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·10. Dezember 2021

„Schnell die richtigen Schlüsse ziehen“

Artikelbild:„Schnell die richtigen Schlüsse ziehen“

Zwischen Lille und dem VfB: Sportdirektor Marcel Schäfer im Kurzinterview.

Das Alles-oder-nichts-Spiel hat von zwei möglichen Ausgängen den schlechteren genommen. Um lange am Aus in der Königsklasse zu knabbern, fehlt den Grün-Weißen aber allein schon die Zeit. Bereits an diesem Samstag, 11. Dezember (Anstoß um 18.30 Uhr), gilt es wieder aufzustehen und neu die Weichen zu stellen, um auch für die kommende Saison wieder als Europapokal-Kandidat in Frage zu kommen. Für die aktuelle „Unter Wölfen kompakt“-Ausgabe vor der Partie gegen den VfB Stuttgart stellte sich VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer den drängendsten Fragen.


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Marcel Schäfer, Stuttgart steht vor der Tür, doch das Champions-League-Aus ist noch sehr frisch. Wie bekommt man das jetzt aus den Klamotten?

Marcel Schäfer: Natürlich ist das immer leichter gesagt als getan. Das Überwintern in der Champions League war ein großes Ziel. Dass wir es verfehlt haben, ist sehr enttäuschend. Aber nun besteht die große Aufgabe darin, das schnellstmöglich abzuhaken und nach vorne zu schauen.

Es läuft nicht rund momentan. Was hat der Mannschaft zuletzt gefehlt verglichen mit der Erfolgsphase vor fünf Wochen?

Schäfer: Eine hohe Intensität, ganz besonders gegen den Ball, hat uns in jener Zeit stark gemacht. Es war schwierig, gegen uns Chancen zu kreieren, weil wir sehr kompakt und geschlossen aufgetreten sind. Genau das müssen wir uns jetzt zurückholen. Denn eines muss man klar sagen: Wie wir zuletzt aufgetreten sind, das war nicht nur zu wenig, um in der Champions League weiterzukommen. Auch in der Bundesliga werden wir so nicht erfolgreich sein.

Man sagt ja gern, es sei gut, nach einer Enttäuschung direkt wieder spielen zu müssen. Wie gelegen kommt insofern der VfB Stuttgart?

Schäfer: Zumindest hat man in kurzer Zeit die Möglichkeit, mit einem Erfolgserlebnis wieder in die Spur zu kommen. An dieser Floskel ist also schon etwas dran. Und genau das ist jetzt die Kunst: Trotz aller Enttäuschung den Hebel direkt umzulegen und sich voll auf den einzigen Wettbewerb zu fokussieren, in dem wir noch vertreten sind und in dem ja auch noch alles möglich ist. Wichtig ist nur, dass wir schnell die richtigen Schlüsse ziehen, um in der Bundesliga wieder Fahrt aufzunehmen.

Worauf wird es dabei ankommen? Was muss gegen Stuttgart besser laufen als gegen Lille?

Schäfer: Es ist immer wichtig, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein. Was wir leisten können, wenn alle ihr Limit erreichen, das haben wir durchaus in dieser Saison schon gesehen. Entscheidend ist aber auch, dass man die Dinge, die klar angesprochen werden, dann auf dem Rasen auch umsetzt. Es nützt nichts, immer nur zu reden. Man muss auch einfach mal machen. Und im Machen liegt jetzt der Schlüssel für die Wende.

Auch Stuttgart kommt nicht mit breiter Brust, hat nur eines seiner letzten sieben Spiele gewonnen. Wie ist der Gegner aktuell einzuschätzen?

Schäfer: Dass der VfB auswärts in dieser Saison noch sieglos ist, hat zumindest überhaupt keine Aussagekraft. Ganz sicher rechnet sich Stuttgart bei uns etwas aus. Ich erwarte eine Mannschaft, die kompakt verteidigen und versuchen wird, uns im Umschaltspiel wehzutun. Dafür müssen wir gewappnet sein. Entscheidend bleibt aber unser eigenes Auftreten. Und dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen muss als in Mainz und gegen Lille, ist bei uns jedem bewusst.

In den drei Spielen bis Weihnachten kann in der Tabelle in beide Richtungen noch einige Dynamik entstehen. Was muss jetzt das Ziel sein für den Rest der Hinserie?

Schäfer: Das Ziel muss sein, die Aufgaben genau so nicht anzugehen, sondern nur an das nächste Heimspiel zu denken. Wir sind in einer Phase, in der uns Rechenspiele nicht weiterbringen und wir auch nicht mehrere Schritte vorausdenken sollten. Unser Fokus liegt allein auf dem VfB Stuttgart und darauf, wie wir am Samstag drei Punkte holen können.

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