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·18. August 2019

Schulz liefert wie bestellt, Hazard unglücklich, Brandt treffsicher: Die BVB-Debütanten im Fokus

Artikelbild:Schulz liefert wie bestellt, Hazard unglücklich, Brandt treffsicher: Die BVB-Debütanten im Fokus

Borussia Dortmund hat aus seinen großen Ambitionen für die neue Bundesliga-Saison keinen Hehl gemacht. Nach Platz zwei in der Vorsaison und einem allseits gelobten Transfer-Sommer konnte sich der Auftakt mit einem 5:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg sehen lassen. Das gilt auch für die Neuzugänge.

Mats Hummels beendete das Spiel als Kapitän, wirkte zuvor, als sei er nie weg gewesen. Tatsächlich war es beim Innenverteidiger ja auch ein Debüt in An- und Abführung. Es war eher eine Heimkehr nach drei Jahren beim FC Bayern. In der Form des Augsburg-Spiels wird der Abwehrchef seine Kritiker schnell verstummen lassen. fussball.news beleuchtet nun die drei ‚echten‘ Bundesliga-Debütanten für den BVB.


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Nico Schulz

Qua seines Namens hat der Linksverteidiger das Potenzial dazu, von Medienschaffenden als Publikumsliebling bezeichnet zu werden. Durchaus erwartbar hallten am Samstag langgezogene Schulz-Sprechchöre durch den Signal Iduna Park. Abseits der Folklore machte der Neuzugang von der TSG Hoffenheim aber auch mit seinem sportlichen Auftritt einen exzellenten ersten Eindruck. Der Nationalspieler bearbeitete seine linke Seite mit großem Elan bei vollständiger defensiver Aufmerksamkeit. Dabei war er deutlich stärker am offensiven Vortrag seines Teams beteiligt als Lukasz Piszczek auf der gegenüberliegenden Seite. 115 Ballkontakte notierte die Statistik für den nimmermüden Berliner. Nach drei Pflichtspielen hat der seinen Stammplatz schon so sicher wie die wenigsten Akteure im imposant besetzten BVB-Ensemble. Nicht wenige Beobachter halten deshalb die vergleichsweise unspektakuläre Verpflichtung des Linksverteidigers für den wahren Königstransfer der Dortmunder. Immerhin galt dessen Position zuletzt über einen längeren Zeitraum als echte Achillesferse des Teams.

Thorgan Hazard

Beim belgischen Angreifer sieht die Lage in Sachen Stammplatz schon in Anbetracht der Vielzahl an Optionen im Kader anders aus. Zum Saisonstart profitiert der Neuzugang von Borussia Mönchengladbach vom Ausfall von Raphael Guerreiro sowie dem Rückstand von Julian Brandt. Mit der Darbietung vom Samstag wird es schwierig, sich dauerhaft vor den Konkurrenten zu halten. Dabei war Hazard das Bemühen nicht abzusprechen, alleine, gelingen wollte wenig. Beinahe schien es, als wolle der Angreifer bei seinem Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund zu viel. Er wählte das Dribbling, wenn es ein schneller Pass getan hätte, oder das Spiel mit einem Kontakt, wenn mehr Ruhe angebracht gewesen wäre. Unglücklich sein Auftritt, auch wenn die Statistik ihm einen ordentliche Partie attestierte. Drei Torschussvorlagen in 68 Minuten können sich beispielsweise durchaus sehen lassen. Zudem blieb er als einziger BVB-Akteur deutlich unter seinem xA-Wert (expected Assists, zu Deutsch in etwa erwartete Torvorlagen). Der Statistikanbieter Understat verzeichnete für Hazard einen Wert von 0,32. Axel Witsel kam bei einem xA-Wert von 0,67 (bei 90 Minuten Einsatzzeit) zu gleich zwei Assists. Dem Offensivspieler helfen in dieser Betrachtungsweise aber die vielen Standards, die er treten durfte.

Julian Brandt

Aufgrund von Adduktoren-Problemen kam der Neuzugang von Bayer Leverkusen nur zu einem Debüt von der Bank. Für die letzten 22 Minuten ersetzte Brandt Hazard. Somit kam er zu einem Zeitpunkt in die Partie, als sich der FC Augsburg bereits aufgegeben hatte. Dass ein technischer Ausnahmekönner ohne Gegnerdruck dann seinen Spaß bei einigen Ballstafetten hatte, erklärt sich beinahe von selbst. Eine echte Bewertung ist auf der Grundlage der Umstände nicht seriös möglich. Dennoch verdiente sich der Nationalspieler beste Haltungsnoten für seinen Treffer zum 5:1. Dabei zeigte er nicht nur mit dem starken Abschluss mit dem linken Fuß seine herausragende Technik. Sondern mit einer klugen Bewegung an der Abseitskante auch seinen fußballerischen IQ. Die Prognose, dass Brandt Borussia Dortmund trotz der guten Frühform der Mannschaft noch besser macht, sobald er seinen Rückstand aufgeholt hat, ist jedenfalls keine besonders mutige.

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