Schalke im Transfer-Dilemma: Finanzlage belastet Königsblau | OneFootball

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·27. Mai 2022

Schalke im Transfer-Dilemma: Finanzlage belastet Königsblau

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Über die letzten Jahre hat Schalke 04 viel Geld ausgegeben, das gar nicht zur Verfügung stand. Trotz des Aufhaltens des sportlichen wie auch finanziellen Abstiegs muss der Klub noch immer extrem vorsichtig mit dem Geld hantieren. Ein Problem für das aktuelle Transferfenster.

Nimmt man die letzten zwei, drei Jahre aus der Rechnung raus, so war Schalke über das letzte Jahrzehnt eine Art deutscher Dauergast in Europa. Mehrmals in der Champions League sowie in der Europa League - was für ein gewisses Selbstverständnis bei den Verantwortlichen sorgte.


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Bereits unter Horst Heldt, aber auch unter Christian Heidel wurde sehr viel Geld investiert, das der Verein gar nicht (sicher) zur Verfügung hatte. Zu häufig wurde auf das internationale Geschäft spekuliert. Darauf, dass die Einnahmen die Ausnahmen schon noch decken werden. Andersherum, dass das Geld erst eingenommen und dann ausgegeben wurde, ist so gut wie nie gearbeitet worden.

Eine Vorgehensweise, die den Klub ins finanzielle Chaos geworfen hat. Alles unterstützt und gefördert durch Clemens Tönnies, den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Knappen. Schließlich kann ein Sportvorstand nur die Summen ausgeben, die ihm seitens des Gremiums zur Verfügung gestellt werden.

Noch heute knabbert S04 an den - im wahrsten Sinne des Wortes - Kosten. Fast 27 Millionen Euro für Breel Embolo, knapp 22 Millionen Euro für Nabil Bentaleb und 13 Millionen Euro für Yevhen Konoplyanka hier - saftige, viel zu hohe Gehälter mitsamt nahezu verrückten Bonuszahlungen dort.

Man braucht nur einen Blick auf das Gehalt von Spielern wie Hamza Mendyl mit drei Millionen, Omar Mascarell mit 4,5 Millionen und Sebastian Rudy mit satten sechs Millionen Euro zu werfen (via kicker), um zu verstehen, wieso Rouven Schröder dieser Tage so haushalten muss.

Und das, obwohl er zusammen mit Peter Knäbel den Absturz vorerst gestoppt hat - sportlich wie finanziell.

Transferfenster: Schalke wird weiterhin große Probleme haben

Das anstehende Transferfenster wird dennoch von vielen Komplikationen geprägt sein. Das zeigt sich schon in diesen Wochen, in denen die Verpflichtung von Ko Itakura für Nervosität sorgt.

Fünf bis sechs Millionen Euro müsste Schalke zahlen, die Kaufoption läuft zum 1. Juni aus. Eine Summe, die der Aufsteiger grundsätzlich gerne zahlen wollen würde. Immerhin geht von dem Japaner eine garantierte Wertsteigerung aus. Es ist aber zugleich Geld, das nicht vorhanden ist.

Es ist nicht vorhanden, weil der Klub noch immer die Altlasten - wenn man sie denn so nennen mag - verkauft bekommen muss. Und dabei schließt sich der Kreis zu den vorigen, verschwenderischen Jahren. Ein Amine Harit muss weg, ein Ozan Kabak ebenso wie ein Hamza Mendyl. Wieder könnten Entscheidungen erst im späten August fallen.

Bis dahin kehren die Spieler zurück. Für den Verein heißt das: Zwei Monate, in denen die Rückkehr ihr hohes Gehalt gezahlt bekommen. Auch ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte.

So steigt zwar auf der einen Seite das TV-Geld und auch das Budget für die Mannschaft. Der kicker geht von einer Steigerung von rund 20 Millionen auf etwa 37 Millionen Euro aus. Da zugleich aber auch Gehälter steigen und Königsblau noch immer aufgrund der letzten Jahre leidet, bis heute mit noch vorhandenen Spielern, bieten sich nach wie vor große Probleme.

So wäre S04 dem Blatt zufolge durchaus auch gewillt, für den neuen Trainer eine (kleine) Ablöse zu zahlen, falls denn notwendig. Immerhin ist er die wichtigste Figur im Verein. Allerdings wäre auch das erst möglich, sollten vorher Einnahmen kommen. Und das wird wohl leider nicht passieren.

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