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·20. Januar 2024
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Lucas Bergvall steht bei vielen europäischen Teams auf der Wunschliste. Warum eigentlich? fussball.news schaut genauer hin.
Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem der Name Lucas Bergvall nicht durch die Medienwelt geistert. Der 17-Jährige ist die Sensation Schwedens, eines der größten Talente seines Jahrgangs. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Mann, der bereits ein Länderspiel für sein Heimatland bestritten hat? Keven Bader ist Fußballjournalist und Podcaster bei Fotbollskanalen/tv4 - und blickt auch bei Bergvall genau hin.
"Er ist hauptsächlich Achter und Spielmacher. Bergvall hat ein sehr gutes Auge und eine gute Technik", sagte Bader bei fussball.news. Auch körperlich sei Bergvall durchaus schon stark. Vergleichen würde ihn der Insider mit Jude Bellingham, dem Megastar von Real Madrid. Der Engländer suche allerdings zielstrebiger den Weg in den Strafraum, dafür sei Bergvall auf engem Raum noch auffälliger.
Beeindruckend ist die Flexibilität des Hochbegabten! Ihm wird von Experten zugetraut, im defensiven Mittelfeld agieren zu können. Bader stellte fest: "Obwohl der Druck von außen sehr groß ist, konnte Bergvall mit jedem Jahr wachsen. Er hat die Aufgaben wirklich hervorragend gemeistert." Wie Hugo Larsson auch, sein Landsmann überrascht bei Eintracht Frankfurt die Bundesliga, hat er enormes Potenzial. Vergleichen, so Bader, könne man diese beiden unterschiedlichen Spielertypen zwar nicht. Er traut ihnen aber zu, "die absolute Spitze zu erreichen".
Doch wo geht es für Bergvall weiter - und vor allem wann? Da der Mittelfeldspieler erst im Februar den 18. Geburtstag feiert, hätte er noch die nötige Zeit, in der Heimat zu reifen. Bader würde ihm davon abraten, sich dem FC Barcelona zu diesem frühen Karrierezeitpunkt anzuschließen: "Ich verstehe die Anziehungskraft, die der Klub ausübt. Aber aufgrund der finanziellen Situation des Vereins und mit allem, was damit zusammenhängt, würde ich ihn persönlich gerne woanders sehen."
Auch bei Manchester United hat der Journalist Zweifel, weil das englische Fußballklima als "rau" gelte und der Klub "turbulente Zeiten" erlebe. Die Bundesliga hingegen biete die perfekten Bedingungen für vielversprechende Talente. Neben Borussia Dortmund soll auch Eintracht Frankfurt diversen Medienberichten zufolge sehr heiß auf eine Verpflichtung von Bergvall sein. Bader sähe einen Schritt dorthin als gut an: "Bei der Eintracht sieht man, dass der Verein die Talente, wie zum Beispiel Hugo Larsson, wertschätzt und fördert. Niemand hätte gedacht, dass Larsson so schnell Stammspieler wird. Nachdem er seine Qualität gezeigt hat, war es für Trainer Dino Toppmöller kein Problem, Larsson die Chance zu geben."
Bergvall muss bei dem ganzen Hype aufpassen, nicht zu viele Entwicklungsschritte zu überspringen. Im Umschalt- und Defensivverhalten fehlt dem Youngster phasenweise noch der nötige Biss. Er ruht sich zu häufig auf seinen besonderen Momenten mit Ball am Fuß aus, taucht zu häufig ab, es fehlt ihm noch an Konstanz. In der ersten schwedischen Liga ist Bergvall möglicherweise unterfordert. Und doch stellt sich die Frage, ob ein Wechsel nach Barcelona, Manchester oder Turin zu diesem frühen Karriere-Zeitpunkt bereits richtig wäre.
Bader mahnte: "Bergvall sollte seine Entscheidung wirklich nicht überstürzen. Es ist wichtig, dass er gemeinsam mit seinen Beratern und dem ausgewählten Verein den besten Plan ausarbeitet. Da Bergvall erst in einigen Wochen 18 Jahre alt wird, macht ein Verbleib bis zum Sommer Sinn. Dann könnte er in einer anderen Liga in der Saisonvorbereitung einsteigen und integriert werden." Der Journalist traut ihm aber viel zu: "Er hat ein unglaubliches Talent. Wenn er es schafft, verletzungsfrei zu bleiben und im Laufe seiner Karriere kluge Entscheidungen zu treffen, dann wird er es sehr weit bringen."