Schalke schockt St. Pauli, Kiel mit Last-Minute-Punkt bei Hertha | OneFootball

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·1. März 2024

Schalke schockt St. Pauli, Kiel mit Last-Minute-Punkt bei Hertha

Artikelbild:Schalke schockt St. Pauli, Kiel mit Last-Minute-Punkt bei Hertha

Zum Auftakt in den 24. Spieltag der 2. Bundesliga hat der FC Schalke 04 den Tabellenführer FC St. Pauli überraschend bezwungen. Gleichzeitig verspielte Hertha BSC gegen Holstein Kiel einmal mehr schon sicher geglaubte Punkte

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Schalke vs. St. Pauli (3:1)

Im nach dem Hinspiel und einem Pokalduell bereits dritten Aufeinandertreffen von Schalke und St. Pauli war die Favoritenrolle klar an den Tabellenführer aus Hamburg verteilt. In den ersten 45 Minuten war aber nur höchst selten zu sehen, warum die Kiezkicker der Aufstiegsaspirant Nr.1 sind. Mit Ausnahme einer Szene hatte die aufmerksame Defensive der Knappen alles im Griff, dabei konnte sie sich auf Marius Müller verlassen: Der Torhüter lenkte mit per Top-Parade mit den Fingerspitzen einen Schuss von Conor Metcalfe um den Pfosten (10.). Ansonsten spielte sich das Geschehen überraschend oft vor dem Strafraum der Gäste ab, die von Schalke immer wieder schon im Aufbau unter großen Druck gesetzt wurden.


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Trotz fehlender Chancen war es eine der stärksten Halbzeiten von S04 im Saisonverlauf, für die sich die Hausherren kurz vor dem Gang in die Kabinen doch noch belohnen konnten: Thomas Ouwejan flankte ohne sonderlich klaren Gegnerdruck von der Grundlinie, Simon Terodde ließ am ersten Pfosten clever passieren. Im Zentrum kam Yusuf Kabadayi angerauscht und grätschte zur nicht unverdienten Führung ins Tor (44.). St. Pauli musste sich in der zweiten Hälfte etwas einfallen lassen, um nicht die zweite Saisonniederlage zu kassieren.

Schalke zittert nur ganz kurz um den Überraschungssieg

Einen großen Sturmlauf der Gäste gab es auch nach dem Seitenwechsel zunächst nicht, immerhin aber die erst zweite echte Chance der Partie, wobei die Kugel eher zufällig zu Metcalfe gekommen war. Dessen Direktabnahme stellte Müller vor kleinere Probleme, im Nachfassen klärte Schalke zur Ecke, die folgenlos blieb (58.). S04 tat in dieser Phase gut daran, nicht nachzulassen. Ein Hacken-Versuch von Bryan Lasme (60.) verzückte das Publikum ebenso wie ein hoher Ballgewinn des Stürmers (62.): Schalke war nach wie vor voll auf der Höhe und vor allem gegen den Ball immer aufmerksam. Mit Anbruch der letzten 20 Minuten hatten die Hausherren so kaum Probleme, ihre Führung zu verteidigen. Im Gegenteil konnte Schalke sogar erhöhen: Nach langem Schlag von Müller kam Terodde zum Abschluss, der nach Parade von Torhüter Nikola Vasilj über die Brust von Karol Mets zur Vorlage für Kabadayi wurde. Der Juniorennationalspieler versenkte ins leere Tor und verwandelte die Arena endgültig in ein Tollhaus (73.).

Angesichts des ungewohnt drucklosen Auftritts der Gäste bis dahin schien die Partie damit entschieden, tatsächlich taten sich die Hamburger auch jetzt, wo eigentlich nichts mehr zu verlieren war, schwer. Erst eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit wurde mal ein Angriff zu Ende gespielt, der Anschlusstreffer von Elias Saad entstand aber vor allem dank einer Abfälschung durch ein Schalker Abwehrbein (89.). Neue Hoffnung für St. Pauli? Nur kurz! Denn die Knappen trafen erneut nach langem Ball von Müller. Keke Topp setzte Kenan Karaman ein, der per Flachschuss ins linke Eck für die Beruhigung der Massen sorgte (90.+3).

Durch den Heimsieg verbessert sich der FC Schalke 04 in der Zweitliga-Tabelle auf Platz 13. Der FC St. Pauli bleibt Spitzenreiter, könnte aber bei einem Sieg des Hamburger SV am Wochenende an Vorsprung auf den Relegationsplatz einbüßen.

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Hertha vs. Kiel (2:2)

In Berlin musste die gastgebende Hertha beinahe schon gewinnen, wenn sie sich im Aufstiegsrennen nochmal so richtig zu Wort melden wollte. Kiel reiste mit dem Selbstvertrauen der bis dato stärksten Auswärtsmannschaft der 2. Liga an. Die Alte Dame kam dabei hervorragend ins Spiel, Ex-Storch Fabian Reese feuerte binnen drei Minuten nach Anpfiff zwei Warnschüsse ab. Kiel brauchte ein paar Minuten länger, um ins Spiel zu finden, schien dann aber das Zepter zu übernehmen. In diese Phase hinein stach Hertha eiskalt zu, wobei Haris Tabakovic die Einladung von Philipp Sander kam ausschlagen konnte: Der Stürmer sammelte einen zu kurz geratenen Rückpass des Gäste-Kapitäns auf, umkurvte Torhüter Timon Weiner und schob zum 1:0 ein (17.).

Die Führung passte ins Konzept von Berlin, das Kiel über weite Strecken den Ball überließ und sich darauf konzentrierte, im eigenen Drittel die Räume so eng zu machen, dass die Gäste kaum Lücken fanden. Ganz klare Ausgleichschancen gab es so trotz zunehmenden Drucks der KSV Holstein zunächst nicht. Die mitunter gefährlichste Situation reparierte Aymen Barkok, ehe Nicolai Remberg zum Abschluss kommen konnte (44.). Besonders wichtig war der Eingriff, weil im Gegenzug das 2:0 fiel: Palko Dardai flankte aus dem linken Halbfeld auf den freien Tabakovic, der aus elf Metern volley abzog. Weiner konnte den wuchtigen Versuch nur nach vorne parieren, sodass Tabakovic leichtes Spiel hatte, im Nachsetzen den Doppelpack zu schnüren (45.). Die Effizienz der Hertha machte so nach 45 Minuten den Unterschied in einer Partie, die Kiel bis dahin mit knapp 75 Prozent Ballbesitz bestritt.

Hertha bekommt den Sack nicht zu und wird bestraft

In Halbzeit zwei veränderte sich am grundsätzlichen Geschehen wenig, Kiel lief immer wieder an, fand vor allem aus der Distanz zu Abschlüssen. Ein Schlenzer von Patrick Erras kam dabei durchaus gefährlich (53.). Kurz darauf gab es mal die klare Chance auf den Anschluss, bei der aber Finn Porath im entscheidenden Moment wegrutschte (56.). Auf der Gegenseite knallte Jonjoe Kenny einen Flatter-Freistoß aus der Distanz aufs Tor, Weiner lenkte mit Mühe an die Latte und hatte Glück, den Abpraller nicht mit dem Rücken ins eigene Netz zu lenken (59.). Aus dem Spiel heraus gab Kiel weiter den Ton an, Sander konnte nach feiner Kombination im Strafraum seinen Abschluss aufs linke Kreuzeck aber nicht flach genug halten (66.).

Hertha verlegte sich weitgehend auf Gegenstöße, ein solcher hätte auch die mutmaßliche Entscheidung bringen können. Weiner parierte jedoch gegen Reese, ehe Smail Prevljak vorbeilegte und ohnehin deutlich im Abseits stand (67.). Auch der eingewechselte Jeremy Dudziak verpasste das dritte Berliner Tor nach tollem Dribbling (79.). Keine zwei Minuten später schafften die Gäste den Anschluss: Eine Hereingabe von Mees landete im Rückraum bei Porath, dessen Schuss Dudziak unhaltbar abfälschte (81.). Die Alte Dame reagierte gut, ließ sich nicht hinten einschnüren, sondern setzte weiter offensive Akzente. Zu klaren Abschlusssituationen kam es so auch inklusive der fünfminütigen Nachspielzeit nicht. In letzter Sekunde gab es nach Videobeweis plötzlich doch noch die goldene Chance für die Gäste: Bastian Dankert entschied auf Foul von Linus Gechter an Erras (90.+7). Timo Becker nahm sich der Sache an und verwandelte in der großen Drucksituation souverän links unten (90.+8).

Hertha BSC bleibt nach dem spät verspielten Heimsieg Tabellenachter. Holstein Kiel könnte auf Platz zwei indes am Sonntag vom HSV verdrängt werden.

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