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Jan Schultz·25. Juli 2020
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Jan Schultz·25. Juli 2020
Rassismus ist leider auch noch im Jahr 2020 ein problematisches Thema – und das nicht etwa nur in den USA. Darauf macht nun auch Christopher Avevor aufmerksam.
Der Kapitän des FC St. Pauli hat als Schwarzer schon in seiner Jugend Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Im Gespräch mit ’11 Freunde‘ erinnert er sich daran zurück, auf dem Weg nach Kiel zusammen mit seiner Schwester von mehreren Männern rassistisch beleidigt worden zu sein. „In mir kam ein Gefühl hoch, dass ich bis dahin nicht gekannt hatte: eine Mischung aus Traurigkeit und starker Wut“, beschreibt er, was damals in ihm vorging.
Es blieb allerdings nicht nur bei verletzenden Worten, denn Avevor bäumte sich gegen die Aussagen auf. Es folgte eine Hetzjagd durch die ganze Stadt, seine Verfolger waren dabei mit Baseballschlägern und Springmessern ausgestattet – und fanden ihn glücklicherweise nicht: „Wir versteckten uns in der Stadt und schlichen erst wieder zum Bahnhof, als der Zug einfuhr.“
Es ist nur ein Beispiel von vielen, die dem 28-Jährigen beim Thema Rassismus in den Sinn kommen. Es ist ein besonders deutliches, wenngleich dies subtilere Aussagen oder Handlungen nicht weniger schlimm macht. Der 28-Jährige unterscheidet im Umgang mit solchen Situationen mittlerweile aber trotzdem. „Solange mich niemand direkt beleidigt, mache ich mir keinen Kopf um Gesten und Blicke, die sonderbar wirken“, erklärt er.
Dabei helfe ihm „ein kleines Fell“, das er sich über all die Jahre zugelegt hat. Hat zulegen müssen: „Ich habe mich mit der Zeit an vieles gewöhnt.“