Der-Jahn-Blog
·21. Mai 2025
Saisonabschluss – Zukunft

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·21. Mai 2025
And with that, the Season comes to an end. So lautet eine bekannte Aussage, die man in den letzten Jahren immer wieder zum Saisonende mitbekam. Beim Jahn ist es seit gestern nun endgültig so. Deckel drauf – die Saison ist aus. Am Montag, den 19.05.2025, fand die Abschlussfeier statt.
Nun beginnt für uns Fans die Zeit zum Durchschnaufen. Es war keine einfache Saison. Umso beeindruckender war es, was ihr, die Fans, Woche für Woche geleistet habt – und welche Choreos auf die Beine gestellt wurden. Hierfür ein dickes: Merci!
Im Jahnuniversum gibt es aber nun eine Person, von der so ziemlich alle erwarten, dass sie genauso liefert, wie es die Fans Woche für Woche getan haben. Diese Person ist niemand anderes als Achim Beierlorzer, Geschäftsführer Sport.Und wenn wir ehrlich sind, hat Achim viel Vertrauen zurückzugewinnen. Jetzt muss er liefern – einen weiteren Fehlsch(l)uss werden die Fans sicherlich nicht akzeptieren.
Bei einem Saisonabschluss ist es auch immer Zeit für Abschied. Spielerverabschiedungen stehen an. Schön sind sie am Ende immer nur bedingt – immerhin verlässt ggf. einer der eigenen Lieblingsspieler den Verein. Außerdem gibt es viel Ungewissheit: Bleibt doch jemand? Wessen Vertrag hat inwiefern noch Gültigkeit? Und vor allem: Was kommt danach?Doch der Reihe nach.
Auch im Blogumfeld wurde ich ab und an belächelt, als ich sagte: Rebuild 2025. Und auch wenn die Mannschaft der abgelaufenen Saison sicherlich nicht mit Brillanz glänzte – man kann definitiv ein paar dieser Akteure weiterhin gebrauchen.
Umso erschreckender ist es nun doch, dass – außer der vorzeitigen Verlängerung von Robin Ziegele – Stand heute – kein weiterer Spieler verlängert hat. Sicherlich werden auch Spieler, wie Rasim Bulic zum Beispiel , den neuen Trainer abwarten und insofern erstmal verabschiedet werden. Dennoch ist die Hoffnung, dass sich etwas ändert, gering. Immerhin sollte der neue Trainer ja bald kommen, und die Spieler werden sicherlich schon die eine oder andere Information haben.
Wie bereits erwähnt, haben sich wenige Akteure angeboten, weiterhin für unseren SSV Jahn zu spielen. Dass es dennoch wieder zu so einem großen Umbruch kommt, kann nicht alle paar Jahre der Wunsch und das Ziel sein. Außerdem bleibt weiterhin die Kritik, wieso es dem Jahn kaum gelingt, mit Spielern zu verlängern, bevor die Saison vorbei ist.
Alles in allem bleibt hier der Wunsch, dass der Verein in Zukunft schon vor Ablauf der Saison mit Leistungsträgern verlängert. Uns ist allen durchaus bewusst, dass wir hier nicht beim Fußballmanager sind. Aber: Andere Vereine schaffen es auch, und es muss das langfristige Ziel sein, sich auf dieses Niveau zu heben.
Am Dienstag kam dann auch die offizielle Mitteilung des SSV Jahn.
Neben Athletiktrainer Christoph Rezler und Physio Tobias Rutzinger verlassen den Jahn 17 (!) Spieler. Sie alle aufzuzählen würde viel Platz in Anspruch nehmen. Daher an dieser Stelle von uns, dem Jahnblog, ein herzliches Dankeschön für eure Zeit beim SSV Jahn.
Was bleibt und was elementar sein wird, sind unsere Werte und drei hundertprozentige Forderungen: 100 % Einsatz, 100 % Identifikation und 100 % Team. Zu diesen Tugenden müssen wir zurückkommen. Das hat den SSV Jahn immer schon stark gemacht. Achim Beierlorzer in der Mitteilung zum Abschied der Spieler
Bereits oben hatte ich erwähnt, dass Achim Beierlorzer einiges schaffen muss, um die Fans wieder auf seine Seite zu ziehen. Wenn man im ersten Moment auf die Verabschiedungen blickt, wird es ihm nur noch schwerer fallen.Seine Aussage können wir definitiv so mittragen. Wieso aber unter anderem Max Meyer und Jonas Bauer verabschiedet werden, wirft an dieser Stelle Rätsel auf. Natürlich kann es auch von Spielerseite her den Wunsch geben, sich zu verändern. Dass nun am Ende aber beide Jugendspieler gehen, schockiert doch ungemein – vor allem, da uns ja die o. g. Werte auszeichnen sollen. Und gerade die Spieler der Jahnschmiede haben bis zum Schluss gekämpft (siehe hierzu auch das Verhalten beim Elfmeter gegen Darmstadt).
Natürlich gibt es Spieler, bei denen ein Abschied naheliegt – und das ist auch okay so, das lässt sich meist nicht vermeiden. Es gibt aber auch Spieler, bei denen man es nicht verstehen kann. Natürlich kann man nicht alle halten. Aber dass mit Noah Ganaus der Topscorer, mit Eric Hottmann ein Arbeitstier und mit Rasim Bulic ein Publikumsliebling – einige wichtige Figuren – Lebewohl sagen, stößt einem dann doch sauer auf.
Natürlich ist es wichtig zu betonen, dass es sich um den aktuellen Stand handelt. Und dennoch hat man als Jahnfan in der Vergangenheit selten ein Umdenken auf Spielerseite gesehen.
Sicherlich stimme ich mit Achim Beierlorzer überein, dass es kein „Weiter so“ geben darf. Aber auf den ersten Blick wirken einige Entscheidungen genau danach – und vor allem nicht nachvollziehbar.
Was ist nun also mit der Zukunft? Denn man muss auch festhalten, dass es diverse Spieler gibt, welche augenscheinlich in Liga 3 erhalten bleiben.
Unter anderem Felix Gebhardt und Julian Pollersbeck. Doch was tun wir mit zwei wirklich starken Torhütern? Felix Gebhardt ist sicherlich der entwicklungsfähigere Torhüter, aber sein Vertrag läuft nur bis 2026. Möchte man nun Ablöse generieren, nachdem man dem Spieler bei seiner Entwicklung geholfen hat? Oder möchte Gebhardt nach dem enttäuschenden Ende der Saison überhaupt bei uns bleiben?Und wenn er geht – wer ersetzt ihn? Julian Pollersbeck in allen Ehren, aber er ist dennoch 30 Jahre alt und verletzungs- bzw. krankheitsanfällig. Plant man mit ihm als erfahrener Nummer 1?
Dasselbe gilt augenscheinlich für unsere rechte Seite. Dort sind nach heutigem Wissen Kai Pröger und Benedikt Saller eingeplant. Nico Ochojski konnte bekanntlich die Fußstapfen von Konrad Faber nie füllen. Beide – Saller und Pröger – sind auch schon über 30. Während Pröger nicht ganz so verletzungsanfällig ist, sollte uns allen noch bewusst sein, mit welchen Blessuren sich Benedikt Saller durch die Saison gekämpft hat. Auch hier sollte die Frage erlaubt sein: Was ist der Plan? Denn ob Noel Eichinger zu uns zurückkehrt (kehren möchte) ist bei weitem noch nicht sicher. Seine Leistungen bei Lok Leipzig waren sicherlich alles andere als schlecht.
Auch eine Planstelle im Kader, welche Jahnfans die Stirn in Falten legt, ist das Mittelfeld mit Andi Geipl. Andi ist ein absolut verdienter Spieler des Jahn und weist sicherlich einige der o. g. Werte auf. Dennoch muss man festhalten, dass mit ihm als Stammspieler zu planen ein gewisses Risiko birgt.Des Weiteren stellt sich auch hier die Frage: Wollen wir nur Erfahrung – oder einen Mix aus Jugend und Erfahrung? Gerade nachdem das Nachwuchsleistungszentrum bei uns ein so großes Thema ist muss man versuchen seine jungen Talente einzubinden. Mit Jannik Graf kehrt zwar ein weiterer Jugendspieler zurück aber er alleine ist sicherlich nicht die Antwort. Und auch hier möchten wir unseren Blick nochmal auf Max Meyer und Jonas Bauer lenken. Sicherlich sind die beiden Personalien nicht der entscheidende Faktor für die kommende Saison. Jedoch geht es immer und immer wieder um ein neues NLZ. Dass dann die ersten Früchte dieser Arbeit einfach ziehen gelassen werden obwohl sie durchaus Leistung gezeigt haben lässt den Fan mit Fragezeichen im Gesicht zurück. Bei den Fans stellt es, sollten die Spieler bewusst sich gegen den Jahn entschieden haben, sogar eine Ohrfeige für Beierlorzer dar. Auch nach den Abgängen von Bulic und Ernst (den ich persönlich gerne gehalten hätte) brauchen wir dringend im zentralen Mittelfeld einen weiteren Spieler. Denn auch wenn Christian Kühlwetter seine Sache teilweise sehr ordentlich gemacht hat, ist er eigentlich ein Stürmer – und sollte dort auch eingesetzt werden.Das ist auch ein Wunsch der sich bei uns im Blog immer wieder findet: Spieler anhand ihrer eigentlichen Position einsetzen und nicht einfach immer nur versuchen umzuschulen.
So turbulent, wie die Saison geendet ist, so geht sie aktuell weiter. Stand jetzt.Man kann es nicht mehr lesen, aber es ist „Stand jetzt“.
Zu Zeiten von Christian Keller war ich einigermaßen beruhigt. Das wird schon, dachte ich mir. Doch aktuell sehe ich das nicht so. Mir fehlt in der Kaderplanung momentan etwas. Eine Vision? Eine Idee? Eine Richtung? Vielleicht von allem etwas.
Meine Erwartungen an die neue Saison – und vor allem an die Zeit bis zum Saisonstart – sind hoch. Und vor allem sind sie ungeduldig. Schnellstmöglich erwarte ich einen neuen Trainer und dann auch zeitnah weitere Spieler, damit der Kader weiter Form annimmt.Nur aktuell bereitet mir das alles eher Bauchweh, als dass es mich beruhigt. Was ich sehen möchte, ist eine klare Linie, klare Vorstellungen und klare Ansagen.
Ich verlange viel von unserem Geschäftsführer. Aber das ist nun mal seine Arbeit. Und ich hoffe für unseren Verein, dass er dieser gewachsen ist. In der Situation in der wir nun sind gebe ich ihm auch diese Zeit. Aber wie bereits gesagt: ich verlange viel.