Schonlau: Wie Baumgart die HSV-Profis auf seine Seite zieht | OneFootball

Nach der Trennung von Tim Walter übernahm Steffen Baumgart im Februar das Traineramt beim HSV. Der neue Trainer hat bereits Änderungen vorgenommen. Kapitän Sebastian Schonlau gibt Einblicke.

Steffen Baumgart schaffte beim HSV etwa von Vorgänger Tim Walter Kollektiv-Strafen, wenn jemand zu spät kommt, oder den internen Wettbewerb Spieler des Monats ab. "Grundsätzlich ist Steffen ein Menschenfänger", sagt Sebastian Schonlau im Interview mit Sport Bild. "Er war selbst viele Jahre Fußball- Profi (u.a. für Rostock, Wolfsburg, Cottbus und Union; d. Red.) und weiß, wie ein Großteil der Spieler tickt. Er hat ein gutes Gespür. Nach welcher Niederlage etwa haust du als Trainer verbal drauf, wann gibt es ein Leckerli."

Schonlau: "Das ist nur eine Kleinigkeit, aber ..."

Was meint Schonlau mit Leckerli? "Zum Beispiel, dass am Tag nach einem Spiel nun nicht mehr nur noch ausgelaufen wird, sondern dass die zum Einsatz gekommenen Spieler auch ausradeln dürfen", erklärt der Defensivspieler. "Das ist nur eine Kleinigkeit, aber wir fahren nach Spielen lieber Fahrrad, statt in den Wald laufen zu gehen. Das sind kleine Punkte, mit denen man es als Trainer schaffen kann, die Jungs auf seine Seite zu ziehen."

Schonlau kennt Baumgart noch aus Paderborn-Zeiten

Dabei erlebte Schonlau bereits in Paderborn, wie Baumgart arbeitet. Zwar habe sich Baumgart "als Mensch nicht" verändert. "Als Trainer hat er sich weiterentwickelt, vor allem taktisch", sagt der 29-Jährige und führt aus: "In Paderborn wurde einiges einfacher gehalten: auf den Gegner draufgehen, den Ball erobern, dann schnell umschalten und zum Tor-Abschluss kommen. Beim HSV haben wir mehr Lösungsansätze neben dem frühen Attackieren." So könne man "im Spielaufbau, weil die Gegner gegen uns oft auch tiefer stehen, beispielsweise mit einer Abwehr-Dreierkette agieren, damit wir im Mittelfeld einen Mann mehr haben", so der Kapitän der Rothosen.