Schalke-Sturmtalent Topp drängt sich weiter auf - Holt ihn Kramer zu den Profis? | OneFootball

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·30. September 2022

Schalke-Sturmtalent Topp drängt sich weiter auf - Holt ihn Kramer zu den Profis?

Artikelbild:Schalke-Sturmtalent Topp drängt sich weiter auf - Holt ihn Kramer zu den Profis?

Für Keke Topp ist die aktuelle Saison in persönlicher Hinsicht sehr gut gestartet. Das Sturmtalent von Schalke 04 zeigt sich in der U19 und in der U19-Nationalmannschaft in Topform. Könnte auch Frank Kramer angesichts der Torflaute demnächst auf ihn zurückgreifen?

In der vergangenen Saison kam Keke Topp mit 17 Jahren zu seinem Profi-Debüt, als er für etwa zehn Minuten im vorletzten Spiel der Zweitliga-Hinrunde eingewechselt wurde. Spätestens seitdem ist er den Schalke-Fans ein Begriff.


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Die aktuelle Saison ist für den inzwischen 18-Jährigen sehr gut angelaufen. Für die U19 der Gelsenkirchener erzielte er in den ersten vier Partien bereits acht Tore. Auch für die U19-Nationalmannschaft trifft er regelmäßig. Die Bilanz für Deutschland: drei Spiele, vier Tore und ein Assist.

Kein Wunder also, dass sein Name dieser Tage wieder mehr Anklang rund um Königsblau findet. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Mittelstürmer eine zumindest in persönlicher Hinsicht sehr erfolgreiche Saison spielen könnte.

Somit wird ganz automatisch die Frage aufgeworfen, ob Topp nicht ein Kandidat für die S04-Profis wäre. Immerhin mangelt es weiterhin an Toren, während Simon Terodde zuletzt nicht in Topform war und Sebastian Polter noch überhaupt nicht zum Wirken kommt. Wie wahrscheinlich ist es also, dass sich Frank Kramer mit dem Youngster beschäftigt?

Ist Topp für S04-Coach Kramer ein ernsthaftes Thema? Drei Gründe sprechen dagegen

Von außen betrachtet: Es ist wohl ziemlich unwahrscheinlich. Und es würde aller Voraussicht nach auch nur wenig Sinn ergeben, Topp jetzt das ein oder andere Mal in der Bundesliga auszuprobieren - und das aus verschiedenen Gründen.

Aber erst einmal zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit. Erstens: Kramer ist ein Fan davon, im Angriff mit "Wucht" zu spielen. Das betont er nahezu jede Woche, sowohl vor, als auch nach den Spielen.

Damit meint er aber nicht etwa eine schlagkräftige Offensive oder wirkungsvolle Angriffe. Damit meint er den jeweiligen Spielertypen im Sturm höchstselbst. Groß, wuchtig, körperlich stabil. Das sind Faktoren, auf die der Trainer im Angriff gerne setzt. Zwar ist Topp mit 1,92 Metern auch ziemlich groß, doch ist er körperlich natürlich (noch) nicht mit Terodde oder Polter zu vergleichen.

Kramer ist der Ansicht, es braucht einen solchen Spielertypen, um im aktuellen Spielansatz erfolgreich zu sein. Einer, der die Bälle absichern kann und der sich im Strafraum durchsetzt, um dann per Kopf oder Fuß das Tor zu erzielen.

Da passt das junge Talent nicht ins Raster. Er ist im Spiel zu aktiv, weicht häufiger mal in die Halbräume oder gar auf die Außenbahn aus, um selbst einzugreifen. Es ist zwar ein recht grober Vergleich, aber Topp ist vom grundsätzlichen Ansatz viel eher mit Marvin Pieringer zu vergleichen, als mit Terodde oder Polter.

Zweitens: Kramer setzt viel daran, dass Polter endlich funktioniert. Die vielen Einwechslungen, obwohl leistungstechnisch bisher kaum etwas dafür sprach, sind ein klares Zeichen. Der Coach möchte offenbar das Platzen des Knoten erzwingen. Immerhin war er mit 1,5 Millionen Euro an Ablöse der teuerste Sommer-Einkauf und vermutlich auch ein Wunsch des Trainers.

Da wird er ihn kaum eine weitere Reihe nach hinten schieben und ihm einen 18-Jährigen vor die Nase setzen. Damit würde er auch die Ruhe in der Kabine riskieren. Schon jetzt ist der ein oder andere sonstige Stammspieler von seinem Bankplatz genervt. Polter wäre sicherlich nicht gerade erfreut.

Drittens: Es wäre auch für Topp der falsche Schritt. Dass Schalke so wenige Tore schießt, liegt nicht an der fehlenden Effizienz von Terodde. Es liegt daran, dass es viel zu wenig vernünftige Torchancen gibt.

Der sehr defensive Ansatz von Kramer, der Ballbesitz nahezu als schädlich erachtet und viel eher auf Umschaltmomente sowie auf Standards setzt, ist aus Bielefeld bestens bekannt. Ob nun ein Terodde vorne verhungert, oder ein Topp - das Resultat wäre nicht unterschiedlich. Und sich selbst die Torchancen erarbeiten, ohne Profi-Erfahrung direkt in der Bundesliga, wäre nicht möglich.

So ist es viel besser für den jungen Stürmer eine sehr solide U19-Saison zu spielen und sich dadurch für zukünftig höhere Aufgaben zu empfehlen. Schalke ist seit Jahren ein für Stürmer sehr undankbares Gelände, die letzte Spielzeit mit Terodde als Torschützenkönig in Liga zwei als Ausnahme.

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