nach drei Pleiten in Folge kamen gegen den Halleschen FC über 13.000 Zuschauer, wurden mit einem 3:2-Sieg belohnt.

Grund 6: Comeback-Qualitäten nach Rückstand

Selbstläufer gibt es in der Liga ja bekanntlich ohnehin keine. Dass hinter der Sieges-Serie viel Schweiß und Arbeit steckt, zeigen die Spielverläufe. Gegen den HFC lag die Mannschaft mit 0:1 und 1:2 hinten, gewann dennoch. Auch der SC Verl führte mit 1:0 in Osnabrück. Gleiches galt für die zweite Mannschaft des BVB, die in ihrem Heimspiel bereits nach zwei Minuten in Front lag, am Ende aber dennoch mit 1:2 verlor. Die Lila-Weißen verfügen mittlerweile über das Selbstvertrauen, zeigen Moral und damit Comeback-Qualitäten. 13 Punkte wurden nach Rückstand schon geholt. Nach den Verlern (14 Zähler) ist das der Wert der zweitbesten Mannschaft. 14 Mal lag die Mannschaft hinten, holte drei Siege und vier Remis.

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