Schalke-Legende Huub Stevens fordert Rückkehr von Clemens Tönnies | OneFootball

Soll Clemens Tönnies wieder eine führende Rolle beim FC Schalke 04 übernehmen? Diese Frage spaltet die Fanszene. Manche lehnen das Engagement des 66 Jahre alten Unternehmers grundsätzlich ab, andere würden eine Rückkehr des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden dagegen begrüßen. Zu Letzteren zählt Schalkes „Jahrhunderttrainer“ Huub Stevens (69).

Im Doppelpass von Sport1 äußerte sich der Niederländer ausgiebig zu einem Comeback des Fleischfabrikanten. „Warum hat man ihn so zur Seite geschoben? Der Mann hat ein königsblaues Herz“, stellte Stevens fest und forderte daher: „Ich würde als erstes Clemens zurückholen.“ Zugleich schränkte er allerdings ein: „Ich glaube zwar nicht, dass er es machen würde, aber mir geht es jetzt darum, was das Beste für Schalke wäre. Da muss man auch mal vergessen, was in der Vergangenheit passiert ist.“

Die Anhängerschaft der Königsblauen dürfte zwiegespalten sein. Vergessen sind die rassistischen Ausfällen von Tönnies nicht. Auch die während der Corona-Pandemie aufgedeckten Arbeitsbedingungen in einem seiner Werke sorgten für Proteste. So hatten etwa am 27. Juni 2020 rund 1000 Schalke-Anhänger eine Menschenkette rund um die Veltins-Arena gebildet und den Rücktritt des damaligen Aufsichtsratschefs gefordert. Wenige Tage später kam er dem Anliegen nach. Über „Böklunder“ ist er dem Verein als Sponsor weiterhin verbunden.

Kader nicht „bundesligatauglich“

Der FC Schalke 04 könnte die Unterstützung des Unternehmers gut gebrauchen. Gerade bei einem Abstieg müsste der Revierklub enorme finanzielle Einbußen hinnehmen. Das weiß auch Stevens: „Man muss gucken, wo wir herkommen. Vergangene Saison haben wir noch in der 2. Liga gespielt. Und ich glaube nicht, dass der Aufstiegs-Kader bundesligatauglich war. Und wenn Du dann nicht das Geld hast, um adäquat nachzulegen…“ In der Winterpause verpflichtete Sportvorstand Peter Knäbel daher lediglich Leihspieler. Zudem stieg Soichiro Kozuki (22) aus der eigenen U23 zu den Profis auf.

Auch zu der aktuellen Lage nahm Stevens Stellung: „Schalke-Fans sind anspruchsvoll. Auch ich habe ein königsblaues Herz und würde Schalke am liebsten oben mitspielen sehen. Aber mit diesem Kader ist es schwer.“ Die Hoffnung gibt der 69-Jährige jedoch nicht auf: „Aber man muss abwarten: In Thomas Reis haben wir einen guten Trainer. Und ich habe ja immer gesagt: Zuerst muss die Null hinten stehen.“ Das ist dem FC Schalke 04 in den vergangenen beiden Partien eindrucksvoll gelungen.